Warrior Cats
|
» Gästeaccount: Einzelläufer; PW: NebelClan! «
| | Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) | |
| | Autor | Nachricht |
---|
Blutauge Älteste
Anmeldedatum : 15.04.11 Alter : 26
| Thema: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 31.07.11 19:28 | |
| Du klickst auf dieses Thema und .. was ist das? Auf einmal stehst du in einem langen Gang. Rechts und links sind Bilderrahmen-Ähnliche Rahmen an der Wand. Du bist neugierig und gehst näher ran , sieben sind beschriftet , auf ihnen steht: Mondpelz gewann am 02.08.11 , beim 1. Wettbewerb einen Punkt für den WolkenClan mit dieser Geschichte:- Spoiler:
Ich stürmte durch den Wald auf der Suche, nach Feinden. Das Walkie-Talkie an meinem Ledergürtel surrte. Ich nahm es ab: „Hast du was gefunden Kazuko?“, dröhnte eine Stimme aus dem Walkie-Talkie. „Noch nicht, Chef, ich suche weiter!“, erwiderte ich. „Beil dich, die Organisation Blutmond kann keine Feinde gebrauchen!“ „Jawohl!“ Ich steckte das Walkie-Talkie wieder an meinen Gürtel und rannte weiter. Nach einer Zeit blieb ich stehen um zu verschnaufen. „Wo sind diese elenden Roboter nur?“ Ich schaute mich um aber es gab nichts viel zu sehen außer Bäumen und im Norden konnte man die spitze der Burg der Blutmond Organisation sehen. Ich seufzte. „Wenn hier niemand ist, kann ich auch zurück gehen…“ Auf einmal hörte ich ein leises surren. Es kam nicht von meinem Walkie- Talkie, also drehte ich mich um und zog mein Schwert. Die lange saubere Klinge glänzte im Mondlicht. Ich hielt den Griff fest in den Händen. Das surren wurde lauter und eine schar von kleinen schwebenden Robotern kam auf mich zu geflogen. Ich hob mein Schwert und zerteilte ein paar von ihnen die restlichen umschwirrten mich ein paar Mal, dann flogen sie auf die Burg zu. „Stehen geblieben!“, rief ich und stürmte ihnen hinterher. Die Roboter flogen schneller, also musste ich meine Geschwindigkeit steigern, das ging aber sehr schlecht mit meinem Schwert, also steckte ich es wieder weg und konzentrierte mich aufs rennen. Als ich die Roboter eingeholt hatte, brachte ich meine Arme in die gewohnte Position und murmelte:“ Aqua Jet!“, und richtete meine Hand ein einen Roboter. Es schien, dass aus meiner Hand ein Wasserstrahl kam, der den Roboter mitriss, der in einen Baum flog, komisch knirschte und Blätter mit sich riss. Nun drehte ich mich zu dem anderen nahm wieder die Position ein murmelte wieder. „Aqua Jet!“, richte wieder meine Hand auf ihn und auch er wurde mit einem Wasserstrahl in einen Baum befördert. Ich blieb stehen. Blätter von den Bäumen und ein Blatt landete auf meinem Kopf. Ich nah es runter und betrachtete es. Auf einmal wurde ich traurig. Unwillkürlich musste ich an meine Zwillingsschwester Midori denken. Mit ihr bin ich im Herbst immer durch diesen Wald getobt und wir haben Blätter-Schlachten gemacht. Sie wurde vor genau einem Jahr von solchen Robotern getötet, die ich eben fertig gemacht hatte. Als ich aufhörte an sie zu denken, merkte ich, dass Tränen an meinen Wangen runterrollten. Ich beschloss kurzerhand zu dem Teich zu gehen, an dem sie umgebracht wurde, ein kleiner Teich in dem sie stand und verzweifelt versucht hatte, sich gegen diese Roboter zu wehren mit Feuerzaubern. Jeder der Blutmond Organisation musste mindestens ein Element beherrschen, das einem in der Lehre beigebracht wurde. War man gut, konnte man auch zwei oder drei oder alle vier lernen. Das kam aber so gut wie nie vor. Außerdem hat jeder ein Element das für ihn vorbestimmt ist und bei Zwillingsschwestern ist es wirklich aussergewönlich, wenn sie nicht das gleiche Element haben. Aber darüber hatten wir uns nie gekümmert. Das Wasser des Teiches war sehr ruhig und kleinere Fische schwammen darin herum. Ich setzte mich ans Wasser und beobachte einen Fisch der im Kreis schwamm. Ich wurde wieder traurig. „Midori…“ Aber ich durfte nicht die ganze Nacht hier Rumsitzen, also stand ich wieder auf und machte mich auf den Weg zur Burg. Als ich ankam, ging ich erstmal zu meinem Chef um ihm Bericht zu erstatten. Ich trat in sein Büro. Er saß in einem dicken Ledersessel und schaute mich an. „Na, Kazuko, irgendetwas entdeckt?“, fragte er mich mit seiner auffallend hohen Stimme. „Nur ein paar Roboter, sonst nichts“, antwortete ich. „Hast du sie fertig gemacht?“ Ich seuftze leise „Natürlich hab ich sie alle fertig gemacht“, antwortete ich. „So so… Du siehst aus als hättest du geweint. Ist etwas passiert?“, fragte er. Ich erschrak. „Ah! Ähm, n-nein, natürlich nicht!“, stotterte ich. Der Chef lachte nur dämlich und sagte: "Natürlich. Du darfst dich jetzt schlafen legen.“ Ich ging aus seinem Büro und die Treppen hoch zu meinem Zimmer. Ich schloss die Tür auf und schmiss mich gleich auf mein Bett. Ich war ziemlich traurig, also beschloss ich, gleich zu schlafen
Rubinpelz gewann am 11.08.11 , beim 2. Wettbewerb einen Punkt für den FlussClan mit dieser Geschichte:- Spoiler:
Farn kitzelte Silas Nase, als sie sich an eine Maus anpirschte. Sie war leiser als der Wind. Die Maus knabberte nichts ahnend an einem Korn. Sila sprang und erlegte die Maus, noch bevor diese überhaupt einen Pieps machen konnte. Die Füchsin hob ihre Beute auf und lief richtung Bau. Sie gehörte einem Fuchsrudel an, dass sich seit unzähligen Monden in einem riesigen Bau aufhielt. Sie schlüpfte geschickt durch die kleine öffnung im Boden in das innere eines Tunnels. Wie immer, wenn sie diesen Eingang entlanglief, dachte sie, er nimmt nie ein Ende. Sie strich aus dem Tunnel auf eine große unterirdische Lichtung. Links und rechts in den Wänden der Lichtung, waren kleine Baue gegraben worden.
Sila ging gerade wegs auf einen Haufen aus Beutestücken zu, warf ihren Fang auf den Haufen und legte sich am Rand der Lichtung neben einen Rudel-Genossen.
>>Wie war die Jagd bei dir heute, Kisla?<< fragte sie die Füchsin die neben ihr lag.
>>Och, eine Drossel und ein unvorsichtiges Eichhörnchen<< antwortete Kisla beiläufig.>>Und wie war deine Jagd,
Sila?<<
>>Eine Maus und ein Specht<< antwortete Sila und versuchte genauso beiläufig wie ihre Freundin zu klingen.
Doch sie war immer noch aufgedreht. Sie war erst gestern vom Anführer zur Kriegerin ernannt worden. vorher hatte sie nicht Sila sonder Silberfuchs geheisen. Und ihre Freundin Kisla, dei mit ihr ernannt worden war, hatte den Namen Kiselfuß getragen. Als Krieger wurde einem der Name gekürtzt. Und der Anführer trug den nahmen Rotmond. Den glauben schenkten die Rudel-Füchse dem MondRudel.
Sila stand auf, schüttelte sich und verschwand im Krieger Bau. Die große Aushölung war am Boden mit Heu, Moos und Federn gepolstert. Sie rollte sich zusammen und schloss die Augen. Wenig später hatten sie ihre Träume verschluckt.
Plötzlich stoß sie irgendetwas an. >>Sila, Sila! Jetzt wach doch endlich auf!!!<<
Sila kannte diese Stimme. >>Lass mich schlafen Lasku, hast du nichts besseres zu tun, als mich zu ärgern?<<
>>Aber Sila, Rotmond will dich sprechen, sofort!<< >>Was?!?<< Sofort war Sila hellwach. Sie sprang hinaus und erblickte sofort ihren Anführer. Ein großer durchgehend roter Fuchs.
>>Rotmond, weshalb verlangt ihr, mich zu sehen?<< fragte Sie und machte eine elegante Verbeugung zum Gruß ihres Anführers. >>Sila, ich möchte mit dir auf die Jagd gehen, um dein Jagdgeschick zu sehen. Ich habe dich noch nie Jagen sehen. Man erzählte mir aber, dass du die beste Jägerin des Rudels bist.<< Sagte Rotmond sanft.
Was? Ich soll die beste Jägerin des Rudels sein? Und ich werde mit Rotmond jagen? Welche Ehre!
>>Gehen wir<< Meinte er knapp und sie verließen die Höhle.
>>Ich werde in dieser Richtung jagen, dein Geschick sehe ich mir später an.<< Mit diesen Worten verschwand er im Unterholz.
Sila streckte ihre Nase in die Luft und folgte der Spur einer Maus. Sie entdeckte sie bald und pirschte sich an. Kurz bevor sie absprang, schoß etwas riesiges weißes aus dem nichts auf sie zu und warf sie auf den Rücken. Es dauerte einen Herzschlag, bis sie herausfand, was das war. Todesangst schoss ihr durch die Knochen.
>>Lass mich Wolf! Ich bin nur ein Haufen Fell und Knochen, du hast nichts davon, wenn du mich frisst!<<
>>Du hast recht<< knurrte der Wolf und ließ sie auf die Beine kommen.
>>Danke, dass du mein Leben verschont hast.<< bedankte sie sich. Doch genau in dem Moment, in dem Sila dem riesigen Tier dankbar über das Ohr leckte, sprang Rotmond aus dem Unterholz und starrte Sila wütend und gleichzeitig bestürtzt an. >>Du hast das Rudel verraten! Du hast einen Komplot mit diesem Wolf geschmiedet! Wie konntest du
nur?<< Sila wollte sich verteidigen, dass es nur Dankbarkeit zur Verschonung ihres Lebens war, aber Rotmond ließ sie nicht zu Wort kommen. >>Du musst dir die Mühe, zum Bau zurükzukehren, nicht machen. Ich verbanne dich hiermit aus dem Rudel!<< Damit verschwand er im Wald. Und Sila blieb vollkommen verstört zurück.
Sonnenpelz gewann am 17.08.11 , beim 3. Wettbewerb einen Punkt für den Donnerclan mit dieser Geschichte:- Spoiler:
Ich saß auf einem Baum im Gebirge. Nun ja, ich bin ein junger Falke und soll heute meine erste Beute fangen...Meine Schwester hat einen Höhlenwächter als Mentor...Und sie muss halt üben wie man sich verteidigt und ein paar Tricks wie man bei einer Nachtwache nicht ein schläft. Ist natürlich einfacher aber ich wollte meinen Clan, den FalkenClan, ernähren und für ihn alles mögliche fangen. Deswegen ist mein Mentor ein Beutefänger. So nennt man die Falken, die die Beute fangen. Und nicht nur deswegen wollte ich Beutefänger werden, nein, ich will auch in der Nacht in Ruhe schlafen können. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Auf jeden Fall saß ich jetzt auf diesem Baum und suchte den Boden nach Beute ab. Ich wusste, dass mein Mentor überall lauern und mich beobachten könnte. Langsam wurde mir langweilig uns ich entdeckte keine Maus oder sonst was essbares. Ich war ziemlich weit von unserer Höhle weggeflogen und war mir nicht sicher, ob es in diesem Teil des Gebirges Beute gab. Nach einer Weile wollte ich gerade die Flügel ausbreiten als ich einen Hasen auf dem Boden entdeckte. Sofort stürzte ich mich runter, nicht mit ausgebreiteten Flügeln, sondern ich viel einfach so. Immer näher und näher an den Hasen. Als ich schon eine Pumalänge vom Boden entfehrnt war, breitete ich die Flügeln aus und gleitete eine Mäuselänge vom Boden auf den Hasen zu und packte ihn schließlich mit meinen dornenscharfen Krallen an der Kehle. Ich drückte ihn zu Boden und biss ihm sicherheitshalber mit meinem kräftigen Schnabel ins Genick. Der Hase war so oder so schon tot. Plötzlich hörte ich einen Donner. Es würde bald anfangen zu Gewittern. ''Warum bin ich nur so weit weggeflogen?'', fragte ich mich laut. Mit dem Hasen müsste ich sogar mehrere Pausen machen, und jeder Lehrling wusste, dass es gefährlich ist, ohne seinen Mentor allein durch ein Gewitter zu fliegen. Ich seufzte, nahm den Hasen und flog los. Wenn ich mich beeile, dann komm ich vielleicht Rechtzeitig...Bevor das Gewitter losbricht, dachte ich. Ich flog näher am Boden, damit ich nicht so nah an den Gewitterwolken bin. Schneller und immer schneller flog ich im Gebirge umher. Der Hase war ziemlich schwer und ich suchte einen Platz um eine kleine Pause anzulegen. Ich entdeckte einen Spalt in einem Berg, in dem ich genügend Platz hätte. Sofort flog ich darauf zu und ließ die Beute im Spalt fallen und setzte mich hin. Langsam fing es an zu regnen und so nahm ich meine Frischbeute wieder und flog weiter. Immer öfters hörte ich den Donner. Ich fragte mich wärend ich so flog, ob Silberfeder, ein hübsches Falkenmädchen mit silbern-blauen Federn, schon in der Höhle war. Jeder Lehrling hatte das Wort: ''feder'' am Ende des Namens. Ich hieß Falkenfeder. Aufjedenfall flog ich gerade über den ''Pumafluss'' (der hieß so, da hier die meisten von Puma bewohnten Höhlen lagen) und sah mich um. In der Zeit hat es immer mehr angefangen zu regnen und nun goss es schon in strömen. Immer darauf gefasst, dass irgendwo ein Blitz einschlägt flog ich weiter...So erreichte ich den Wald der in der Nähe von meinem Gebirge war. Erleichtert sah ich mich nach dem ''Höhlensee'' um (der hieß so, weil da mein Gebirge mit der großen FalkenClan Höhle lag).Vor anstrengung keuchend entdeckte ich auch den See, doch plötzlich wurde alles um mich rum schwarz und ich stürtzte ab...Ich spürte den Wind und die Frischbeute zwischen meinen Klauen...Doch plötzlich...Ich spürte wie mich etwas auffing...Ich kam wieder zu mir uns sah, dass ich auf Fuchsklaues (das ist mein Mentor) Rücken lag und die Beute immer noch zwischen meinen Klauen hielt. ''Danke Fuchsklaue!'', keuchte ich. Fuchsklaue sah mich an und sprach: ''Ich kann meinen Schüler doch nicht sterben sehen. Außerdem wusste ich dass du meine Hilfe brauchen wirst.''So nahm Fuchsklaue meine Frischbeute damit ich besser fliegen konnte und zusammen erreichten wir schon bald das Lager Sternenschein gewann am 31.08.11 , beim 4. Wettbewerb einen Punkt für den Flussclan mit dieser Geschichte:- Spoiler:
Der Stalaktit Die Nacht kroch langsam dahin und zog ein ein langes schwarzes Band mit sich auf dem ein blasser Mond und einige wenige schwach schimmernde Sterne zu sehen waren. Ich hatte nicht die geringste Ahnung wie lange ich schon in der Tropfsteinhöhle lag. Über mir tropfte in regelmäßigem Abstand das Wasser von den Stalaktiten. Einige sammelten sich in kleinen Kuhlen wiederum andere verloren sich ohne Ziel in der in der Dunkelheit der Höhle. Die Kälte schnürte mir die Lunge zu und nur die große Platzwunde an meinem Kopf erinnerte mich daran das ich noch am Leben war. Schwach erinnete ich mich an das was passiert war : Meine Beste Freundin und ich hatten uns heute so heftig gezofft , dass wir uns garntiert nie mehr vertragen würden! Um über alles nachzudeken wollte ich im Wald spazieren gehen. Ich war so durcheinander, dass ich eine Wurzel übersah , stolperte und quallvoll lange schreiend ins Schwarze viel. Das letzte woran ich mich dann noch erinnerte war der harte Aufschlag auf dem kaltem Boden. Aber da war noch was gewesen...Es flackerte immer kurz vor meinem inneren Auge auf, dann verschwand es wieder. Aber zwei Dingen war ich mir vollkommen sicher : 1. Der lange blutige Kratzer auf meinem rechten Arm musste auf jeden Fall mit dem zusammen hängen an das ich mich nicht erinnern konnte 2. Wenn mich nicht irgendwer finden würde - was sehr unwahrscheinlich wäre - oder ich irgendwie hier raus käme , würde ich sterben. Ich musste also hier raus ! Schwerfällig erhob ich mich und drückte meinen Schal gegen die Wunde um die Blutung zu stoppen. Ich stolperte in irgendeine Richtung und hoffte sie würde mich in zum Ausgang führen. Plötzlich lief ich gegen eine Wand . Ich ertastete, dass sie mehre Felsvorsprünge in gleichem Abstand besaß. Ich blickte hoch und konnte einen kleinen Lichtstrahl erblicken in dem kleine Staubflocken tanzten : Der Ausgang! Mit letzten Kräften zog ich mich Stein für Stein hoch. Doch kaum war ich oben angekommen brach ich ohnmächtig zusammen : Vor Schmerz und Erleichterung.
Als ich wieder aufwachte piepsten tausende Geräte in meinen Ohren. Ich schaute mich um. Ich lag in einem Bett und auf dem Tisch neben mir lagen einige Medikamente. ich fasste an meine Stirn und spürte einen dicken Verband , aber ich konnte fühlen das meine Platzwunden bereits kleiner geworden war , der lange Kratzer an meinem rechetn Arm sah aber so aus als er gerade erst entsanden wäre. Als meine Eltern kamen erklärten sie mir , dass mich der Förster gefunden und umgehend ins Krankenhaus gebracht hatte. Kurz bevor ich das Krankenhaus verlassen durfte , fragte ich den Arzt was mit dem Kratzer sei , der immer noch nicht geheilt war. Der Arzt wimmelte mich allerdings schnell ab und drückte mir nur eine Heilsalbe in die Hand. "Super " dachte ich bitter. Zu hause schmiss ich mich vor den PC um mehr über die Tropfsteinhöhle zu erfahren. Im Internet entdeckte ich einen Artikel eines Forschers der haargenau diese Höhle erfoscht hatte.
"Ich will mich kurz fassen: Ich ging also in diese Tropfsteinhöhle , denn nur dort konnte man die seltesten Stalaktiten sehen. Für "normale" Besucher sind sie nicht sichtbar. Aber wir Forscher wissen wo wir suchen müssen um die verrücktesten Formen zu sehen. Nach einigen Stunden entdeckte ich ein ganz besonderes Exemplar . das seltsamerweise geschwungen war eine Gestalt mit einer fürchterlichen Fratze. Im Gegensatz zu den anderen Stalaktiten war es für jeden Bescher sichtbar. Um es aus der Nähe beobachten zu können kletterrte ich ca. 2 Meter hoch und ich muss gestehen , dass ich sofort in den Bann gezogen wurde. Und eine mir unverständliche Macht zwang mich gerade zu den Stalaktiten zu berühren. Doch kaum kam ich in Berührung ....... Um ehrlich zu sein weiss ich nicht mehr was dann geschah. Nur das mich irgendwann mein Sohn bewusstlos auf dem Boden fand und sofort ins Krankenhaus brachte: Mit einer großen Platzwunde am Kopf und einer großen länglichen Schramme an meinem rechtem Arm. Seit dem habe ich die Höhle nicht mehr betreten und der Kratzer an meinem rechten Arm ( der noch immer nicht geheilt ist ) muss mit dem in Verbindung stehen was nach der Berührung passiert ist. Und da war noch was was mich an den Vorfall erinnerte : Eine Art Fluch! Und ich kann euch auch genau sagen was : Dämonen!! Ja, hier haltet mich jetzt alle für verrückt , richtig ?! Aber es stimmt! Diese Viecher kommen durch meinen Kratzer rein und raus. Sie fressen mich von innen auf. Sie kontrollieren mich und ich bin zu ewiger Einsamkeit verdammt. Und wisst ihr was?! Mittlerweile bin ich schon sehr schwach und das gerade mal einige Monate nach dem Vorfall ! Ich werde nicht mehr lange leben , aber ALLES ist besser als dieses verfluchte Leben!"
Das saß. Lange Zeit saß ich nur da und starrte entsetzt auf meine rechten Arm. " Ein Fluch " flüsterte ich immer wieder und schüttelte irgendwann energisch den Kopf. Nein, so was konnte es einfach nicht geben! Doch nach diesem Vorfall änderte sich mein Leben dramatisch : Mein Freund trennte sich von mir und in der Schule wollte keiner mehr mit mir reden. Selbst meine Eltern redeten nur noch das nötigste mit mir. Außerdem bekam ich ständig Wutanfälle und knallte alles gegen die Wand was mir in die Hände kam. Ich erkannte mich selbst nicht mehr: Ich war immer ein friedlicher Mensch gewesen , doch jetzt... Alles war anders. Auch mein äußeres änderte sich : Zu nächst bekam ich leichte Falten und dann war meine Haut schrumplig wie das einer alten Frau. Auch so wurde ich schwächer und irgendwann sah ich nur aus wie eine 80 jährige ich fühlte mich auch so ! Das musste der Fluch sein : Die Dämonen führen dich zu Einsamkeit , kontrollieren dich und lassen dich in Schnelle altern. Es gab Tage da lag ich nur im Bett und dachte nach ob mein Leben noch einen Sinn hatte. In die Schule ging ich auch nicht mehr , aber das interessierte eh keinen. Und dann kam der Tag : Ich lag mit Fieber im Bett und wusste genau, dass ich in den nächsten Tagen sterben würde. Aber das war mir egal, im Gegensatz irgenwie freute ich mich sogar drauf! Früher hatte ich immer Angst vor dem Tod, aber jetzt war mein Leben von Dämonen kontrolliert und ich konnte nur hoffen das es nach meinem tod anders war. Und tatsächlich : Nach einigen Stunden war mein Atem flach und meine Augenlieder schwer. Und zu meiner Überraschung wurde der Kratzer immer kleiner und ständing hörte ich von irgendeinem kleinen Wesen einen Schrei, als wenn die Dämonen schreien würden wenn sie den Körper verließen ,den sie monate lang gequält hatten. Der Tod war also das " Heilmittel " des Fluches. Und kurz bevor ich starb lächelte ich zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder , denn jetzt war die Zeit des Fluches vorbei und ich konnte nun endlich auf ewig im Reich der Toten ruhen. Blütensturm gewann am 01.10.11, beim 5. Wettbewerb einen Punkt für den SchattenClan mit dieser Geschichte:
- Spoiler:
Durch eine winzige Lücke in dem Rollo ihres dunklen Zimmer Fensters, fiel ein Lichtstrahl und erhellte ihr kleines Zimmer. Es war gesteckt voll und viele Gegenstände lagen im dem engen Raum verstreut. Ein Bett das kaum groß genug für das Mädchen war stand neben der Tür und gleich darauf ein Schrank, der in diesem Zimmer riesig und unpassend wirkte. Das Mädchen saß auf ihrem Bett und fuhr sich mit einer bunten Haarbürste durch ihr pechschwarzes, struppiges Haar. Pinke und rote Blumen leuchteten auf der schlichten, blauen Haarbürste. Das Mädchen trug ein kurzes graues Kleid. Sie stand auf und trat ans Fenster. „Isabella Nicole Blumer!“, flüsterte sie leise ihren Namen, „Du weist genau dass du das nicht tun sollst. Heute ist Vollmond, du weist was passiert!“ Egal, dachte sie. Isabella öffnete das Fenster und fuhr das Rollo, das laut schepperte, hoch. Das kühle Licht der weißen Kugel, die am Himmel schwebte, lies ihre blasse Haut glänzen. In ihren Augen spiegelte sich der Mond und sie genoss das Kribbeln dass durch ihre Glieder huschte. „Du weißt dass Mondkinder nicht in den Vollmond schauen dürfen!“, sagte ein scharfe Stimme aus einer Ecke des Zimmers. Isabella dreht sich langsam um und sieht eine Frau mit langen blonden Haaren die sich ab den Schultern sanft Kringeln. Ihre Haut war blass so wie die von Bella selbst. Sie sah wunderschön aus. „Mama...“, sie wollte es laut sagen doch es war nur ein Flüstern zu hören. Ein anderes Gefühl schoss durch ihren Körper. Ein Adrenalin stoß. Bella konnte nicht sitzen bleiben doch gleichzeitig konnte sie sich auch nicht bewegen. Ihr Hals war wie zugeschnürt und sie bekam keine Luft mehr. Isabella krümmte sich und fiel zu Boden. Ihre Mutter flüsterte nur: „Ich habs dir doch gesagt.“ Damit löste sie sich auf und verschwand. Das Gefühl lies langsam nach und Bella stand auf. Das Mondlicht schien auf ihr Gesicht. Oh nein, dachte sie und warf einen Blick auf die Uhr. „Oh es ist noch Nacht.“ Ihre grünen Augen wurden groß und glasig. Langsam schlich sie sich auf Zehenspitzen zur Tür, öffnete sie lautlos und verschwand durch die Haustür. Wie ein Blitz schoss sie durch die schwarze Nacht und fand sich vor einer Disko wieder. Isabella ging einfach an dem Türsteher vorbei, doch der packte sie am Arm und sagte: „Hehe Fräulein. Hier geblieben. Zeig mir mal deinen Ausweis!“ Bella starrte ihn ausdruckslos an. Dem Türsteher lief ein kalter Schauder über den Rücken als Bella langsam auf ihn zu ging. Sie schob ganz langsam ihren Kopf näher an sein Gesicht und tat als würde sie ihn Küssen. Er blieb steif stehen und Isabella führte ihren Mund schnell an seinen Hals. Ein warmes Kribbeln lief durch ihren Körper als sie in seinen Hals biss und das warme frische Blut schmeckte. Es war rein und schmeckte köstlich. Dieser junge Mann rauchte nicht und trank auch nur wenig Alkohol. Das Kribbeln wurde immer stärker und liebkoste ihren Körper. Der Mann versuchte sich zu befreien und schlug wild um sich. Die Schläge wurden schwächer und als kein Blut mehr kam wusste Bella dass dieser Mann tot war, doch in dem Moment war es ihr völlig egal. Sie lies den leblosen Körper des Mannes vor der Disko liegen und stolzierte durch den Eingang. Das Kribbeln wurde stärker durch das frische Blut und Isabella genoss es. Tief in ihr wusste sie dass es nicht richtig war doch nun war es zu spät. Sie hatte in den Vollmond geschaut und nun war sie ein wildes Monster das erst zur Ruhe kommen würde wenn der Mond verschwunden war. Die Musik dröhnte laut als sie in den vollen Raum kam. Bella erkannte ein Lied von David Guetta. Sie drängelte sich durch die Leute und blieb neben einer Gruppe Jungs stehen die eindeutig angetrunken waren. Ihre scharfen Augen sahen jede Kleinigkeit. Ein großer blonder Junge entdeckte sie und tippte seine Kumpels an. „Die mach ich klar“, schrie er durch die laute Musik seinen Kumpels zu. Einige verstanden ihn durch den Lärm nicht, doch sie konnte mit meinen guten Ohren alles Hören. Die Musik dröhnte so laut dass Isabella die Ohren schrecklich wehtaten. Die Jungs hüpften nun wild und auffällig zur Musik und sangen: „So many girls in here, where do I begin...“ Sie sang laut mit und Hüpfte im Takt zur Musik. Der blonde Junge starrte Bella mit seinen türkisblauen Augen durch dringlich an. Er kam langsam näher und fragte sie schließlich: „Willst du Raus gehen?“ „Klar!“, schrie Isabella durch den Lärm hindurch. Sie quetschten sich durch die Menge und verschwanden durch eine große, graue Feuerschutztür nach draußen. Dort setzten sie sich auf eine unbequeme Holz Bank und Bella prüfte schnell ob sie allein waren. Gut, dachte sie, das wird klappen. Isabella wollte es eigentlich schnell hinter sich bringen, doch sie war zu neugierig. Also fragte sie den Jungen: „Wer bist du?“ „Ich bin Dominik. Und du?“, antwortete Dominik, „Nenn mich doch Domi.“ Sie flüsterte leise: „Ich bin das letzte Mädchen dass du siehst.“ Bella war sich nicht sicher. Soll ich? Oder soll ich nicht, fragte sie sich. Langsam näherte sich Isabella seinem Gesicht und drückte ihm einen sanften Kuss auf den Mund. Sie spürte wie er sich anspannte als sie mit ihren Lippen zu seinem Hals wanderte. Sie öffnete den Mund und biss kräftig in seinen Hals. Erneut strömte eine seltsame Energie durch ihren Körper. Sie fühlte sich so gut, alles kribbelte in Bellas Körper. Dominik wurde starr vor Schreck und wehrte sich nicht. Wieso durfte ich nicht raus, fragte sie sich in Gedanken. Sie haben mich immer eingesperrt. Ein scharfer Schmerz stach ihr in die Brust als sie einen vertrauten Geruch wahr nahm. Sie lies den erschöpften Jungen auf der Bank nieder und drehte sich langsam um. Eine Frau mit lockigen Blonden Haaren und sehr blasser Haut saß auf einer Gegenüberliegenden Bank. Ihre Augen glänzten vor Trauer. „Was ist nur mit dir passiert mein Kind. Du hättest nicht in den Vollmond schauen dürfen... Du hättest auf deine Großmutter hören sollen als sie dir erzählt hat was mit Mondkindern passiert wenn sie den Vollmond sehen.“ Ihre Stimme war von tiefer Trauer geprägt. Isabella blinzelte, doch als sie die Augen öffnete war ihre Mutter war verschwunden. Bella schrie verzweifelt in die Nacht: „Mama! Bleib da. Hilf mir.“ Ihre letzten Worte waren nur noch ein Flüstern. Als Domi hinter ihr stöhnte wandte sie sich ihm zu und ging auf ihn zu. Er war so bleich und schlaff, dass Isabella Mitleid bekam. „Ich will kein Monster sein.“, flüsterte sie zu sich selbst. Isabella wurde durch ein funkeln auf das Handy von Domi aufmerksam. Sie näherte sich ihm langsam und sah wie er vor Schreck zusammenzuckte. Traurig griff sie nach seinem kleinen Handy. Es war ein Sony Ericsson Xperia Mini. Er wehrte sich nicht. Wie denn auch? Er ist halb tot, dachte Bella traurig. Sie rief den Notarzt an , legte das Handy weg und ging wieder in die Disko. Isabella schlängelte sich durch die Leute und öffnete die Tür, die nach draußen führte. Das silberne Licht des Vollmonds blendete Isabella und sie kniff die Augen zusammen. Eine Wolke kroch vor den Mond und Bella konnte endlich die Augen öffnen. Sie lief die Straße entlang auf einen Steg zu, der weit in den schwarzen, kalten See führte. Als sie den langen Holzsteg erreicht hatte, wurde sie langsamer und ging immer geradeaus auf das Ende des langen Stegs zu. Isabella blieb am Ende des Stegs stehen. „Es tut mir so leid Mama! Es tut mir so leid.“, flüsterte sie und sprang hinab in das Eiskalte Wasser. Das letzte was sie sah war das weiße Schimmern des Mondlichts...
Efeuranke gewann am 17.10.11, beim 6. Wettbewerb einen Punkt für den WindClan mit dieser Geschichte:
- Spoiler:
Kyra kreischt auf vor Spaß. Ihr Vater lächelte. Seine Tochter war jetzt vier Jahre alt. Und mochte schon schnell fahrende Autos, seine Tochter halt. Sie fuhren über 200 km/h und das Mädchen schrie „Schneller, Papa! Schneller!“. Der Mann und seine Tochter waren auf der Dult gewesen und nun auf dem nach Hause weg. Er freute sich schon auf seine Frau und seinen Sohn, die zu Hause geblieben waren, da Ben krank geworden war.
Plötzlich tauchte vor ihm ein Auto auf. Seine Tochter kreischte auf als er zu bremsen versuchte. Die Bremsen griffen nicht! Das Auto geriet ins Schleudern! Er schrie auf vor Todesangst! Er wollte noch nicht sterben! Er war doch noch jung! Er hatte zwei kleine Kinder!
Die Fahrbahn war hier glitschig, obwohl es nicht geregnet hatte und hier die Sonne schien. Ihm kam ein schrecklicher Verdacht, was wenn… Im nächsten Moment kamen sie von der Fahrbahn ab. Sie stürzten einen steilen Abhang hinab in einen kleinen Wald. Dann wurde alles schwarz um den Mann herum. Er war bewusstlos.
Kurz darauf kam ein Wolf angelaufen. Er betrachtete das Auto neugierig. Als er den Mann auf dem Fahrersitz erkannte stieß er ein verzweifeltes Heulen aus.
Er verschwand und dann kam ein junger Mann, Anfang zwanzig hinter einem Baum hervor. Er ging zum Vater von Kyra, die den Mann ansah und leise „Hallo“, sagte. Er lächelte trotz des Unfalls und nahm das kleine Mädchen auf den Arm. Der Vater von Kyra regte sich und flüsterte: „Nimm sie mit, kleiner Wolf und bring sie in Sicherheit.“ Der Mann, verbeugte sich vor seinem Meister und sagte: „Ich bringe sie in Sicherheit“ Kyras Vater spuckte Blut, dann erwiderte er: „Passe auf sie auf, denn sie wird eure Rettung sein. Sie ist das Kind mit den besonderen Kräften, nicht ich. Passe auf sie auf! Sie war mein Leben, lass sie nun deins werden. Trainiere sie!“ Er strich der Vierjährigen noch einmal über den Kopf und sagte zu ihr: „Folge deinem Herzen kleine Kyra, das wird eines Tages eine starke Kriegerin aus dir machen.“ Seine Hand sank auf den Sitz des Autos zurück. Er flüsterte: „Lauf kleiner Wolf.“ Gehorsam lief Kleiner Wolf los und warf die Vierjährige in die Luft… Ein Wolf fing sie wieder auf.
Er drehte sich noch einmal kurz um und sah wie andere Männer und eine Frau seinen Meister, den Löwen, mitnahmen. Zum Glück wussten sie nichts von Kyra die er gerettet hatte.
ZWÖLF JAHRE SPÄTER:
„Nein Kyra! Streng dich an, so funktioniert das nicht“, donnerte die Stimme von Liam. Er hatte ein vor Zorn gerötetes Gesicht und funkelte Kyra an. „Wenn du das nicht kannst, wirst du von den Schwarzninjas umgebracht.“ Kyra blickte zu Liam: „Ja Liam, ich weiß, doch ich gebe schon mein bestes. Du weißt genauso gut wie ich, dass ich für eine sechzehnjährige verdammt gut bin.“ Wiederwillig nickte Liam: „Aber verdammt gut reicht nicht für einen Kampf gegen die Schwarzninjas.“ Traurig blickte er zu Kyra. Kyra nickte: „Ja, ich weiß. Allerdings weist auch du, dass ich auf den Kampf und das Ganze nicht so scharf bin.“ Liam runzelte die Stirn und erwiderte: „Kleine Löwin, wie oft muss ich es dir noch erklären? Du musst das Erbe deines Vaters antreten.“ Kyra hörte die Worte ihres Vaters in sich nachhallen: „Folge deinem Herzen kleine Kyra, das wird eines Tages eine starke Kriegerin aus dir machen…“ Kyra unterdrückte die Tränen. Liam war so etwas wie ein Vater und guter Freund im Laufe der Zeit für sie und Ben geworden. Ben war nie so gefordert worden wie sie. Mit zwölf konnte sie sich bereits Transformieren, das heißt in die Tiergestalt, bzw. das Totem, die jeder im Stamm der Sonnenninjas hatte. Sie hatte die Gestalt einer Löwin, ihr Vater hatte die Gestalt eines Löwen gehabt, deshalb war das nicht sehr überraschend gewesen. Liam forderte sie auf: „Komm, jetzt kämpfst du als Löwin und ich als Wolf, in Ordnung meine kleine Löwin?“ Anstatt einer Antwort verwandelte Kyra sich in ihre Totemgestalt. Das ging so schnell, das Liam es erst gar nicht bemerkte. Er pfiff bewundert durch seine Zähne: „Das ging ja schnell…“ Weiter kam er nicht, denn da griff Kyra auch schon fauchend an. Liam wurde im Bruchteil einer Sekunde zu einem Wolf und ging seinerseits zum Angriff über. Kyra machte eine wundervolle Drehung und schlug den Wolf einfach zur Seite. Eine Sekunde später stand sie auf ihm drauf und hörte, wie er in Gedanken zu ihr sagte: „Geh runter von mir, du schwerer Fellball!“ Kyra schnurrte ging von Liam runter und verwandelte sich zurück in ihre Menschengestalt. Liam wurde ebenfalls wieder ein Mensch und sagte: „Gut du hast mich überzeugt kleine Löwin, geh nach Hause. Das Training ist beendet. Richte deiner Mutter und Ben noch einen schönen Gruß aus.“ Kyra nickte und antwortete: „Ja mach ich. Tschüss Liam, bis Morgen.“ Liam winkte ihr noch, dann war Kyra auch schon zur Tür draußen. Sie ging zum Fahrradständer und sperrte ihr Mountainbike ab. Sie schwang sich in den Sattel und radelte nach Hause. Allerdings nicht ohne einen Umweg über den Wasserfall zu machen. Eigentlich war Wasserfall die Übertreibung des Jahrhunderts. Es war nämlich eigentlich nur ein kleiner Bach, der über natürliche Stufen nach unten floss. Kyra setzte sich neben den Bach in eine kleine Höhle und dachte nach. Wenn das ganze so werden würde, wie es ihr Liam prophezeite, dann würde es noch in diesem Sommer zu einem Kampf zwischen den Schwarzninjas und den Sonnenninjas kommen. Nur das Mädchen hatte keine Lust zu kämpfen. Kyra sah sich bekümmert um. Ihr Vater starb wegen der blöden Rivalitäten zwischen den beiden Stämmen und sie hatte auch noch keine Lust zu sterben. Wiederwillig machte sich die junge Frau auf den Weg nach Hause. Dort angekommen viel ihr die merkwürdige Stille auf. Sonst war es nie so still. Kyra bemerkte, dass die Haustür offen stand. Das tat sie sonst nie. Kyra betrat das Haus vorsichtig. Im Flur sah es normal aus. Sie ging leise ins Wohnzimmer. Das Mädchen schrie auf: „Maaamaaaa! Beeeen! Oh mein Gott!!!“ Sie merkte wie ihr die Tränen kamen. Sie versuchte sie aufzuhalten und stürmte zu ihrer Mutter. Ein Blick zu ihr, sagte ihr, dass sie nicht mehr lebte. Sie war tot…. Verzweifelt blickte Kyra zu Ben: Er atmete noch. Sie lief zu ihm und nahm ihn auf den Arm. Das Mädchen spürte auf einmal die Gegenwart von jemand den sie nicht kannte. Sie blickte auf. Sie sah… Sie schaute noch mal genauer hin aber es war schon… Nein, das konnte nicht möglich sein… „Ja, kleine Löwin, ich bin Scharfkralle, ich bin der schwarze Löwe. Ich bin der Anführer der Schwarzninjas. Ich bin gekommen um dich zu fragen, ob du dich mir anschließen möchtest.“ Kyra blickte zu Scharfkralle. Plötzlich hallten die Worte ihres Vaters in ihr wieder: „Folge deinem Herzen kleine Kyra, das wird eines Tages eine starke Kriegerin aus dir machen…“ Eiswasser gewann am 28.10.11, beim 7. Wettbewerb einen Punkt für den SchattenClan mit dieser Geschichte:- Spoiler:
Langsam schloss ich meine Augen und dachte an meine Vergangenheit. Aufgewachsen, bei zweibeinern und meinen Geschwistern sowie meiner Mutter. Meinen Geschwistern, die mich hassten, meiner Mutter die Socks und Ruby viel lieber hatte als mich. Verletzt, durch ihre Ignoranz gegenüber mir, war ich weggelaufen. Im Wald hatte man mich wieder nur Verletzt. Diesmal nicht nur mit Worten, nein auch mit krallen. Ich war weich. Weich und dumm. Ein Hauskätzchen eben. Und nun? Was war ich jetzt? Ein Streuner, der sich Anführer des Blutclans nannte, mit einem Herzen aus Eis. Oder war ich doch noch etwas anderes? Ich dachte zurück. Zurück, an die Zeiten in denen ich so wurde wie ich jetzt war. Vom kleinen, weichen Hauskätzchen war ich zu einem schlechten, kaltherzigen Kater geworden. Erst erzählte ich Lügen, dann machte ich meine Geschichten plötzlich war. Ich kämpfte und tötete, und mit jedem mal wenn ich meine Pfoten hob um einen weiteren Schlag auszuführen, und jedes mal, wenn ich das Licht des Lebens in den Augen meiner Feinde erloschen sah, fror mein Herz weiter zu. War das alles passiert, weil meine Familie mich ohne ihr wissen sozusagen verjagt hatte? Oder war ich es selbst, dem ich das zuzuschreiben hatte. Hätte ich wirklich weglaufen müssen? All diese Fragen schossen mir jetzt durch den Kopf. Doch jetzt würde ich nichts mehr ändern können. Denn ich war am sterben. Lebten Ruby und Socks eigentlich noch? Irgendwie hoffte ich es. Ja, sie hatten mich gehasst, waren Jahre später angekrochen gekommen, weil ihre Hausleute sie verstoßen hatten. Ich war genauso kalt zu ihnen wie sie in meiner Kindheit zu mir. Ich ließ sie fressen, sagte ihnen dann aber das sie verschwinden sollten. War das falsch? Auch wenn sie immer so zu mir waren, hätte ich anders zu ihnen sein müssen? Wäre dann alles anders gekommen, als es jetzt war? Würde ich dann jetzt nicht hier liegen, meine letzten Atemzüge voller Schmerz tun müssen, und Feuerstern neben mir? Wie so oft im Leben hatte ich keine Ahnung. Doch während mein viel zu kurzes Leben an mir vorbeizog, kamen mir diese Fragen wieder und wieder in den Kopf. Immer mehr spürte ich den Schmerz in meinen Wunden in meinem ganzen Körper. Ich betete, das der Schmerz endlich aufhören würde, und das alles vorbei war. Alles, was ich falsch gemacht hatte, vergessen. Zumindest für mich. Wieso hatte ich mir Feuerstern noch gleich zum Feind gemacht? Achja richtig.... Unter den Schmerzen konnte ich kaum noch denken. Mein Feind war schon immer der Tot gewesen. Er war der einzige den ich gefürchtet hatte. Hatte dieser Tot nun ein Gesicht? Feuersterns Gesicht? Oder war er weiter Gesichtslos...? Das Atmen viel mir immer schwieriger, und ich röchelte fast nur noch. Also würde es wirklich so enden.... Es endete also wie es begann....mit Schmerzen, und qualvoll. Langsam schloss ich die Augen. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Feuerstern sich an einen seiner Clankameraden drückte- oder war das nur Einbildung? Denn das war nicht Feuerstern. Und das war nicht ein Clankamerad. Nein. Ich sah mich selber, wie ich mich an meine Mutter und meine Geschwister drückte. War das mein innerlichster Wunsch gewesen, den ich mir nicht eingestehen konnte? Oder wollte? Wieder röchelte ich. Am Anfang, war nur mein Herz kalt wie Eis. Doch langsam spürte ich, wie mein ganzer Körper sich meinem Herz anschloss. Langsam schloss ich die Augen, und schlief ein, ließ die Welt mit ihren Problemen hinter mir. Fiel in den ewigen Schlaf. Und in meinem Augenwinkel entstand eine Träne. Eine Träne, die für alles stand was ich falsch gemacht hatte, die für alles stand was ich noch ändern wollte, und für all das stand,was ich in dieser Welt liebte, egal wie wenig es war....
|
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 02.02.12 17:24 | |
| Du gehst den Gang weiter und findest einen neuen Abzweig, der weitere 7 Rahmen trägt... du liest sie und stellst fest, das auch hier viele Geschichten sind :Sommertraum und Efeuranke sind die Gewinner des 8. Wettbewerbes, welcher am 26.10.11 statt fand. Efeuranke heimste einen Punkt für den WindClan ein und Sommertraum einen für den SchattenClan. Folgende Geschichten gewannen: Efeurankes Geschichte: - Spoiler:
War es ein Fehler oder war es das Beste was ich je tat?
Jetzt:
Ich spürte, wie meine Flügel die verschiedenen Luftströme auffingen. So wie ich flog, könnte man meinen, dass ich glücklich wäre. Doch das genaue Gegenteil war der Fall. Ich war zu tiefst verzweifelt. Mein Vater hatte mich verstoßen. Wenn ich nur an ihn dachte, kochte in mir schon die Wut. Aber die Drachen des Stammes der finsteren Berge waren nun mal für ihre Kaltblütigkeit bekannt. Nur ich, ich der Sohn des Anführers des Stammes der finsteren Berge war ein Weichei. Abgesehen davon war ich früher auch so schon geächtet worden. Alle Drachen dort waren wie die Männchen schwarz oder die Weibchen dunkellila. Die kleinen Drachen, die noch unschuldig waren, also noch keinen anderen Drachen getötet hatten, waren dunkelblau. Das waren sowohl „unschuldige“ Drachenweibchen, wie auch Drachenmännchen. Nur ich, ich war dunkelgrau. Wenn der Mond oder die Sonne auf mich schien, dann fing ich an, silbern zu leuchten. Sie verachteten mich, weil er ein Weichei war und weil ich eine andere Farbe hatte. Sie hatten immer angefangen zu spotten wenn das Mondlicht auf mich fiel: „Seht nur, da kommt die Unschuld!“ Nur wenn ich daran dachte, kocht schon wieder die Wut in mir hoch. Vielleicht wäre ich auch schwarz geworden, wenn ich das junge Drachenweibchen damals getötet hätte.
Vor ein paar Jahren.
Der dunkelgraue Drache flog über den Himmel. Vor ihm wurde erbittert gekämpft. Stolz blickte Silberklaue zu seinem Vater Finsterstahl, dem Anführer des Stammes der finsteren Berge. Finsterstahl stürzte sich gerade auf Sonnenstahl, den Anführer des Stammes der gleißenden Wüste. Finsterstahl verpasste Sonnenstahl eine tiefe Kratzwunde am Hals. Sonnenstahl drehte ab. Der goldene Drache befahl seinen Kriegerdrachen, sich zurück zu ziehen. Silberklaue wurde kurz abgelenkt. Auf dem Boden sah er eine rötliche Gestalt. Silberklaue ging in den Sturzflug über und landete neben einem rötlichen Drachen. Neugierig fragte Silberklaue: „Wer bist du denn?“ Der andere Drache erwiderte aggressiv: „Ich bin eine Drachenschülerin des Stammes der gleisenden Wüste.“ Der junge Schüler, des Stammes der finsteren Berge sah die andere Schülerin interessiert an: „Du bist eine Schülerin des Stammes der gleisenden Wüste?“ Silberklaue wurde plötzlich panisch: „Du musst hier abhauen! Mein Vater wird dich sonst umbringen!“ Die junge Schülerin sah Silberklaue erschrocken an: „Was? Wer ist dein Vater?“ Silberklaue zischte: „Finsterstahl, mach dass du wegkommst.“ Das rote Drachenweibchen meinte unbekümmert: „Oh, so schlimm wird er wohl nicht sein, mein Name ist Rostklaue.“ Silberklaue wurde immer hektischer. Silberklaue knurrte Rostklaue schließlich an: „Verschwinde von unserem Land, und aus unserem Luftraum!“ Rostklaue blickte Silberklaue erneut erschrocken an. Doch es war schon zu spät, Silberklaue spürte das leichte Beben der Erde, als Finsterstahl landete. Im nächsten Moment ertönte die Stimme des Anführers: „Worauf wartest du noch Silberklaue? Bring sie um! Du sagtest ihr, sie solle verschwinden doch offensichtlich will sie nicht! Also kannst du sie jetzt töten!“ Silberklaue zischte zu Rostklaue: „Versteck dich hinter dem Gebüsch und gib keinen Laut von dir, egal was du siehst.“ Der dunkelgraue Drache machte nun von seiner besonderen Gabe Gebrauch. Niemand außer ihm, wusste was er konnte. Sein Vater war sehr enttäuscht, weil sein Sohn nichts Besonderes konnte. Silberklau wusste ganz genau, wenn er seinem Vater, seine besondere Gabe zeigte, würde dieser ihn zwingen, sie zu bösen Zwecken zu nutzen. Und das wollte er nicht. Allein wegen seiner Mutter nicht. Finsterstahl hatte sie umgebracht, weil er der Meinung gewesen war, sie verweichlichte seinen einzigen Sohn. Silberklaue fing an, Rostklaues Gestalt auf die Lichtung zu projizieren. Er konnte Gedankenpersonen leben lassen, er nannte sich: Beamer, da es ja nur Gedanken waren, die er erscheinen ließ. Sie wurden zerstört, wenn er nicht mehr an sie dachte. Rostklaues Kopie sah Silberstern verschreckt an, als er sich auf sie stürzte und zubiss. Eigentlich biss er nur in leere Luft. Rostklaues Kopie fing an zu bluten und stürzte tot zu Boden. Finsterstahl hatte gesehen, wie sein Sohn, die andere Schülerin getötet hatte und rief stolz: „Das hast du super gemacht mein Sohn!“ Silberklaue blickte erleichtert zu seinem Vater und dachte: Er merkt zum Glück nichts. Der Anführer befiehlt: „Lass uns wieder wegfliegen. Fliegen wir ins Lager. Bald wirst du ein Krieger werden, mein Sohn. Und irgendwann wirst du den Stamm der finsteren Berge anführen.“
Jetzt:
Das hatte ich vermutlich richtig gemacht. Es ist so ziemlich das einzige was ich richtig gemacht habe. Oder es war mein größter Fehler. Vielleicht war es auch nur ein Fehler von vielen die ich gemacht habe. Ich weiß es nicht mehr. Ich bin zwar immer noch jung, doch ich fühle mich, wie ein alter Drache. Ich habe schon zu viel gesehen, zu viel erlebt. Nun, allerdings war das nicht der Grund weshalb ich verbannt wurde. Ich bin noch nicht lange verbannt, erst seit ein paar Tagen. Ich rätselte noch immer, wen mein Exvater nun zum neuen Anführer krönen würde. Ich war ja jetzt weg. Und er war zu alt dafür, einen neuen Sohn zu bekommen. Vielleicht würde er jemanden adoptieren. Ich wusste es nicht und ehrlich gesagt, es interessierte mich nicht weiter. Ja… der Grund weshalb ich verbannt wurde.
Vor ein paar Tagen:
Silberflügel streckte seine Flügel aus. Er war gewachsen. Er hatte Rostklaue nie wieder gesehen, nachdem er ihr das Leben gerettet hatte. Silberflügel hörte plötzlich wie sein Vater schrie: „Hoch! Wir werden angegriffen!“ Silberflügel schwang sich sofort in die Luft. Er flog direkt zu seinem Vater. Vor zwei Tagen, war der ehemalige Stellvertreter seines Vaters gestorben. Finsterstahl hatte ihn, seinen Sohn, zu seinem nächsten Stellvertreter ernannt. Und das obwohl er weder der erfahrenste Krieger, noch der beliebteste Drache im Stamm war. Silberflügel sah den Angreifer, es war ein Drachenweibchen. Etwas älter als er. Sie war grün, ganz grün. Im nächsten Moment hatten zwei Krieger, des Stammes das Drachenweibchen umzingelt und bissen ihr die Flügel kaputt. Das führte unweigerlich zum Absturz. Der dunkelgraue Drachenkrieger schloss traurig seine Augen. Er wusste was das bedeutete. Sie zerbissen ihr die Flügel, das war ihr Todesurteil. Die Verletzungen die sie hatte, konnten nicht mehr zuheilen. Sie würde entweder selber daran sterben, oder nie wieder fliegen können. Finsterstahl blickte sich zu seinem Sohn um. Silberflügel hatte seine Augen schon lange wieder auf gemacht. Die stahlblauen Augen, seines Vaters, bohrten sich in die dunkelblauen Augen seines Sohnes. Der Anführer befahl: „Töte dieses unwürdige Stück Leben!“ Silberflügel setzte zu einem Sturzflug an und landete gekonnt neben der Drachendame. Mit Mitleid in den Augen blickte er sie an. Sie tat ihm so unendlich leid… Wer hatte so etwas verdient. Leider konnte er sie nicht retten, denn die anderen hielten sie am Boden fest und bewachten sie. Der Stellvertreter sah zu seinem Vater. Der graue Drache sagte mit fester Stimme: „Ich werde sie nicht töten, Finsterstahl.“ Er wusste, das war sein Todesurteil. Sein Vater sah ihn geschockt an: „W-W-Was? Du wirst sie nicht töten?“ Silberflügel nickte zustimmend. Er sah, wie sein Vater sich wieder fasste und nun zornig schrie: „Dann bist du ausgestoßen! Du Feigling! Du Weichei! Geh! Und komm nie wieder zurück! Du bist nicht mehr mein Sohn!“ Etwas leiser hörte er ihn sagen: „Ich habe versagt… Sie hat ihn doch schon viel zu sehr verweichlicht.“ Silberflügel sah erstaunt zu seinem ehemaligen Vater. Er hatte damit gerechnet zu sterben, doch nun wurde er nur verbannt? Vielleicht weil er sein Sohn war er wusste es nicht. Doch er wollt nicht riskieren, doch noch getötet zu werden. Blitzschnell riss er die beiden Krieger von dem Drachenweibchen runter, beamte die Gestalt der Drachendame dorthin und nahm die echte in seine Krallen und flog mit ihr über die Berge. Als sie weit genug weg waren, setzte er die erschöpfte Drachendame ab. Silberflügel sah sie besorgt an und holte dann ein paar Kräuter. Das grüne Drachenweibchen sagte leise und mit heiserer Stimme: „Danke, mein Enkel. Ich weiß, ich sehe nicht alt aus, doch bin ich es schon. Mein Name ist Kandanae und ich bin die Mutter von Finsterstahl. Auf ihn war ich nie stolz, doch auf dich bin ich es, mein Enke. Du bist etwas Besonderes. Ich wurde kurz nach dem Finsterstahl ausschlüpfte verbannt worden. Da ich eine ehemalige Einzelfliegerin war. Und nun, nun hatte ich die Ehre, meinen Enkel kennenzulernen, auch wenn es nur für kurze Zeit war. Jetzt kann ich beruhigt sterben.“ Der junge Drache stieß einen leisen überraschten Schrei aus. Sie alterte plötzlich, vor seinen Augen! Sie war nun nicht mehr die junge attraktive Drachendame, sonder eine alte und zerknitterte Drachenälteste. Er bekam seine Augen fast nicht mehr zu. Er wusste nicht wie lange er so da gestanden hatte… Er sah nur dass sie jetzt tot war. Mit Tränen in den Augen schwang sich Silberflügel in die Luft.
Jetzt:
Tja, ich hatte gelernt, dass man besser auf seine Anführer hören sollte, doch nun war es zu spät für mich. Ich war schon ausgestoßen, weil ich meinen größten Fehler beging. Vielleicht war es aber auch richtig gewesen. Immerhin war es ja meine Großmutter, die ich da gerettet hatte. Immerhin war ich noch „unschuldig“. Ich hatte noch keinen anderen Drachen getötet. Dennoch kam ich mir schmutzig und befleckt vor. Plötzlich hörte ich jemanden leise rufen: „Silberkralle! Silberkralle!“ Das war mein alter Schülername! Ich blickte mich um und sah eine rostrote Gestalt auf mich zukommen. Ich kannte sie irgendwoher… Dann war sie bei mir angekommen und mir fiel es wie Schuppen von den Augen: „Rostkralle! Bist du es?“ Sie nickte und antwortete: „Ja, nur dass ich jetzt Rostfeuer heiße, du wirst denke ich auch nicht mehr Silberkralle heißen, oder? Und warum bist du so weit weg vom Luftraum des Stammes der finsteren Berge?“ Ich holte tief Luft und erklärte: „Ich heiße jetzt Silberflügel, war der ehemalige Stellvertreter von Finsterstahl und wurde vor ein paar Tagen aus dem Stamm der finsteren Berge verbannt.“ Rostfeuer blickte mich überrascht an: „Was hast du gemacht Silberflügel?“ Ich zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich wollte jemanden nicht töten. Und dann wurde ich verbannt. So wie ich das gerade sehe, hast du wegen mir damals überlebt.“ Rostfeuer fing leise an zu lachen und meinte: „Ja, ja du hast Recht, wegen dir habe ich damals überlebt, mein Retter. Und es tut mir leid, dass du verbannt wurdest.“ Ich zuckte mit den Schultern: „Das ist nicht so schlimm Rostfeuer, ich hätte nicht gewusst wie lange es mir noch gelungen wäre, Finsterstahl zu täuschen.“ Ich hörte das leise Rascheln von Flügeln im Wind. Blitzschnell drehte ich mich um und war plötzlich gegenüber von Sonnenstahl. „Wo kommst du her?“, fragte ich überrascht. Sonnenstahl antwortete nicht sondern sagte nur, mit seiner ruhigen ein wenig verrauchten Stimme: „Du bist doch Finsterstahls Sohn? Und er hat dich verbannt?“ Ich nickte bejahend: „Ja, das ist wahr.“ Sonnenstahl fing an zu lächeln und schlug mir dann vor: „Was würdest du davon halten, dem Stamm der gleisenden Wüste beizutreten? Ich habe das Gefühl dir etwas schuldig zu sein. Immerhin hast du, als du noch ein Schüler warst, meine Tochter gerettet.“ Ich war sprachlos als ich begriff… Rostfeuer war Sonnenstahls Tochter! Langsam nickte ich: „Ich würde gerne dem Stamm der gleisenden Wüste beitreten.“ Sonnenstahl nickte wohlwollend: „Dann Willkommen in meinem Stamm, mein Sohn.“ Ich hörte wie Rostfeuer hinter mir einen freudigen Schrei ausstieß. Langsam wurde mir klar, was ich all die Jahre vermisst hatte. Eigentlich konnte es ja gar nicht sein… aber ich musste mich wohl doch schon in meinen jungen Jahren als Schüler verliebt haben, in ein Drachenweibchen, das ich mir niemals vorgestellt hatte zu besitzen. Ich merkte, dass das ein wenig zu besitzvoll klang. Ich drehte mich zu Rostfeuer um und las in ihren Augen, dass ich ihr Herz schon längst besaß, so wie sie das meinige. Nur leider, leider hatte ich zu viele Fehler gemacht. Ich wendete mich an Sonnenstahl: „Ich weiß nicht, wie lange ich bei euch bleiben werde…“ Ich hörte einen leicht enttäuscht klingenden Seufzer von Rostfeuer. Leise wisperte ich: „So ist das Leben, meine wundervolle Rostfeuer. Vielleicht werden wir kleinen Drachenjungen haben. Vielleicht werde ich sterben. Vielleicht werde ich euch schon vorher verlassen, weil ich es hier nicht mehr aushalte. Es gibt so viele Vielleichts…“
Vielleicht beging ich damals wirklich meinen größten Fehler… Vielleicht beging ich damals auch das Beste, was ich je getan hatte.
Sommertraums Geschichte: - Spoiler:
Keuchend rennen wir über die Wiesen. Hinter uns wird das Bellen der Hunde, die uns verfolgen, immer lauter. Und lauter. Feuerstern gab sein Bestes, er war schon über eine Schwanzlänge vor mir, doch ich konnte nicht mehr. 'Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, mich anzustrengen', schießt mir durch den Kopf. Nach den vielen Wochen des Friedens habe ich keine Ausdauer mehr, und das wird natürlich sofort bestraft. Doch darüber kann ich mir im Moment keine Gedanken machen. Der Atem des großen, braunen Hundes schlägt warm auf meine Flanke. Plötzlich spüre ich einen Schmerz im Rücken. So ein großer Schmerz, dass es nicht mehr auszuhalten ist. „Feruerstern!“, kreische ich noch. Dann wird alles um mich herum schwarz.
Ich höre Stimmen. Fühlt es sich so an, zu sterben? Oder lebe ich noch? Ich will etwas sagen, doch meine Kehle ist trocken und bekomme kein Wort heraus. Stattdessen höre ich Rußpelz mit dem Clan reden. „Sie wurde gebissen, von einem Hund. Die Wirbelsäule wurde beschädigt, ich habe ihr schon Mohnsamen gegeben. Das wird den Schmerz lindern.“ Trauriges Jaulen hallt über den Platz, aber das realisiere ich kaum. Dunkle Nebenschleier fallen über meine geschlossenen Augen, mein Bewusstsein driftet weit weg. Schwach spüre ich eine Schnauze, die sich warm an mich drückt. Fremde Tränen durchnässen mein Fell, ein Schluchzen dringt in mein Ohr. „Bitte stirb nicht, verlass mich nicht. Ich liebe dich, Sandsturm, du darfst mich nicht allein hier lassen, bitte, nicht auch noch du.“ Wie schön es ist, Feuersterns Stimme zu hören. Aber mir ist klar, dass es das letzte Mal sein wird. Ich spüre das, mein Ende naht. Aber ich will nicht. Mein Leben ist hier, mein Leben ist Feuerstern. Ich bin doch trächtig von ihm, ich darf einfach nicht sterben. Also nehme ich all meine Kraft zusammen, um ein letztes Mal zu ihm zu sprechen. „Feuerstern...“, doch dann bricht meine Stimme. Ein erstauntes Murmeln geht über den Platz, anscheinend hatten die meisten mich schon für tot gehalten. Erneut hole ich unter gewaltigen Schmerzen Luft. „Die Jungen...“ „Welche Jungen, Sandsturm? Was meinst du? Rußpelz, tu doch was...“ höre ich Feuerstern noch rufen, dann wird der Schmerz übermachtig. Mit einem Stöhnen fällt mein Kopf zurück auf die Erde, ich stoße ein letztes, verkrampftes Mal Luft aus. Dann falle ich in ein tiefes, schwarzes Loch. Für immer.
Efeuranke gewann den 9. Wettbewerb, der am 9.11.11 begang mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Ihre Finger glitten über die Tasten, bis sie die richtige fand. Dies würde ihr letztes Stück sein, ihr allerletzes. Sie saß vor dem Klavier. Die ersten Takte erklangen, es war ein wenig froh, so wie ihr Leben früher. Doch schon bald wurde es trauriger, immer noch vermischt mit Freude… Langsam lief ihr eine Träne über die Wange. Sie schien es nicht einmal zu merken. Die Träne tropfte auf den Briefumschlag… Sie blickte kurz auf, draußen vor dem Fenster flogen Tauben vorbei. Es war Abend, fast Nacht, und sie würden sich ihren Schlafplatz suchen. Da blitzte etwas Weißes auf. Es war eine weiße Taube, wie die Friedenstaube. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde auch sie ihren Frieden finden…
Ich blickte mich traurig um. Es war ein langweiliger Schultag wie immer. Nur leider, hatte ich in meiner Klasse kaum Freunde, um genau zu sein hatte ich eine Freundin, neben der ich saß. Mein Banknachbar war auch ganz nett. Doch ich wusste nicht, ob er mich, wie alle anderen auch nur ausnutzte. Ich sah wieder nach vorne zu der Lehrerin. Wir hatten Deutsch. Eines der langweiligsten Fächer, das man haben konnte. Zumindest wenn man Aufsätze schrieb. Endlich! Nach einer unendlich erscheinenden Dreiviertelstunde war endlich Pause. Ich nahm mein Brot und ging nach unten. Dort angekommen setzte ich mich auf eine Bank. Da sagte jemand zu mir: „Hallo Lisa.“ Ich drehte mich um und sah Lena: „Hallo Lena. Was machst du hier?“ Lena lächelte mich erschöpft an und meinte: „Ich brauch ein wenig Abstand zu den Anderen.“ Ich nickte leicht. Da kam Sonja. Ich stöhnte innerlich auf. Nicht die Tussi! Sie steuerte zielsicher zu Lena und fragte in scharfen Ton: „Was hast du gegen meine Schwester?“ Sonjas Schwester war eine ehemalige Freundin von mir, die mich gnadenlos ausgenutzt hatte. Sandra nutzte jeden aus. Nur leider bekamen es ihre „Freunde“ nicht gleich mit. So wie auch ich. Sonja fragte weiter: „Was hast du für ein Problem mit Sandra?“ Lena verdrehte leicht die Augen: „Das geht dich nichts an! Das ist meine Sache.“ Doch Sonja ließ nicht locker: „Was hast du für ein Problem mit ihr oder mit mir?“ Ich schaltete mich ein: „Sie sagte doch schon, dass es dich nichts angeht! Lass sie in Ruhe.“ Sonja fixierte jetzt mich: „Was mischt du dich da ein?“ Ich rollte innerlich mit den Augen und antwortete mit einer Gegenfrage: „Warum mischt du dich ein? Es ist eine Sache zwischen deiner Schwester und Lena!“ Sonja erwiderte scharf: „Kauf dir erst mal ein neues Leben mit neuen Freunden!“ Sonja machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte mit ihren Freundinnen davon. Lena schüttelte den Kopf: „Die is ja nur Neidisch auf dich Lisa.“ Ich nickte, doch innerlich war ich ziemlich fertig. Ja es stimmte, ich hatte kaum Freunde. Und die gingen leider nicht auf meine Schule, abgesehen von Lena und Franzi. Aber wenigstens waren dies echte Freunde und nicht „gekaufte“. Jeden Tag musste ich solche Angriffe überstehen. Ich hatte darauf keine Lust mehr. Warum ich? Ich war schlank, hübsch und sportlich. In der Schule war ich auch sehr gut. Ein bisschen besser als der Durchschnitt unserer Klasse. Es war mir zuwider, dass alle immer auf mir rumhackten und mich gnadenlos ausnutzten. Immerhin musste ich nur noch dieses eine Schuljahr überstehen. Dann würde ich von der Schule gehen. Es gongte und ich verabschiedete mich von Lena: „Also dann, tschüss.“ Lena meinte: „Tschau Lisa, lass den Kopf nicht hängen!“ Ich nickte traurig. Dann ging ich ins Klassenzimmer. Der restliche Schultag ging zu Ende. Es würde Wochenende sein. An sich eigentlich super, doch nicht für mich. Mein Entschluss stand. Er war unumkehrbar. Der letzte Gong und ich stand auf und packte mein Schulzeug zusammen. Da hörte ich Sandra und ihre Freundin lachen. Diese Tussis, dachte ich mir. Sandra meinte: „Guck doch mal! Da ist der Dreck! Er geht jetzt nach Hause!“ Ich ignorierte Sandra geflissentlich, doch leider war es nicht ganz wirkungslos. Innerlich war ich tief getroffen. Eigentlich war mir zum Weinen zu Mute, doch ich unterdrückte die Tränen. „Schönes Wochenende, Lisa“, sagte Franzi zu mir. Ich zwang ein Lächeln auf mein Gesicht und antwortete: „Danke Franzi, dir auch. Tschau!“ Franzi grinste zurück: „Tschau, bis Montag.“ „Ja, bis Montag“, sagte ich schwach. Ich nickte Franzi noch mal zu und drehte mich dann um. Ich ging aus dem Schulhaus und dann allein nach Hause. Zu Hause setzte ich mich hin und machte meine Hausaufgaben. Als ich fertig war, schmiss ich den Computer an und lies ihn hochfahren. Mit einem Seufzer machte ich ein Computerspiel an und spielte eine Weile. Ich blickte kurz nach draußen und sah, wie es langsam finster wurde. Mein Magen knurrte schon, doch ich ignorierte ihn. Ich tippte was im Word und druckte es aus. Ich setzte meinen Namen darunter und holte einen Briefumschlag. In den Briefumschlag steckte ich den Brief. Ich klebte den Briefumschlag zu und schrieb in Großbuchstaben darauf: TSCHÜSS, ICH GEHE. Ruhig lief ich rüber ins Wohnzimmer und setzte mich an das Klavier. Meine Finger glitten über die Tasten. Dann fing ich an zu spielen. Mein Blick glitt zum Fenster. Dort flogen Tauben vorbei. Eine war weiß, wie die Friedenstaube. Es passte ganz gut, heute würde ich endlich meinen Frieden finden. Ich spielte, zuerst fröhlich, doch es wurde immer trauriger, bis das Lied schließlich stockte. Ich war fertig. Ich verließ die Wohnung und ging hoch aufs Dach. Dort angekommen lies ich meinen Blick über die Stadt schweifen. Ich würde dies nun zum letzten Mal sehen. Der Mond schien auf das Dach und leuchtete mich an. Plötzlich hörte ich hinter mir Schritte. Ich wirbelte herum. Hinter mir stand Lukas. Ich sah ihn unsicher an, er war mein Banknachbar, aber was suchte er hier? Dies war ein Schritt, den ich ohne ihn gehen wollte. Ich stand dicht vor dem Rand. Dann sah ich erst die Tränenspuren in Lukas Gesicht. „Bitte, mach es nicht! Bitte! Du kannst kämpfen! Bitte kämpfe weiter! Ich werde dir helfen! Wir werden es zusammen durchstehen! Bitte, bitte bitte…“, er flehte mich an. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Doch ich schüttelte den Kopf: „Nein Lukas, es tut mir leid, ich kann nicht mehr kämpfen. Ich habe darum gekämpft jeden Morgen aufzustehen. In die Schule zu gehen. Die Schule trotz der ganzen Mobberei durchzustehen, doch jetzt kann ich nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr Lukas! Und es tut mir so leid!“ Nun strömten die Tränen regelrecht über meine Wangen. Lukas kam noch einen Schritt näher und nahm mein Gesicht in seine Hände. Trotz meines Entschlusses genoss ich dieses Gefühl. Lukas küsste mich sanft auf den Mund. Es war ein wundervolles Gefühl von Lukas geküsst zu werden. Ich umarmte ihn feste, dann sah ich den Raben. Er flog auf und über die Dachkante. Der Rabe schien mir zuzublinzeln. Leicht nickte ich. Ich nahm meinen Brief und gab ihn Lukas. „Leb wohl, Lukas“, flüsterte ich. Die Tränen liefen mir weiter übers Gesicht. Dann drehte ich mich um und machte den letzten Schritt. Ich fiel… und fiel… immer weiter… nach unten… Dann traf ich unten auf… Es war ein unsäglicher Schmerz…… Aber nur kurz… Ich atmete aus…
Dann… fielen mir… die Augen… zu… Für… i… m… m… e… r… Efeuranke gewann den 10. Wettbewerb, der am 7.12.11 begann mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Er blickte sich um. Da sah er Light, wie schön sie doch war. Sie beobachtet ihn. Er grinste leicht und wollte einen kunstvollen Salto schlagen. Doch… BUMMS!!! Er war voll in den nächsten Baum geflogen. Seine Nase schmerzte, doch das
war nicht so schlimm. Viel schlimmer war das Gelächter von Night und Black. Night machte sich ebenfalls an Light ran. Verzweifelt blickte er sich um und flog dann zum nächsten Baum. Er hängte sich an den Ast und ließ sich kopfüber runter hängen. „Shadow?“, hörte er jemanden seinen Namen sagen. Shadow drehte den Kopf und sah seine Schwester Moon. Shadow knurrte leise: „Lass mich doch in Ruhe!“ Moon schüttelte leicht den Kopf: „Ach was bist du doch für ein Tollpatsch von Fledermaus!“ Shadow schloss gequält die Augen. Immer wurde auf ihm rumgehackt. Er hatte ja auch immer so ein Glück. Entweder er knallte gegen einen Baum oder ihm passierte irgendein anderes Unglück. Wie Moon schon richtig bemerkt hatte, war er ein Tollpatsch. Da hörte er jemanden, der zu lächeln schien: „Ja, aber mein Shadow ist ein ganz lieber Tollpatsch.“ Shadow musste wider Willen sein Gesicht zu einem Lächeln verziehen: „Mama, warum passiert immer mir so etwas?“ Icelight flog zu ihrem Sohn und nahm ihn in die Arme. Icelight flüsterte: „Weil du was besonderes bist, mein Sohn.“ Shadow kuschelte sich an seine Mutter. Icelight hatte einen Doppelnamen, da sie erwachsen war, und schon einmal eine Wanderung mitgemacht hatte. Eigentlich hatte seine Mutter schon mehrere Wanderungen erlebt. Aber er war erst ihr zweites Junge. Moon hing ganz in der Nähe von den Beiden und fragte nun: „Mama, warum durfte ich noch auf keine große Wanderung?“ Icelight antwortete: „Weil, wie du weißt, wir letzten Sommer nicht in unser Winterquartier konnten.“ Shadow sah Moon und Icelight erschauern. Er kannte die Geschichte nur aus den Erzählungen seiner Mutter. Sein Vater, Shadownight war kurz vor seiner Geburt gestorben. Shadow wurde von seiner Mutter fest an sie gedrückt, als sie begann zu erzählen: „Im letzten Sommer, die Blätter fingen schon zu fallen an, als unsere Vorsehertruppe aufbrach. Unter ihnen war auch Shadownight, euer
Vater, und mein Gefährte. Shadownight hatte die große Aufgabe, die Vorsehertruppe anzuführen. Euer Vater war der Sohn von Shootingstar, unserer Obersten Fledermaus. Shadownight schwang sich in die Luft und flog weg.“ Icelight wurde rot als sie fortfuhr zu erzählen: „Shadownight verabschiedete sich noch von mir, in der darauffolgenden Nacht würde er los müssen.“ Shadow wollte sich lieber nicht vorstellen, wie sich seine Eltern voneinander verabschiedet hatten. Immerhin musste er zu diesem Zeitpunkt entstanden sein. „Wenige Tage nach ihrem Aufbruch
kamen zwei Fledermäuse der Vorsehertruppe zurück. Unter ihnen
Shadownight. Er war blutverschmiert und entsetzlich schwach. Er erzählte uns von großen Vögeln, viel größer als Adler oder Eulen. Sie seien silbern, und hart, sehr hart. Außerdem verschlungen sie viele Fledermäuse. Ich habe euren Vater noch nie so voll Angst erlebt. Er war richtig verzweifelt. Shootingstar holte ihre erfahrensten Fledermausmitglieder der Gruppe zu sich. Zusammen beschlossen sie, dass wir in diesem Jahr, unser Winterquartier hier aufschlagen würden.“ Shadow drückte sich fester an seine Mutter als er sah, wie dicke Tränen unter ihren Augen hervorquollen. Moon vollendete die Erzählung ihrer Mutter: „Unser Vater starb noch in dieser Nacht.“ Shadow leckte Icelight tröstend über die Brust. Er hatte seinen Vater nie kennengelernt. Ein siebzig Nächte später war er auf die Welt gekommen. Icelight lächelte traurig und meinte: „Los jetzt, wir sollten noch ein paar Insekten fangen und fressen und dann wieder in unsere Höhle fliegen. Es sieht so aus, wie als ob bald die Sonne aufgehen würde.“ Shadow nickte und lies den Ast los. Das junge Fledermausmännchen schien einfach so zu fallen. Er hatte das Maul offen und prompt flog eine Fliege hinein. Shadow quiekte erschrocken auf und hatte sich verschluckt. Husten flog er weiter. Endlich hatte er die Fliege wieder hochgehustet, da musste er niesen. „HAAATSCHIIII“, nieste er. Die Fliege flog aus seinem Mund und direkt auf den Kopf von Night. Shadow musste sich ein Lachen verkneifen. Endlich mal war ein Missgeschick von ihm zu was gut. Bis… … er Light lachen hörte. Shadow wurde hochrot. Oh nein!!! Light hatte das gesehen! War das nicht schon genug Demütigung für eine Nacht? Shadow wollte wegfliegen doch plötzlich wurde er von jemandem angegriffen. Shadwo folgte seinem Instinkt und rollte sich blitzschnell in der Luft zur Seite. Mit einem furchtbaren kreischen wollte sich sein Angreifer erneut auf ihn stürzen, doch Shadow ließ sich einfach fallen. Da erkannte er endlich, wer ihn Angriff: Es war Black! Etwas biss ihn in den Bauch. Shadow
nahm mit seiner Nase den Geruch von Night wahr. Leise fluchte er bevor er sich mit einem fauchenden Geräusch auf Black stürzte.
Shadow hörte jemanden erschrocken auf keuchen, doch es war jetzt zu spät, aufzuhören. Sie würden ihn sonst töten. Shadow rammte Black und flog an ihm vorbei. Das junge Fledermausmännchen bewegte seine Flügel immer schneller. Mit einem letzten Schrei auf den Lippen drehte er sich noch mal kurz um: „Ich will leben!!!“ Er sah noch die entsetzten Blicke von Moon und Light auf sich ruhen und die Mordlüsternen Blicke von Black und Night. Shadow spürte wie Tränen in seinen Augen brannten. Er war doch noch so jung! Warum immer er?
Shadow schüttelte sich, das zählte jetzt nicht mehr. Er würde sich wohl oder übel alleine durchschlagen müssen. Er war halt nicht nur ein absoluter Tollpatsch, er war auch noch eine Unglücksfledermaus. Vom Unglück verfolgt. Shadow sah ein Steingebilde und flog darunter. Hier war es schön dunkel und er konnte hier schlafen. Er hängte sich kopfüber an die Steine und wickelte seine Flügel um sich. Ohne seine Mutter war es so schrecklich kalt! Schließlich schlief er ein.
Am nächsten Abend wurde er von einem unsanften Stubser in die Seite geweckt. Unwillig schlug er die Augen auf und murmelte: „Ich will noch schlafen.“ Dann riss er erschrocken die Augen auf und blickte direkt in zwei grüne Augen hinein. Ungläubig wisperte er: „Light? Was machst du hier?“ Light zitterte und fing leise an zu schluchzen. Shadow sah sich hilflos um und schließlich nahm er Light in seine Arme. Er wisperte mit ruhiger Stimme: „Was ist?“ Light schluchzte: „Sie sind alle weg! Sie haben mich ganz allein gelassen!“ Shadow blickte ungläubig zu dem jungen Fledermausweibchen: „Wie allein gelassen?“ Die junge Fledermaus weinte: „Sie waren heute Abend nicht mehr da!“ Shadow riss die Augen auf: „Für die Wanderung ist doch noch gar nicht Zeit!“ Er drückte Light noch mal fest an sich und meinte: „Komm, lass uns zu unserer Geburtshöhle fliegen und mal nachsehen.“ Light nickte schwach. Shadow ließ sich fallen und fing mit kräftigen Flügelschlägen an in Richtung ihrer Geburtshöhle zu fliegen. Wie wundervoll sich die Luft unter seinen lederartigen Schwingen anfühlte. Er blickte sich kurz um und sah, dass Light im dicht auf den Flügeln war. Er lächelte sie aufmunternd an und flog… mal wieder… direkt in einen Baum. Er hörte ein amüsiertes Lachen. Shadow schüttelte seinen Kopf und fluchte: „Warum passiert mir sowas immer?“ Light antwortete: „Vielleicht weil du dich immer nach hinten umsiehst?“ Shadow fing an zu grinsen: „Vielleicht hast du Recht.“ Light fing plötzlich an schallend zu lachen: „Moon hätte jetzt vermutlich gesagt: Normalerweise gehen die Dinger immer auf die Seite.“ Shadow fing ebenfalls an zu lachen: „Da hast du Recht Light! Aber wir müssen weiter.“ Die junge Fledermaus nickte zustimmend und sie flogen weiter. Endlich kamen sie an. Shadow riss erschrocken seine Augen auf: „Oh je! Was ist denn hier passiert?“ Er flog tiefer, direkt über dem roten Fleck. Light flog neben ihn und gab einen erschrockenen Laut von sich: „Was ist das?“ Shadow antwortete: „Das ist Blut.“ Light war ein Wenig weitergeflogen und rief zu ihm: „Hier ist noch einer!“ Shadow nickte und flüsterte: „Folgen wir ihnen.“ Sie blickte zu ihm und antwortete genauso leise: „Ok, fliegen wir nebeneinander.“ Er gab einen zustimmenden Laut von sich und flog leise los. Light war dich neben ihm, ihre Flügelspitzen berührten sich. Es wurde immer dunkler. Plötzlich zeigte sein Hörbild etwas Lebendiges. Er schoss noch eine Ultraschallwelle darauf ab. Da hörte er auch eine bekannte Stimme. Sie klang leicht angeberisch: „Hey Süße, schön das du auch mal kommst…“ Die Stimme verstummte als die Fledermaus Shadow
wahrnahm. „Hallo Night“, begrüßte Shadow ihn. Light blieb an Shadows Seite. Er roch wie Night wütend wurde. Shadow fragte: „Weißt du zufällig wo die anderen sind?“ Night zuckte mit den Schultern: „Nein, sie haben mich abgehängt.“ Night flog hoch zu ihnen. Light sah Night fragend an: „Warum seid ihr eigentlich weggeflogen? Und habt mich allein gelassen?“ Night antwortete mit ängstlicher Stimme: „Ein Adler war da, er jagte.“ Shadow machte große Augen: „Ein Adler? Wie kam der in unsere Höhle?“ Night zuckte ahnungslos mit den Schultern. „Ok, Night, Light, suchen wir weiter nach den Anderen.“ Die Beiden nickten und sie flogen weiter. Endlich roch Shadow andere Fledermäuse. Sie waren draußen angekommen. Dann riss er erschrocken die Augen auf, als er sah, was sich da noch vor dem Mond abhob… Es war ein großer Adler! Der Adler wollte sich auf Icelight stürzen! Doch seine Mutter war schneller. Der Adler verfehlte sie ganz knapp. Doch die Augen des Adlers richteten sich auf eine andere Fledermaus. Shadow flog leise hinter den Adler. Der Adler stürzte sich auf Shootingstar. Doch Night war schneller. Night beförderte Shootingstar mit einem gezielten Schubser außer Reichweite des Adlers. Der Adler wollte sich nun auf Night stürzen doch… Shadow war schneller. Shadow krallte sich mit eine lauten Kreischen im Gefieder des Adlers fest. Das junge Fledermausmännchen biss kräftig zu. Der Adler quiekte vor Schmerz auf. Dann warf er sich auf den Rücken. Shadow krallte sich weiterhin fest. Er wollte nicht schon wieder irgendwo runter fallen, besser gesagt irgendwo dagegen knallen. Der Adler drehte sich wieder normal hin und flog dann davon. Shadow hatte die Augen geschlossen und ließ sich fallen. Er sandte ein paar Ultraschallwellen aus um sich zu Recht zu finden. Mit dem Hörbild im Kopf flog er zu den Anderen. Er hängte sich kopfüber an einen Ast und machte die Augen auf. Vor ihm saß Shootingstar und lächelte: „Danke dir Shadow, du hast uns sehr geholfen.“ Moon segelte ebenfalls herbei und sagte grinsend: „Und du bist gegen keinen Baum geflogen! Respekt!“ Light, die in der Nähe saß fing schallend an zu lachen und hickste: „Diesmal sind alle Bäume zur Seite gegangen.“ Shadow grinste und sah wieder zu Shootingstar. Shootingstar lachte leise und flog dann wieder hoch. Dann rief sie den vertrauten Ruf: „Ich möchte auch etwas sagen, Fledermäuse!“ Sofort flogen alle zu dem am nächsten hängenden Ast und hängten sich kopfüber hin. Shootingstar fuhr fort: „Ich danke Night, Light und Shadow, dass sie uns von dem Adler befreit haben. Ich weiß, dass sie noch nicht auf der Wanderung waren, doch möchte ich ihnen als Dank jetzt schon ihre Doppelnamen geben. Night, darf ich dich bitten zu mir zu kommen?“ Night flog auf und flatternde dann zu Shootingstar. Shootingstar lächelte: „Night, du hast uns heute gezeigt, dass du eine würdige Fledermaus bist und du dir deinen Doppelnamen wirklich verdient hast. Dein neuer Name wird Nightmare sein.“ Shadow lächelte in sich hinein. Alptraum, dass passte zu Night. Er würde über diesen Namen sicher glücklich sein. Shootingstar flog zu Nightmare und streifte ihn kurz mit ihrem Flügel. Dann flog Nightmare zurück zu seiner Familie und wurde von ihnen umarmt und beglückwünscht. „Light, darf ich auch dich bitten zu mir zu kommen?“ Light nickte und flog aufgeregt zu Shootingstar. „Light, ab heute wirst du Lightheart heißen. Auch du hast uns geholfen, denn du hast Shadow geholt. Glaube mir, ich weiß mehr, als ihr alle glaub.“ Shootingstar lächelte breit und strich auch Lightheart mit ihrem Flügel über den Kopf. Lightheart flog zurück zu Shadow. Ihre Familie war mittlerweile ebenfalls bei Shadow angekommen und drückte Lightheart an sich. „Shadow, bitte fliege ebenfalls zu mir.“ Shadow fiel die Kinnlade runter und er flatterte zu Shootingstar. Er passte extra gut auf, dass er gegen keinen Baum flog. „Shadow, danke dass du dich so todesmutig auf den Adler gestürzt hast. Dein Vater, Shadownight wäre sicher stolz auf dich gewesen.“ Shadow lächelte traurig, schade er hatte ihn nie kennengelernt. „Ab heute wirst du den Doppelnamen Shadowstar haben.“ Shadowstar machte große Augen: Schattenstern, was für ein wundervoller Name! Die Nachsilbe –star war sehr begehrt… Doch nur wenige bekamen sie. Shootingstar fuhr auch ihm mit ihrem Flügel über den Kopf. Shadowstar lächelte dankbar und flog dann zurück zu Icelight und Moon. Moon betrachtete ihn neidisch. Abgelenkt sah er zu Moon und… BUUUMMMSSSS!!!! Er war mal wieder in einen Baum geflogen. Shadowstar hörte ein amüsiertes Lachen. Er blickte auf und sah Lightheart auf sich zu fliegen. Shadwostar grinste und landete nun perfekt neben seiner Mutter. Er rieb sich kurz den Kopf. Der tat mal wieder weh. Icelight lächelte stolz und nahm ihn in den Arm. Sie flüsterte: „Wie stolz doch Shadownight gewesen wäre.“
Efeuranke gewann den 11. Wettbewerb, der am 4.01.12 begann mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Leise schluchzte ich vor mich hin. Er hatte mich umbringen wollen? Warum das nur?
Da ging plötzlich die Türe auf. Eine schlanke Gestalt ging ins Zimmer. Es war finster und ich lag zusammengerollt auf meinem Bett. „Schläfst du schon?“, es war seine Stimme. Ich antwortete nicht, sondern atmete ganz normal weiter. „Ich liebe dich“, seine Stimme war rau. Er flüsterte nur. Da ging er zum Bett und zog seine Schuhe aus. Vorsichtig legte er sich zu mir und zog mich an sich. Ein Schluchzer entrang sich meiner Kehle. „Hey, ich wusste doch, dass du noch nicht schläfst… Es tut mir so leid! Ich wollte das nicht“, seine Stimme war immer noch rau, aber sie klang liebevoll. So unendlich liebevoll. „Warum?“, brachte ich schließlich hervor. Er drückte sein Gesicht an meine Schulter. Er flüsterte, seine Stimme klang tränenerstickt: „Es tut mir so leid. Sie hätten dich getötet. Ich wollte nie so grob zu dir sein. Nur durch mein Versprechen, dass ich dich um
die Ecke bringe, haben sie dich gehen lassen.“ „Und Krissi? Was ist mir ihr? Warum wurde sie umgebracht?“, nun weinte ich hemmungslos. „Weil ich zu spät dran war. Ich liebe dich und hatte nur deine Rettung im Sinn… Es tut mir so leid, dass du das mit anschauen musstest. Ich werde nie wieder zulassen, dass du bei so etwas zusehen musst. Die Polizei ist unterwegs.“ „W-werden sie dich auch einlochen?“, gegen meinen Willen war ich nun besorgt um ihn. „Nein meine Süße. Ich bin ein Hauptzeuge. Ich habe dich gerettet und mit dem Tod von Krissi nichts zu tun.“ Ich weinte nun hemmungslos als ich an Krissi, meine beste Freundin, zurückdachte. Wie sollte ich das nur ihren Eltern erzählen. Er zog mich vorsichtig an sich. Ich ließ es geschehen. Er berührte mit seinen Lippen meine. Ein Schauder durchlief meinen Körper. „Willst du das nicht?“, seine Stimme klang besorgt. Ich war unbewusst zurückgezuckt. Als Antwort drückte ich mich noch fester an ihn. Er schloss seine Arme um mich. Wir fingen an uns zu küssen. Seine Lippen liebkosten meinen Hals. Ein leises Stöhnen entrang sich seiner Kehle: „Ich liebe dich so sehr, dass es schon wehtut meine Süße.“ „Ich liebe dich auch…“, ich stockte als er sanft an meine Ohrläppchen knabberte. Nun war es an mir leise aufzustöhnen. Er lachte leise. Wie brachte er es nur fertig, mich so zu faszinieren? Sein Mund fand zielsicher den meinen und wir küssten uns erneut. Seine Hände strichen zärtlich über meinen Rücken. Ich hielt mich an seinen muskulösen Schultern fest. Er war nicht dick, auch nicht kräftig. Eher schmal gebaut. Aber alles an ihm war Muskelmasse. Ich war eher zierlich gebaut. Und hatte ebenso fast kein Fett an mir. Ich war auch nicht hyperdünn. Nein, normal schlank. Und sehr tollpatschig. Mir passierte alles was einem nur passieren konnte. Wenn irgendwo Eis war dann rutschte ich zu 99% darauf aus. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Schulter. Er zog an meinem Pullover. Ohne Wiederstreben nahm ich meine Hände über den Kopf. Er zog mir den Pulli über den Kopf. Ich hörte sein leises Lachen, als er im Halbdunkel mein Top sah. „Du hast dich aber dick eingepackt.“ „Ja, es ist kalt. Und mir war so kalt…“ Ich dachte an Krissi zurück. Mich fröstelte. „Hey“, er flüsterte zärtlich. Dann nahm er mein Kinn in die eine Hand. Mit der anderen Hand fuhr er mir zärtlich über den Rücken. Er ließ seinen Daumen über mein Kinn gleiten. Nun erfasste mich ein wohliger Schauer. Er rückte ein Wenig von mir ab und zog sein Sweater aus. Ich sah im Dämmerlicht wie das Sweater einfach neben uns fiel. Er zog mich wieder an sich. Ich legte meinen Kopf auf seinen nackten muskulösen Oberkörper. Er lächelte und drückte einen sanften Kuss auf meinen Kopf. „Ich bin so glücklich, dass deine Eltern einfach in den Urlaub gefahren sind. Und dich da gelassen haben.“ „Danke, ich auch… oder eher nicht… dann wäre das alles gar nicht erst passiert“, leise Verzweiflung war in meiner Stimme zu hören. Krissis Eltern wussten zwar, dass sie tot war, aber nicht wie sie ums Leben kam. Ein ekelerregender Geschmack machte sich in meinem Mund breit. Ich sprang auf und lief ins Badezimmer. Er lief hinterher. Kaum im Bad angekommen, zog ich die Klobrille hoch und übergab mich ins Klo. Sanft hob er meine Haare hoch. Er flüsterte immerzu: „Es tut mir so leid… Du wirst nie wieder so etwas mit ansehen müssen wenn ich es verhindern kann.“ Ich nickte schwach. Er nahm ein Taschentuch und wischte meinen Mund ab. Erneut gab er mir einen Kuss auf den Scheitel. Ich stand auf zittrigen Beinen auf. Er nahm mich einfach hoch und trug mich zurück ins Zimmer. Dort angekommen legte er mich aufs Bett. Er setzte sich neben mich. Ich streckte meine Hand aus und zog ihn zu mir herunter. Er lächelte mich sanft an, dann legte er sich neben mich. Ich kuschelte mich an ihn und schlief nach einiger Zeit ein.
Ein leises Geräusch weckte mich. Ich sah mich um und wollte schon anfangen nach ihm zu rufen. Da wurde mein Mund zugehalten. Seine Stimme an meinem Ohr wisperte: „Sei leise, irgendwer schleicht im Haus umher.“ Er nahm seine Hand von meinem Mund, allerdings nicht ohne noch mal mit seinem Daumen sanft über mein Kinn zu streicheln. Er gab mir sein Sweater und bedeutete mir es anzuziehen. Ich zog es ohne Wiederworte an. Dann drückte ich mich wieder an ihn. Plötzlich öffnete sich die Tür. Eine Gestalt huschte herein. Ohne das wir beide die Zeit gehabt hätten zu reagieren hatte mich eine Hand gepackt. Ich registrierte erst zwei Sekunden später, dass mir jemand ein Messer an die Kehle drückte. Ein leises Wimmern kam aus meiner Kehle. Ich sah den geschockten Ausdruck auf seinem Gesicht. „Denk nicht mal dran Alex. Wenn du dich nur rührst ohne dass ich es dir befohlen habe, wird sie den nächsten Tag nicht erleben“, die Stimme von
Florian klang zornig und gefährlich leise. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr. Eine Träne lief mir über die Wange. Florian drückte das Messer fester gegen meinen Hals. Ein ersticktes Stöhnen entfuhr mir. „Es macht mir Spaß deiner Freundin weh zu tun. Ich würde an deiner Stelle nichts versuchen Alex“, Florians Stimme klang bedrohlich. Ich bewegte mich nicht mehr. „Aufstehen!“, seine Stimme war barsch. Mit tränenüberströmtem Gesicht sah ich zu Alex. Bitte nicht! Bitte nicht ich auch noch! Ich konnte nur noch daran denken. Ich wollte doch noch nicht sterben! Ich wollte eine Familie gründen! Mit zwei Kindern, einem Hund und einem liebevollen Mann. Vielleicht Alex? Und nun machten es mir dieser bescheuerte Florian und seine Clique in den Winterferien kaputt! Ich fing lautlos an zu weinen. „Oh, sie weint“, sagte Florian spöttisch. Ich spürte wie sein Mund an meinem Hals entlangfuhr. Ich schüttelte mich vor Ekel, Angst und unterdrücktem Zorn. Er drückte den kalten Stahl noch fester gegen meine Kehle und drohte mir: „Du wirst das jetzt zulassen, wenn dir dein Leben lieb ist.“ Ich sah verzweifelt zu Alex. Er sah in ohnmächtiger Wut zu Florian. Mit Ekel merkte ich wie Florian anfing meinen ganzen Hals voll zu schlabbern. Ich unterdrückte einen Würgereiz. „Na los Alex, wir gehen jetzt“, befahl er. Alex setzte sich in Bewegung. Florian schob mich vor sich her. Langsam folgte ich Alex. Ich zitterte und fror, trotz des Sweatshirts von Alex. Mit meinen Händen hielt ich die Ärmel ganz fest.
Wir waren draußen auf der Straße. Hoffentlich sah einer der Nachbarn aus dem Fenster und würde die Polizei rufen. Es war ja immerhin nicht
normal, dass ein halb nackter Jugendlicher aus dem Haus bei der Kälte ging. Und ein anderer der einer Jugendlichen ein Messer an den Hals hielt. Aber natürlich, immer wenn man jemanden brauchte, war er nicht da… Weitere Tränen liefen mir über die Wangen. Grob wurde ich in ein Auto geschubst. Florian setzte sich neben mich. Alex wurde auf meine andere Seite gesetzt. Ich sah wie sie Alex Arm an der Tür anketteten. Mit der anderen Hand nahm Alex meine Hand. Er drückte fest mit seinen Fingern zu. Ich wagte nicht mich zu bewegen. Sein nackter Oberkörper war im Mondschein deutlich zu sehen. Alle seine Muskeln waren angespannt. In seinem Blick hielten sich Zorn, Wut und blankes Entsetzten die Waage. Als er merkte, dass ich ihn ansah wichen der Zorn und das Entsetzen ein wenig. Er blickte mich liebevoll an. Allein durch seinen Blick wurde ich ruhiger. Vorsichtig fing ich an mit meiner Hand seinen Arm hinauf zu gleiten. Dort wo ich ihn berührte entspannten sich seine Muskeln. Er legte seine Hand vorsichtig an meinen Oberschenkel. Die Berührung von ihm tat unendlich gut. Es war viel beruhigender. Florian der einen Blick zu uns rüber warf sah uns verärgert an. „Kevin, Pulli ausziehen!“, blaffte er. Der Junge, Kevin, zog seine Jacke aus und seinen Pulli. Von der Größe her müsste er Alex passen. Eher würde er ihm noch etwas zu groß sein. Kevin gab seinen Pulli Florian und zog seine Jacke wieder an. „Anziehen!“, befahl Florian nun Alex. „Und wie bitte schön, soll ich das mit nur einem Arm machen?“, fragte Alex ruhig. „Hilf ihm“, wurde nun ich von Florian aufgefordert. Ich nahm dem Pulli und sah Alex fragend an. Er bedeutete mir ihm das langärmlige T-Shirt über den Kopf zu streifen. Ich rollte den Pullover auf und streifte ihn über Alex Kopf. Allerdings ließ ich meine Hände noch über den nackten Oberkörper von Alex gleiten. Alex Augen wurden groß und dunkel vor Begehren. Sofort riss er sich wieder zusammen und schlüpfte mit seinem einen Arm durch den Ärmel des Pullis. „Nie wieder! Nie wieder werdet ihr euch in meiner Anwesenheit berühren!“, fuhr er Alex und mich an. Alex nickte ernst. Ich sah ängstlich zu Florian. Der drohte mir: „Wehe du machst so etwas noch mal, dann tu ich deinem lieben Alex ganz schön weh.“ Ich schluckte und nickte dann. Alex nahm heimlich meine Hand und drückte sie wieder. Ein Angstklumpen entstand nun in meinem Magen. Leise liefen mir die Tränen über die Wange. Ich hatte so entsetzliche Angst! Florian würde uns töten! Ein lautloser Schluchzer schüttelte mich.
Das Auto wurde langsamer. Schließlich hielten wir an. Florian stieg aus. Alex breitete seinen Arm aus und zog mich an sich. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Schulter. „Schsch, meine Süße, alles wird gut“, er redete beruhigend auf mich ein. Ich schluchzte leise: „Wie alles wird gut? Sie werden uns umbringen!“ „Denk nicht daran. In Ordnung mein Schatz?“ Er küsste mich auf meine Scheitel. Ich blickte auf und sah wie er mich mit seinem Blick fixierte. Er sah mich mit grenzenloser Liebe im Blick an. „Ich liebe dich“, er flüsterte es nur. „Ich dich…“, weiter kam ich nicht. Die Autotür wurde aufgerissen und Alex und ich fuhren auseinander. Florian sah uns verächtlich an und blaffte: „Aussteigen.“ Gehorsam stieg ich aus. Kevin machte Alex Handschelle los und führte ihn zu einer Klippe. Ängstlich sah ich hin. Wir waren am Meer. Und die Klippe befand sich bestimmt 20 Meter über einem Sandstrand. Keiner würde einen solchen Aufprall auf dem Sand überleben. Sie trieben Alex und mich zu der Klippe. „Ausziehen“, schaffte Florian Alex an. Alex zog ohne Wiederworte den Pulli aus. Florian zog sein Messer und drückte es mir wieder an die Kehle. Er drückte feste zu und ich spürte wie mir das Blut warm über den Hals floss. „Geh rückwärts!“ Alex ging rückwärts und Florian trieb mich vorwärts. Schließlich stand Alex knapp vor dem Vorsprung. Florian ließ mich los. Er stand so, dass wir nicht an ihm vorbei konnten, ohne dabei abzustürzen. Alex nahm meinen Kopf in seine Hände. Er drückte einen sanften Kuss auf meinen Mund. Ich erwiderte ihn ohne zu Zögern. „Ich liebe dich, du bist die Unglaublichste Person auf der Welt, der ich jemals begegnet bin“, flüsterte er mir ins Ohr. Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Ich liebe dich auch. Du wundervoller Junge. Ich liebe dich“, wisperte ich zurück. Ein Schluchzer stieg in meiner Kehle auf. „Bitte weine nicht meine Süße.“ Ich drückte mich noch mal an Alex. Er küsste mich auf die Lippen. Plötzlich riss mich ein Arm zurück. Florian blaffte: „Das reicht jetzt!“ Alex sah Florian wütend an. Als sein Blick mich streifte wurde er liebevoll. Undendliche Liebe las ich in seinem Blick. Ich erwiderte diesen Intensiven Blick. Er lächelte und sagte leise, nur für meine Ohren bestimmt: „Ich bedaure gar nichts. Nichts was ich je mit dir erlebt habe. Ich bedaure nur dass
wir nicht mehr Zeit miteinander hatten.“ Ich weinte weiter leise. „Ich auch nichts“, wisperte ich zurück. „Jetzt geh zurück!“, schrie Florian Alex an. „Bring dich endlich um, du Drecksschwein! Du Verräter!“ Florian tickte völlig aus. Er nahm sein Messer wieder hoch und drückte es gegen meine Kehle. Alex ging unsicher noch einen Schritt zurück. Mit den Lippen formte er: Ich liebe dich. Ich weinte leise. Florian ging mit mir weiter zurück. Plötzlich ertönte ein Schuss. Florian sank in sich zusammen. Das Messer drückte fester gegen meine Kehle. Florian lies mich auf einmal los und ein Arm packte mich. Der Arm hielt mich ganz fest. Er drückte mich gegen einen fremden Oberkörper. Eine leise beruhigende Stimme sagte: „Es ist vorbei. Es ist vorbei.“ Ich weinte leise. Dann drehte ich mich vorsichtig um. Alex saß auf der Klippe und hielt sich die Schulter. Er blutete stark. Kevin, Florians Kumpel, lag tot am Boden. Er hatte ein Loch im Kopf… Ein Loch das verdächtig nach einem Einschussloch aussah. Ich drehte mich weg und übergab mich an Ort und Stelle. Alex Stimme ertönte hinter mir: „Siehst du, alles ist gut.“ Ich wirbelte zu Alex herum und schluchzte: „Du wärst beinahe gestorben! Du hast ein Loch in der Schulter!“ Alex lächelte gequält: „Das ist doch nur halb so schlimm.“ Ich sah an seinem Gesicht was für Schmerzen er haben musste. Ein Notarzt eilte herbei. Er drückte Alex etwas auf die Wunde. Der junge Polizist der mich vorher festgehalten hatte kam wieder zu mir. Meine Beine zitterten und ich knickte ein. Mir war schlecht und kalt. Der Polizist fing mich auf und hob mich vorsichtig hoch. Dann brachte er mich zu einem Auto. Dort angekommen legte er mir eine Decke um die Schultern. „Ich will zu Alex“, krächzte ich. Der Polizist nickte und brachte mich zum Rettungswagen. Ich setzte mich zu Alex und legte meinen Kopf neben den von Alex. „Wir haben überlebt. Wir haben wirklich überlebt“, flüsterte ich.
Ich habe es geschafft… Alex wollte mich nie umbringen… Er wollte mich nur beschützen. Das habe ich heute begriffen.
Falkenmond gewann den 12. Wettbewerb, der am 16.01.12 begann mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Da hatte ich ihn also. Röchelnd lag er vor mir. In einer Blutlache. Die Kehle halb aufgeschlitzt. Ich hatte ihn seine Worte geraubt. Nie wieder würde ich seine Stimme hören. Diese Stimme, die mich leiden lies. Eine Stimme aus reinem Hass. Eine Stimme die mir sagte das ich mehr Geld nach Hause bringen sollte, damit er seine „Medizin“ , so nannte er diese Gott verdammten Drogen, finanzieren konnte.
In mir kam ein schon fast Triumphierendes Gefühl hoch. Er war ein Arsch. Drogenabhängig. Wie so viele auch in meiner Wohngegend. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich liebte ihn , ja, dass stand
außer Frage. Aber er sollte erlöst werden. Von seinem Leiden. So wie es mir dieser Kerl aus dieser neuen Sekte erzählt hatte. ,,Erlöst eure leidenden Mitmenschen“ war das Motto. Also blieb mir nichts anderes übrig. Ich wollte ihm die Kehle durchschneiden. Wurde aber unterbrochen. Die alte Dame von Nebenan brauchte etwas Salz, also konnte ich mein Werk nur zur Hälfte vollbringen. Das Ergebnis war ein röchelnder Fixer, der
wie ein angeschossenes Reh auf dem Boden lag , in seinem Blut, dass wahrscheinlich voll von diesen Drogen war.
Ich starrte ihn in seine Augen. Ich erkannte Hass, Verachtung und ein erbärmliches Bitten. Nein, ich würde jetzt nicht nachgeben.
Nichts mehr war von dem alten Matt da. Der mich sehnsüchtig anstarrte, wenn ich nach der Arbeit nach Hause kam. Der mir jeden Wunsch von den Augen lesen konnte. Nein, dieser Matt war schon vor langer Zeit gestorben. Fehlte also nur noch das der neue Matt sterben musste. Ich musste grinsen. Der Satz klang auf einer komischen Art und Weise schon fast Poetisch.
,,Du siehst so aus, als geht es dir nicht so gut“, bemerkte ich beiläufig und bückte mich zu ihn runter. Ich sah wie sich sein Mund zu einem Satz formen wollte. Raus kam nichts, nur ein gurgeln, das schon fast heiser wirkte , entsprang seiner Kehle. ,,Keine sorge...Gleich hat alles ein Ende“, es war ein Versprechen das ich ihm leise in sein Ohr flüsterte. Ich stand auf, schaute ihn grinsend an. Er sah verzweifelt aus, so verzweifelt wie noch nie. Seine Hände zitterten. Griffen nach seinem Hals um dann wieder zum Boden zu fallen.
Ich beachtete dies gar nicht mehr. Er hatte sich schon mal an die Kehle gefasst.Kurz vor meinem Messerangriff , aber da war sie noch ganz. Stattdessen drehte ich mich um, zu meinem kleinen Schrank, der im Schlafzimmer stand, so wie wir. Nein, so wie ich, Matt lag auf dem Boden.
Ich wand mich wieder zu dem scheiß Kerl am Boden und richtete meinen Revolver auf ihn. Ich sah wie er in den Lauf von meinem...Schatz..schaute. Matt fing an zu zappeln, wie ein Fisch den man aus dem Wasser gezogen hatte. Nachdenklich betrachtete ich meine Waffe. Das vertraute Gewicht. Ich den Revolver schon oft benutzen. Nur als Wehr, wenn hier jemand einbrach, was hier öfter passierte als mir lieb war.
Ich schaute über den Revolver auf Matt, der schon so gut wie Tot da lag und alles mit einem konfusen Blick über sich ergehen lies. Was hätte er auch machen sollen? Ich hatte ihn in seinem Schlaf nach dem Drogenrausch überwältigt, ihn die Kehle
halb aufgeschlitzt. Ihn am Boden liegen lassen. Und nun richtete ich eine Waffe auf ihn.
Ich merkte wie die Wut in mir anstieg und sich eine Träne formte um meine Wange runter zurollen. Ich wollte ihn doch nur befreien, erlösen. Ihn Gesund machen. Und ich wollte endlich wieder richtig leben können.
Zusammen mit meiner Sekte in der ich war, alle Menschen von ihren Leiden erlösen.. Ich spannte ich an, spannte den Hahn an.
Nein..Ich durfte nicht wegen ihn weinen. Er war ein Drogensüchtiger. Ein Arsch der Frauen verachtete.
Ich nahm mir wieder mehr Mut, auch wenn ich nicht wusste woher die Quelle für diesen Mut kam.
,,Weißt du Matt....Du hattest mir vor nicht so all geraumer Zeit gesagt , dass du...ähh...deine Mädchen...gerne...Verrückt machst...Und das du sie verrückt magst...Also...Da hast du wirklich gute Arbeit geleistet...Schau mich an...Du hast es geschafft dein …. Mädchen..verrückt zu machen..“, zischte ich ihm zu während ich den Hahn weiter anspannte.
Konzentriert zielte ich. ,,Matt....Don't make me sad....Don't make me cry..“, ich zog ab...Genoss das
überwindende Gewicht das sich von meinem Finger auf, durch den Arm bis zur Schulter breit machte.
Ich sah wie Matt regungslos zusammensackte...Seine blauen Augen waren nun umhüllt von einem grauen Schleier. Kein Ausdruck mehr lag ihnen..Stattdessen starrten sie an die Decke, wo ein großes Poster hing..Ein Poster von mir und Matt.....Kurz nach dem wir uns verlobt hatten. Glücklich sahen wir drauf aus..Arm in Arm. Lachend... Jeden Abend hatte ich davon geträumt..Von dem
Tag...Geträumt das alles wieder so wurde....Und nun würde nichts mehr so sein wie früher....Der alte Matt war tot..Und der neue, den ich hasste, ebenfalls.
Ich nahm den Revolver runter...Ja..meine Entscheidung war gefallen. Leidende Menschen müssen sterben. Ich hielt mir die Waffe an den Kopf. Schloss meine Augen um meine letzten Worte los zulassen.... ,,We were born to die.....“
|
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 09.03.12 17:42 | |
| Du schaust auf die andere Seite, wo noch mehr Geschichten zu finden sind...
Efeuranke gewann den 13. Wettbewerb, der am 02.02.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Hallo junge Katze. Du bist zu mir gekommen um einer meiner Geschichten zu lauschen? Das freut mich. Hier ist eine Maus für dich. Ja, ich gehöre mit zu den Ältesten des Stammes. Und ja, ich habe auch noch unseren alten Anführer Steinsager gekannt. Du bist beeindruckt? Nun fühle ich mich aber geehrt. Du meinst, ich müsste schon sehr alt sein? Oh ja, das bin ich. Vermutlich sogar der Älteste. Wie ich Höhlenstein finde? Ja, er ist ein guter Anführer. Genauso gut wie Steinsager. Steinsager hat seinen Nachfolger wirklich gut auserwählt. Aber ich möchte jetzt mal zu dem Punkt kommen, weshalb du überhaupt zu mir gekommen bist. Du möchtest wissen wie ich heiße? Man nennt mich Stern der vom Himmel scheint. Nenn mich nur Stern. Aber ich hätte auch noch eine wichtige Frage an dich: Kennst du die Geschichte von der Rettung des Stammes von Scharfzahn? Ja, du kennst die Geschichte von Federschweif und ihren Gefährten? Dann ist ja gut. Ja, auch das habe ich miterlebt. Damals war ich seit kurzem ein Zukünftiger. Du möchtest etwas über meine Zeit als Zukünftiger wissen, dann ist ja gut. Aber ich möchte nun mit meiner Geschichte beginnen:
Es war etwa drei Monde, nachdem uns die verbleibenden vier Gefährten verlassen hatten. Die Zeit des gefrorenen Wassers hatte schon begonnen und wir warteten fröstelnd auf die Zeit des befreiten Wassers. Ich passte auf die Höhle auf, wie es meine Aufgabe als Höhlenwächter vorschrieb. Mit gespitzten Ohren saß ich vor der Höhle. Da hörte ich auf einmal viele Pfotenschritte. Ich rief in die Höhle: „Höhlenwächter, Achtung, wir werden angegriffen!“ Sofort kam eine Menge weiterer Höhlenwächter und Zukünftige auf uns zugelaufen. „Stern, wir werden nicht angegriffen!“, rief eine mir vertraute Stimme zur Höhle des eilenden Wassers hinauf. Ungläubig blickte ich zu Bach hinab. Sie kam glücklich mit ihrem Bruder Fels den Berg hinaufgelaufen. Da erst erkannte ich einige der Katzen, die hinter ihnen angelaufen kamen. Es waren Sturmpelz und Eichhornpfote die ich da sah. Ich schnurrte erfreut auf. Doch sofort verstummte ich, als ich die am verhungernden und schrecklich schwachen Katzen hinter ihnen sah. Ich lief zu einer Jungenmutter und nahm ihr, ihr Junges ab. Sie sah mich vorsichtig an, war aber fast zu schwach um überhaupt noch ihre Füße vorwärts zu bewegen. Weitere unserer Höhlenwächter und Beutejäger halfen ihnen. Ich brachte die Jungenmutter und ihr Junges in die Höhle des eilenden Wassers. Dort bot ich ihr mein Nest an, das sie dankend annahm und holte ein Stück Fangbeute das ich mir mit ihr teilen wollte. Mit großen Augen beobachtete sie mich, als ich ein Stück davon fraß und ihr den Rest hinschob. „Friss nur, Jungenmutter“, maunzte ich geduldig. Ich vergaß immer wieder, das diese ‚Clan-Katzen‘ unsere Bräuche nicht kannten. Ich beobachtet das Junge. Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis es ein Zukünftiger werden würde. Da erst sah ich, dass es eine junge Kätzin war. Sie sah mich mit wunderhübschen Augen an. Ich verbeugte mich vor ihr mit den Worten: „Ich werde für uns auch ein Stück Fangbeute holen, willst du es mit mir teilen?“ Zitternd nickte das junge Kätzchen. Glücklich lief ich zum Fangbeutehaufen. Ich wählte einen Vogel aus und brachte ihn zu dem Kätzchen. Da sah ich, dass sich ein Kater zu der Jungenmutter und dem hübschen Jungen gesellt hatte. „Wie heißt du?“, fragte er mich heißer. „Mein Name ist Stern der vom Himmel scheint“, antwortete ich höflich und verneigte mich vor ihm. Er lächelte: „Mein Name ist Schwarzkralle und das ist meine Gefährtin Himmelblick. Unser Junges heißt Vogeljunges.“ Ich nickte ihnen zu: „Ich habe hier noch ein Stück Fangbeute, das ich mir mit Vogeljunges teilen wollte.“ Der Kater, Schwarzkralle, schnurrte glücklich: „Danke, du bist sehr nett, Stern der vom … Verzeih, wie heißt du noch mal?“ „Nenn mich Stern, Schwarzkralle“, ich zuckte belustigt mit der Schwanzspitze. Er sah mich entschuldigend an und machte sich dann mit seiner ‚Gefährtin‘ über die Fangbeute her. Ich biss ein Stück von dem Vogel heraus und schob ihn dann zu Vogeljunges. Sie sah froh zu mir auf und machte sich dann hungrig über den Vogel her. Ich lächelte und aß ab und zu ein Wenig von dem Vogel. Da stand plötzlich ein großer Kater auf und alle der ‚Clan-Katzen‘ versammelten sich um ihn. Eigentlich wollte ich mir das auch ansehen, doch eine unserer Beutejägerinnen kam zu mir gelaufen. „Stern, würdest du mit mir auf Beutejagt kommen? Ich denke, wir können noch mehr gebrauchen“, forderte sie mich auf. „Na klar Blatt, ich komme schon“, antwortete ich leicht enttäuscht. Wir liefen nach draußen und ich passte auf Blatt auf, währenddessen sie jagte. Sie fing viel und schließlich liefen wir mit dem Maul voller Fangbeute zurück zur Höhle des eilenden Wassers.
Zwei Tage später reisten die ‚Clan-Katzen‘ wieder ab. Und mit ihnen leider auch Vogeljunges. Nur Sturmpelz blieb bei uns. Bach war darüber sehr glücklich. Sie wirkte sehr verändert. Endlich war sie wieder bei der Sache. Ich lächelte in mich hinein, als ich an ihre Unkonzentriertheit während der letzten drei Monde dachte. Blatt das vom Himmel fällt, wollte mit mir zur Beutejagd aufbrechen. Wir nahmen uns noch einen erfahrenen Beutejäger mit. Fang und ich flankierten Blatt und liefen zu unseren Jagdgründen. Blatt sah plötzlich eine Fangbeute und preschte auf sie zu. Ich wollte ihr noch eine Warnung zuschreien, doch zu spät! Sie fiel in ein klaffendes Loch. Sofort sprinteten Fang und ich hinter ihr her. „Blatt?!“, jaulte ich in das Loch hinunter. „Stern?“, ihre Stimme klang kläglich. „Bist du verletzt?“, wollte Fang von Blatt wissen. „Meine Pfote ist glaube ich, verstaucht.“ „Ich komme runter!“, maunzte ich. Fang sah mich zornig an. „Ich bin drahtiger und leichter als du Fang“, maunzte ich ruhig. Er nickte: „Ja, du hast Recht. Wir werden sie wieder hochholen.“ Ich kletterte nach unten in das Loch. Nach einigen Katzenlängen fand ich Blatt am Boden liegend vor. „Kannst du Aufstehen?“, wollte ich von ihr wissen. Sie stand auf zittrigen Beinen auf. Da kam plötzlich eine schlanke braune Gestalt angekrochen. „Sturmpelz?“, rief ich überrascht aus. Der Kater lächelte mich belustigt an: „Wer denn sonst? Oder kennst du noch jemand anderen der Sturmpelz heißt?“ „Nein“, gab ich grinsend zu. Mit vereinten Kräften zogen wir Blatt das vom Himmel fällt die Klippe hoch. Oben angekommen stützen Bach und Fang sie bis zur Höhle des eilenden Wassers. Dort brachten wir sie zu Steinsager, der sich um sie kümmerte. Ein paar Tage später war sie wieder gesund und ihrem Bein ging es wieder gut.
Du möchtest noch eine Geschichte von mir hören? Nein junge Katze, vielleicht ein Andermal wieder. Hörst du nicht, wie rau meine Stimme schon ist? Lass mir altem Kater auch einmal eine Pause. Du lässt ja wirklich nicht locker. Wenn du wirklich willst, kannst du Morgen wieder vorbeikommen und mir bei einer weiteren Geschichte zuhören. Du möchtest wissen ob ich Vogeljunges jemals wieder gesehen habe? Oh junge Katze, ich habe diesen Versuch, mir noch eine Geschichte zu entlocken schon durchschaut. Du wirst dich gedulden müssen. Das ist eine andere Geschichte. Du bringst mir noch ein Stück Frischbeute? Oh, ich verstehe, du meinst Fangbeute. Vielen Dank, junge Katze. Ja, danach werde ich schlafen. Vielen Dank für die Frischbeute. Bis zum nächsten Mal.
Melodieherz gewann den 14. Wettbewerb, der am 23.02.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den DonnerClan: - Spoiler:
Wisst ihr eigentlich,wie es ist gemobbt zu werden? Ich wette mit euch ,dass ihr das nicht wisst. Aber ihr wollt auch nie wissen ,wie es ist gemobbt zu werden. Das ist einfach das schrecklichste auf der Welt. Man kann sich zwar wehren aber das nützt nicht viel. Die meißten Mobbing-Experten meinen man soll zu den Eltern gehen oder zu Lehrern den man Vertraut oder Verbündete suchen aber das ist schwerer als man es sagt. Aber wenn die Mobber das mitkriegen schreien sie dir sowas wie „Schleimer!“, „Streber!“, „Ar***kriecher!“ oder andere schlimme Sachen. Ja und die Sache mit meinen Eltern sie haben zu diesen Zeitpunkt sehr viel Streit und ich kam einfach nicht dazu es ihnen zu sagen. Und das mit den Verbündeten alle mobbten mich alleine und niemand anderen. Aber das war noch nicht das schlimmste,denn das allerletzte war immernoch das Cybermobbing immer wenn ich ins Internet auf SVZ oder anderen Sozialen Netzwerken Online war waren dort zig Hass E-mails ich konnte sie nicht einmal Zählen so viele waren das. Und immer als man mich in einem Chat erkannte (von einem aus meiner Klasse ) mobbten sie mich einfach immer weiter und weiter. Mit der Zeit ging ich nicht mehr raus ,alle Freude war bei mir wie weggeblasen und ich zog mich immer mehr zurück. Nach einem Monat hatte meine Mutter genug und schleppte mich zu Psychologen ich hatte zu diesen Zeitpunkt zwar Gesellschaft aber fröhlicher machte mich das nicht. Irgendwann waren alle gegen mich -die ganze Schule meine ich - Schulsprecher, Klassensprecher, Stufensprecher, Sportler, Streber, normale Schüler und sogar die Lehrer waren gegen mich. Denn immer wenn ich in einen Gang kam tuschelten sie und lachten mich aus und die Lehrer belächelten alles was ich nur sagte und sie sehen mich an als ob ich in Irrenhaus sollte. Damals würde ich sagen das es eine super Idee wäre und das sie mich einfach mit einem Zug dahin schicken sollen aber nur mit hinfahrt und nicht mit Rückfahrt. Aber ich war damals
einfach zu schüchtern um was zu sagen aber ich froh darüber das ich damals schüchtern war und nicht das Ticket ins Irrenhaus genommen hatte,denn eines Tages kam meine Verwandtschaft zu uns ,auch meine Cousine (Marie) kam die sonnst von allen verachtet und gemobbt wird da sie Lesbisch ist. Nachdem ich alle gegrüßt habe wollte ich mich in mein Zimmer einschließen gehen doch meine Cousine Marie hielt mich davon ab sie kam mit mir in mein Zimmer und dann schloss sie ab und fragte dann was los sei aber dann lächelte ich halbherzig und sagte 'das nichts los ist' dan schaute sie mich an und sagte mir diese wunderbaren Sätze der Vernunft: 'Was denkst du was ich gemacht habe als ich wegen meiner Lesbischkeit gemobbt wurde? Ich habe denen gesagt was währe wenn einer von euch Homosexuell währe, wie würdet ihr euch fühlen wenn ich sowas mit euch machen würde?' Am Nächsten Morgen wusste ich nicht was ich zu meinen Mobbern sagen sollte damit sie aufhörten. Meine Mutter hatte mir als ich ihr von meinen Problemen erzählte sofort angeboten die Schule zu wechseln ich habe sie darauf nur verwirrt angeschaut aber ich sagte ich lasse es mir durch den Kopf gehen was ich auch tat. Nie wieder Mobbing klang wie Musik in den Ohren aber mal wieder Neu anfangen ist doof... Ich fand einfach keine Lösung. Das war der Moment indem ich
merkte das ich spezielle Hilfe brauche (Nein nicht von einem
Psychologen!) sondern von Marie. Sie war natührlich überrascht als ich bei ihr anrief aber als ich ihr erzählte was meine Mutter vorhatte sagte sie einfach 'Folge deinem Herzen ,Cousinchen, das wird dich zu einem Menschen machen der viel leistet' So entschied ich mich also für den Neuanfang in der neuen Schule , der klasse gelaufen war. ImGegensatz zu damals bin ich in dieser Schule sehr beliebt. Ich habe sehr viele Freunde warscheinlich so viele wie ich Hass E-mails damals bekommen hatte. Faszit ist das man wenn man der unglücklichste Mensch ist ,kann man auch der glücklichste Mensch der Welt werden. Und ich bin jetzt warscheinlich das glücklichste Mädchen der neuen Schule.
Farnherz gewann den 15. Wettbewerb, der am 11.03.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Ich sah das Foto an, von dem Ort zudem wir fuhren. Darauf waren ein paar Bäume vor einem See zu sehen, bei dem man am Ende ein paar Häuser ausmachen konnte. Ich hasste diesen Ort, einmal schon war ich dort gewesen, einmal als es passiert war… ich weiß selber nicht mehr was, ich weiß nur das es schrecklich war und das bei diesem Ereignis meine Eltern starben. Aus diesem Grund fuhren wir nun auch dort hin. Ich war die einzige Person die vielleicht etwas darüber wusste und deshalb sollte ich nun wieder diesen Ort besuchen um mich zu erinnern. Ich wollte das nicht, ich hatte Angst vor diesem Ort, aber den Leute die versuchten herauszufinden, bessergesagt es herausfinden mussten, interessierte das nicht. Sie wollten es rausfinden und es war ihnen egal wie es mir dabei ging. Der einzige der nett zu mir war, war Jacob, er war 18 Jahre und hatte etwas längere dunkelbraune Haare. Doch er hatte diesen Leuten nichts zu sagen er war einfach bloß dabei, ohne eine Aufgabe zu haben. „Kannst du dich schon an irgendwas erinnern?“, fragte John, der älteste von allen und der Chef, er fuhr den Wagen. Die Augen von Jacob, Marc und Linus richteten sich auf mich. Ich schloss die Augen, ich versuchte mich an die Nacht zu erinnern, es tat mir schrecklich weh, alles in mir hasste es wenn ich versuchte mich daran zu erinnern, ich bekam dabei jedes Mal eine Gänsehaut und mir wurde eiskalt. Trotzdem zwang ich mich wieder dazu daran zu denken und es schien zu klappen… leider…
Es war dunkel, ein leichter Schimmer lag über dem See und die Häuser am anderen Seeufer waren hell erleuchtet. Die Bäume warfen noch dunklere Schatten auf den Boden. Ich sah eine Gestalt die sich gehetzt umblickte. Ich schrie ihr etwas zu, doch ich wusste nicht was und hören konnte ich es auch nicht. Ihr Gesicht wandte sich mir zu, es war das eines Mannes, er hatte längere Haare und lächelte leicht bevor er weiterstolperte. Ich wusste nicht wer es war, doch eine zweite Gestalt folgte ihm, die einer Frau. Sie rief dem Mann etwas hinterher was ich nicht hören konnte. Im nächsten Moment verdunkelte sich alles, ich sah zum Himmel, eine Wolke hatte sich vor den Vollmond geschoben, eine dunkle schwarze Wolke. Wieder schrie ich etwas von dem ich weder Ahnung hatte was es bedeutete, noch es hören konnte. Ein Tropfen fiel vom Himmel, ich spürte sie nicht auf meiner Haut als sie mich trafen und ich konnte den Regen auch nicht hören, ich konnte nur sehen, schärfer und besser als sonst. Etwas Helles zuckte neben mir aus dem Himmel. Schneller als in Sekundenschnelle hatte ich mich dorthin gedreht, ich sah etwas Schreckliches. Ein Blitz traf die Gestalt der Frau, sie öffnete den Mund und schien zu schreien. Ein paar Sekunden, als es wieder dunkel war konnte ich nichts sehen, doch nach kurzer Zeit verbesserte sich mein Sichtfeld wieder. Dort wo die Frau zuletzt gestanden hatte, lag nur noch ein kleines, verkohltes schwarzes Häufchen.
Keuchend öffnete ich die Augen. Jacob, Marc und Linus blickten mich noch immer an. „Alles ok?“, fragte Jacob besorgt. „Das interessiert doch keinen, nur ob sie was weiß“, fuhr Linus ihn an. ich nickte matt, doch bevor ich etwas sagen konnte wurde alles schwarz und ich bemerkte nichts mehr.
„Wach endlich auf wir sind da!“, brüllte Marc mir entgegen als ich die Augen öffnete. Zuerst erkannte ich nur Marcs Mund mit seinen schlecht geputzten Zähnen. „Na also geht doch“, meinte er zufrieden und Fischgestank kam mir entgegen. Am liebsten hätte ich mich übergeben, nicht nur wegen des Fischgestankes, mir war übel und damit meine ich richtig übel, seitdem ich diese seltsame Vision gehabt hatte. „Na los jetzt sag uns ob du noch was herausgefunden hast! Und wenn nicht, hock dich da vorne auf die Bank und komm erst wieder her wenn du was weißt!“, knurrte Marc. „Sei doch nicht immer so gemein zu ihr!“, meinte Jacob der hinter Marc stand. Ich setzte mich auf, ich war nicht mehr in dem Auto, sondern in einem seltsamen Zelt. Es war weit offen so dass ich direkt auf die Stelle sah, die auf meinem Foto abgebildet war. Eine Grasstrecke erstreckte sich dort und vor einem See stand ein Baum, dann weiter links noch mal drei kleinere Bäume. Ihre Blätter raschelten im Wind. Und hinter den Bäumen lag der See, man konnte heute nicht mal sein anderes Ufer sehen, da es von Nebel verdeckt war. Ich nahm kaum war das Marc und Jacob begonnen hatten sich zu streiten ich war wie hypnotisiert von dem See und langsam lief ich auf ihn zu. Linus wollte mich festhalten doch ich gab ihm eine Ohrfeige und er lies mich völlig verdattert weiterlaufen. Dann stand ich vor dem See und in dem Moment war ich wieder frei, zumindest kam es mir so vor, als wäre ich vorher ein gefangener gewesen der jetzt wieder frei war. Ich starrte das Wasser des Sees an, es schien mir sagen zu wollen: „Erinnere dich jetzt! Ich werde dir alles sagen was du wissen willst!“ „Nein!“, schrie ich, „Ich will das nicht wissen ich will nicht!“ John kam von hinten aber ich hörte ihn nicht, ich war damit beschäftigt wütend auf das Wasser zu sein. „Alles ok bei dir?“, fragte er mich. „Nein! Sehe ich etwa so aus? Ich hasse diesen Ort! Ich will weg hier!“ „Alles wird gut“, meinte John, „du musst dich nur noch einmal erinnern und dann, dann nie wieder. Dann wird dich nie wieder jemand damit quälen komm schon.“ „Na gut“, murmelte ich, ich wusste das ich Tränen in den Augen hatte, ich versuchte nicht sie zurückzuhalten sondern starrte kurz das Wasser an und schloss dann meine Augen.
Ich sah Dunkelheit, den schimmernden See, den Mann der mit gehetztem Blick an mir vorbei rannte, nur diesmal hörte ich was ich ihm zurief: „Bleib stehen! Warte lass mich nicht hier! Ich will auch mitkommen und was ist mit Mama?“ Der Mann blickte mich an, lächelte leicht und stolperte weiter. Die Frau die ihm hinterherlief erkannte ich nun sofort, es war meine Mutter, sie rief dem Mann, von dem ich wusste das es mein Vater war, etwas hinterher: „Du Verräter, ich hätte dir nicht glauben sollen! Ich wusste es, auch du kannst dem Wasser dieses Sees nicht wiederstehen, so wie all die anderen Narren!“ Ihre Stimme klang wütend und hallte in der Dunkelheit wieder. Dann verdunkelte sich alles. Eine Wolke hatte sich vor den Vollmond geschoben, eine dunkle schwarze Wolke. „Nein nicht! Ihr könnt das nicht überleben! Keiner von euch, bleibt hier!“, schrie ich. Ein eiskalter Tropfen landete auf meiner Haut und weiter folgten. Es begann zu regnen, ich hörte es, sah es, spürte es. Dann schoss etwas helles aus dem Himmel hervor, ich wollte mich nicht umdrehen, sehen wie meine Mutter zu Staub zerfällt, doch eine Kraft zwang mich, ich sah sie mit schmerzverzehrtem Gesicht dastehen und schreien, bevor der Blitz aufhörte und nur noch ein kleines verbranntes Häufchen auf dem Boden lag. „Nein!“, brüllte ich. Ich sah meinen Vater, er lächelte gemein. „Endlich ist der letzte Fels der mir im Weg lag beseitigt!“, rief er fröhlich. Am liebsten hätte ich ihn erwürgt doch ich konnte nicht, ich konnte mich nicht bewegen. Der Regen hörte auf. Ich sah meinen Vater wie er zum See hinablief und sich vor ihm hinkniete. „Nein!“, brüllte ich noch, dann tauchte mein Vater seine Hände ins Wasser und alles war weg.
John stand da über mich gebeugt. Ich war wohl zusammengebrochen den ich lag am Boden, meine Hand war wenige Centimeter vom Seewasser entfernt und eine Kraft zwang mich es zu berühren, ich tauchte meine Hand ins Wasser. „Nein!“, brüllte Jacob von hinten, so wie ich es damals und eben in meiner Vision gemacht hatte. Ich sah wie meine Hände begannen sich aufzulösen, sie wurden unsichtbar, es krabbelte weiter an mir entlang, meine Arme lösten sich auf, ich konnte eine Stimme hören, ich wusste nicht wem sie war, nur das sie sehr wütend war. „Was habt ihr gemacht? Ihr wusstet genau das das passiert niemand, der sieht was sich wirklich hinter all dem verbirgt, der einen geliebten Menschen verloren hat, kann dem Wasser dieses Sees widerstehen!“ „Dann viel Spaß im Jenseits!“, brüllte eine Stimme neben mir und ich hörte jemanden ins Wasser klatschen. „Wohl auch keine der wenigen Ausnahmen, die es schaffen zu überleben!“, höhnte eine Stimme. Das war das letzte was ich mitbekam bevor sich mein Kopf auflöste. Farnherz gewann den 16. Wettbewerb, der am 03.04.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
... Es wurde wieder dunkel, dunkler als zuvor, als der Windstoß aufhörte, der Junge – Aiden – blickte sich langsam um. „Mum?“, fragte er, doch er wusste selber dass er keine Antwort bekommen würde, seine Mutter war tot, würde nie wieder zurückkommen und dafür musste er sich rächen, an diesen Leuten, oder waren es Tiere? – Keiner wusste es, aber sie hatten ihm alles genommen, seine Mutter, seinen Vater und seine Schwester und dafür mussten sie büßen. Obwohl es ihm verboten worden war sprang er aus dem Kreis wobei er zwei der Kerzen erlöschen ließ. Sofort ging ein Alarm los, laute Glocken schrillten, Aiden hielt sich die Ohren zu und rannte zur Tür, wenn er es schaffte das Haus zu verlassen bevor sie eintrafen, dann könnte er all die Morde rächen die dieses etwas jemals getan hatte, falls nicht, falls sie – die Hauswächter – eintrafen bevor er aus dem Haus war würden sie ihn einsperren in einen dunklen Raum indem er alleine war, nur Geister wären dort, viele von ihnen, den verschleierten Umrissen der Menschen, Menschen die Böses getan hatten und vor dem Gericht der Toten nicht bestanden hatten, sie würden wie immer versuchen ihn anzugreifen, ihm schlechte Gedanken einreden und noch viel mehr. Aiden kam zur Treppe, er krallte sich am Geländer fest während er sie halb hinabrannte, halb runterfiel. Unten konnte er bereits die Stimmen der anreisenden Hauswächter hören, also konnte er unmöglich zur Tür hinaus und falls sie ihn hier unten entdeckten würde er ziemlich in Schwierigkeiten stecken. Ihm blieb nur eine Wahl, der Keller. So schnell er konnte rannte er durch den langen, dunklen Flur auf die Kellertür zu. Er hatte Glück, der Schlüssel steckte, schnell drehte er ihn um, riss die Tür auf, verschwand dahinter, knallte sie hinter sich wieder zu und schloss ab. Nun rannte er die steile Kellertreppe hinunter, sie war gefährlich und meistens wurde den Neulingen und Lehrlingen verboten überhaupt in den Keller zu gehen, aber Aiden war es jetzt egal, dieser Weg war seine letzte Hoffnung. Links von ihm, an der Seite an der es runterging befand sich kein Geländer und immer wenn man seinen Fuß auf eine Stufe setzte musste man aufpassen das man nicht in den Abgrund geschleudert wurde, oder auf irgendein schleimiges Tier trat. Aiden hatte Glück, er schaffte es die Treppe hinunter zu rennen ohne dabei hinzufallen oder in den Abgrund zu stürzen. Allerdings kam nun sein nächstes Problem nämlich der Abgrund, er war einfach nur ein Riss im Boden, aber alle sagten er sei so tief das man tausend Jahre fallen könnte und trotzdem würde es noch weitergehen. Wie Aiden über den Abgrund kommen sollte wusste er, er war zwar ziemlich breit und wechselte ständig seine Form aber man musste nur ein paar leichte Beschwörungsformeln kennen damit ein kleiner Dämonengeist erschien, der einem als Brücke dienen konnte. So schnell Aiden konnte sagte er den Text auf um einen zu beschwören, wenige Sekunden später erschien vor ihm ein kleiner roter Drache mit schwarzem Brustpanzer. Kurz blickte er Aiden an, dann seufzte er, er dehnte sich auseinander bis er über den ganzen Abgrund reichte. Aiden lächelte, er liebte diesen Trick. Schnell rannte er weiter, über den kleinen Dämonen, wobei er aufpassen musste dass er nicht fiel, was er problemlos schaffte. Sobald seine Füße den Boden auf der anderen Seite des Abgrundes berührten verschwand der Geisterdämon wieder. Aiden musste weiter, der Keller war riesig und wenn man Pech hatte konnte man sich verirren, doch er kannte den Weg, er rannte durch Räume an denen links und rechts an den Wänden nur Regale hingen auf denen Gläser mit allen möglichen Inhalten standen, manchmal endete ein Raum in zwei neue Räume, doch Aiden wusste immer genau welchen er wählen musste. Schließlich schaffte er es ohne weitere Probleme zur Ausgangstür. Schnell öffnete er sie und ein starker Wind wehte ihm entgegen. Er kniff die Augen zusammen als er nach draußen trat und die Tür hinter sich schloss. Zuerst musste er ein paarmal blinzeln bevor er etwas erkennen konnte, er stand auf einem kleinen sandigen Stück das leicht mit Gras bewachsen war, dann, nur ein paar Meter vor ihm fiel der Boden steil ab. Aiden hatte keine Ahnung wo er sich befand, das Problem an dem, wie es die meisten wohl nennen würden, Geisterhaus, war das es täglich seine Stellung änderte und man nie wusste wo es am nächsten Tag war. Aiden wusste das, dass bedeutete das er bis zum Abend wieder zurück sein musste. Langsam schritt er um das Haus herum. Er wusste nicht wo dieses Wesen, oder diese Wesen, oder was auch immer es war, sein könnte aus dem Grund stellte er sich mitten in den Wind, vor den steilen Abhang und schrie so laut er konnte: „Wo bist du? Gib dich zu erkennen… Oder euch!“ Alles blieb ruhig, Aiden bekam keine Antwort, nur der Wind wehte ihm weiterhin um die Ohren und summte eine seltsame Melodie. Aiden knurrte. „Feigling! Ihr seid alle Feiglinge!“, brüllte er gegen den Wind, er bekam keine Antwort und langsam stiegen ihm Tränen in die Augen. Wenn sein Gegner sich nicht zeigte würde er unendlich viel Ärger bekommen wenn er zurückkäme, falls er es nicht schaffte würde er sterben und seine einzige Hoffnung bestand darin das sich sein Gegner zeigte und er ihn besiegte. „Hätte ich doch wissen müssen dass du dich nicht traust dich einem Lehrling gegenüber zu stellen!“, kreischte Aiden und seine Stimme war hoch und schrill. Plötzlich wurde der Wind stärker, Aiden wurde umgeweht und blieb im Sand und leichten Gras liegen, der Wind wollte ihn zu dem Abhang drücken, doch das durfte er nicht zulassen, er musste überleben und all die Morde für die er verantwortlich war rächen. Aiden klammerte sich weiterhin fest, bis nach kurzer Zeit der Wind schlagartig aufhörte und ein kleiner Mann mit langem verfilzten Weisen Bart, wirren Augen, Gehstock und einem Strohhut auf ihn zukam. Aiden starrte ihn an, dieser alte Mann konnte unmöglich der Täter sein, unmöglich konnte er so viele Morde zu verschulden haben. „Wer bist du?“, fragte er mit kratziger Stimme. „Aiden“, antwortete Aiden ihm, „und du?“ Der Mann stieß ein, für ihn viel zu hoch klingendes, Lachen aus. „Weißt du das nicht kleiner? Schämen solltest du dich mich so etwas zu fragen, denn ich bin Jordin, der Wind und Luftdämon.“ Plötzlich traf es Aiden wie ein Hammerschlag, das vor ihm war kein alter Mann, es war ein Dämon, um genau zu sein, der älteste den es noch gab von allen, er war einer der Elementdämonen und wenn er sich bisher Aidens Familie vorgeknöpft hatte verhieß das gar nichts Gutes für ihn. „Was wollen sie von mir? Warum töten sie meine Familie und all die anderen Menschen?“, wollte Aiden wissen. Jordin – der Dämon – lachte gehässig. „Ich habe meine Gründe und deine Familie schnüffelt mir schon seit Jahrtausenden nach, sie versuchten mich umzubringen ununterbrochen, erst bei deinem Urgroßvater endete das… Daher weiß ich das du bestimmt nicht Dämonenabwehr lernst, du kannst mir nichts tun, aber nun werde ich dich auslöschen und dann habe ich endlich meinen Frieden.“ Aiden blickte den Dämon an. Er war noch nie einem begegnet der so hochgestellt war, aber trotzdem war es nicht schwer zu erraten, das dieser hier, vor ihm durchgedreht war, irgendjemand musste die Welt vor ihm befreien und Aiden war sich sicher dass er dieser jemand sein sollte. Jordin blickte ihn kurz an. „Kämpfe falls du dich traust“, forderte Aiden ihn heraus. Jordin lachte und dann wurde der Wind wieder stärker, Aiden fiel wieder hin, hasserfüllt blickte er zu Jordin auf, er wollte ihn den Abhang runterwehen. Aiden hatte nicht gerade die besten Chancen zu gewinnen, aber trotzdem beschwor er aus dem Kopf ein paar der kleinen Dämonen, Geisterdämonen, Kampfdämonen und Flugdämonen. Sie blickten Aiden alle neugierig an. so laut er konnte schrie er: „Greift Jordin an!“ Die niedriger gesetzten Dämonen starrten Aiden an wie wenn er ein Alien wäre. Jordin lachte plötzlich. „Was sollen diese Dämonen gegen mich anrichten? Ihre Kraft bezieht sich höchstens auf Blumen!“ Nun hüpfte er herum und lachte sich schlapp. Aiden sah die niedrigeren Dämonen flehend an, nach kurzer Zeit bewegten sich die ersten auf Jordin zu. Es war ein kurzer Kampf, denn Jordin löste die meisten Dämonen in Dampf auf, wie er das tat wusste Aiden nicht, aber trotzdem hatten die niedrigeren seine Kräfte geschwächt denn der Wind war nicht mehr stark und Aiden konnte leicht wieder aufstehen. An seinem Gürtel hatte Aiden eine kleine Ledertasche und aus dieser zog er nun ein scharfes, zum Kämpfen geeignetes Messer. „Was willst du mir damit antun?“, johlte Jordin. Er sieht mich nicht als Bedrohung, das kann gut sein, dachte er sich und während Jordin weiterhin johlend im Kreis sprang, robbte Aiden über den Boden, mit dem Messer in der Hand, auf ihn zu. Dann stand er auf, erhob die Hand mit dem Messer und in der Sekunde als Jordin sich umdrehte und ihn mit einem Windhauch davonsegeln lassen wollte stach Aiden zu, genau an der Stelle an der sein Herz sitzen müsste. Jordin starrte Aiden an. „Du hast mich getötet!“, schrie er, „Dafür wirst du büßen, ich ernenne dich zum neuen Luftdämon und lege meinen Fluch über dich!“ Aiden zuckte zusammen bevor er sich in die Luft erhob. Das war nicht gut, nicht nur das er sich in einen Dämon verwandeln würde sondern auch der Fluch. Als Aiden mitten in der Luft stehen blieb und ein Blitz in ihn fuhr hörte er tausende von kreischenden hohen Stimmen die ihm zuschrien: „Ich habe dich gewarnt! Wieso hast du das getan?“ Dann fiel er wieder wie ein nasser Waschlappen zu Boden. Das nächste was er mitbekam war wie die Hauswächter ihn fanden und ihn einfach liegen ließen, von dieser Sekunde an wusste er das er wirklich ein Dämon war, nie wieder würde er so sein können wie früher, nun musste er Befehle von Lehrlingen oder Hauswächtern ausführen, musste alleine Leben, mit niemanden an seiner Seite, ganz allein für den Rest seines Lebens das so lange ging bis ihn jemand ermordete… Falls das jemals jemand tun würde. Efeuranke gewann den 17. Wettbewerb, der am 24.04.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Cloud
Ein leises Wimmern war zwischen den Zweigen eines gefällten Baumes heraus zu hören. Ein kleines Kätzchen stieß immer wieder seinen Kopf an den Körper seiner Mutter. Dabei wimmerte es: „Mama. Mama, wach auf! Mama! Wach auf.“ Es fing an zu weinen und schrie schließlich: „Maamaaa! Mamaaaa! Waaaach auf! Wach auf! Bitteeee!“ Immer wieder wiederholte es: „Mama! Wach auf.“ Schließlich fiel es schluchzend in sich zusammen, als es verstand, dass seine Mama nie wieder aufwachen würde. Nie wieder. Eine verdammt lange Zeit.
Ich lag zusammengerollt neben meiner Gefährtin. Ich erhob mich und leckte ihr über den Kopf. Mit Tränen in den Augen sah sie mich an. Beruhigend leckte ich ihr über den Kopf: „Blacky wird es dort gut haben. In den ewigen Jagdgründen der Katzen.“ Sanft sah sie mich an. Ich lächelte sie traurig an. Gestern war eines unserer zwei Jungen gestorben. Unser kleiner Sohn Blacky. „Ich gehe uns etwas jagen. Pass gut auf Thunder auf.“ Angel nickte mir zu und zog mit ihren Schwanz unseren zweiten Sohn noch näher zu sich. Ich lächelte ihr aufmunternd zu und wandte mich zum gehen. Ich trabte aus unserer kleinen Höhle heraus und lief durch den Wald. Dann roch ich eine Maus und schlich mich an sie an. Plötzlich hörte ich ein Wimmern. Es hörte sich an wie eine kleine Katze. Und sie wimmerte: „Mama.“ Ich spitze die Ohren und sah zu meiner Maus. Doch dann schrie die kleine Katze: „Mamaaaa! Warum?“ Dann fing sie an zu weinen. Ich ging aus meiner Deckung und die Maus sah mich. Mit einem schnellen Satz versuchte ich ihr hinterher zu jagen, doch sie war schneller. Ich sah nur ein bisschen Staub zwischen meinen Pfoten. Seufzend wandte ich mich ab und versuchte das kleine Kätzchen zu finden. Ich öffnete mein Maul um es besser riechen zu können. Da! Dort war eine Geruchsspur! Ich folgte ihr und verbarg mich gut im Gebüsch. Da saß eine kleine Kätzin. Sie saß neben dem toten Körper einer ausgewachsenen Kätzin. Augenscheinlich die Mutter, denn beide hatten das gleiche Fell. Die kleine Kätzin wimmerte: „Mama…“ So wie es aussah, hatte sie aber bereits begriffen, dass ihrer Mutter nicht mehr zu helfen war. Vorsichtig ging ich aus meiner Deckung hervor und maunzte sanft: „Hallo junge Katze.“ Die Kleine hüpfte vor Schreck auf und sah mich mit großen, unendlich traurigen Augen an. Sie war jetzt eine Waise. Sie hatte keine Mutter mehr. Und einen Vater der sich um sie kümmerte, war nirgends zu sehen. Es gab auch keine Geruchsspur einer dritten Katze. Nur die Geruchsspuren der toten Kätzin und des kleinen Jungen. Ich ging vorsichtig noch näher und leckte schließlich der Kleinen sanft über den Kopf. „Wie heißt du? Mein Name ist Blizzard.“ „C-Cloud“, antwortete die schneeweiße Katze zögernd. Sanft sah ich sie an und ging noch ein Stückchen näher an sie heran. Zögernd blickte sie mich an. Ich stockte leicht. Die dunkelblauen Augen erinnerten mich an jemanden. An wen nur… Da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Die gleichen blauen Augen hatte… Ein rascheln unterbrach meine Gedankengänge. Plötzlich stand ein ausgewachsener Fuchs uns beiden gegenüber. Ich zögerte nicht lange, schnappte mir Cloud und rannte mit ihr durch den Wald. Das Kleine zitterte wie Espenlaub in meinem Maul. Ich hielt die Ohren gespitzt um dem Fuchs nicht in die Falle zu gehen. Ich schlug einen scharfen Haken, lief einmal um einen Baum, schwamm mit hoch erhobenem Kopf durch einen Fluss, um meinen Geruch abzuwaschen um dem Fuchs zu entgehen und rannte schließlich durch den Wald und zu meiner Höhle. Keuchend ging ich schließlich in die Höhle. Angel blickte mir hoffnungsvoll entgegen. „Hast du viel Beute gemacht?“ Ich sah sie nur an und legte Cloud sanft neben sie. Überrascht weiteten sich ihre Augen: „Wo hast du sie gefunden?“ Ich antwortete leise: „Neben dem Leichnam ihrer Mutter. Ich konnte keinen Geruch einer weiteren Katze entdecken. Und ich musste sie mitnehmen: Ein Fuchs kam.“ Angel schauderte: „Hat er die Höhle entdeckt?“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, ich hab ihn abgehängt.“ Angel lächelte und schlang ihren Schweif um die Kleine. „Sie heißt Cloud.“ Angel nickte mir zu und ich sah meine kleine Familie lächelnd an. Der kleine Thunder maunzte leise auf. Er hatte Hunger. Thunder war ein dunkelgrauer kleiner Kater mit bernsteinfarbenen Augen. Angel war weiß mit goldbraunen Tupfen und grünen Augen. Grüne Augen hatte auch Blacky gehabt. Nur war dieser ganz schwarz gewesen, so wie ich. Nur hatte ich bernsteinfarbene Augen. Ich schnurrte: „Jetzt geh ich jagen.“
Ich kehrte erfolgreich von meiner Jagd zurück. Drei Mäuse und ein Kaninchen hatte ich erlegt. Ich legte die Beute neben Angel. Angel sah mich mit vor Sorge umwölkten Augen an: „Jetzt ist Cloud schon fast einen halben Mond bei uns und sie hat kaum etwas getrunken. Blizzard, sie wird noch sterben!“ Sanft leckte ich Cloud über den Kopf: „Trink bitte. Du bist zu jung um deiner Mutter in die ewigen Jagdgründe der Katzen zu folgen.“ Da rührte sich der kleine Thunder. Leise maunzte er: „Waf foll ich denn ohne meine kleine Fefter machen? Dann wär ich ja gaaanz alleine!“ Seine kleinen bernsteinfarbenen Augen füllten sich mit Tränen. Cloud antwortete leise: „Du h-hast Recht. Ich sollte w-wirklich was t-trinken.“ Da robbte sie zu Angel und fing zaghaft an zu trinken. Angels Augen leuchteten auf und sanft leckte sie der Kleinen über den Kopf. Ich schnurrte zufrieden auf. Cloud hatte fast komplett das Trinken verweigert. Ich hatte große Ängste ausgestanden, dass das kleine Kätzchen noch seiner Mutter folgen würde. Doch anscheinend hatten wir es geschafft. Mit Freudentränen in den Augen blinzelte ich meinen kleinen Sohn dankbar an. Plötzlich hörte ich draußen ein Knacken von Zweigen. Und nahm den Duft eines Katers wahr. Schnell sprang ich zum Eingang unserer kleinen Höhle. Ich trat zwei Schritte aus der Höhle heraus und stellte mich mit einem Katzenbuckel vor die Höhle. Plötzlich sprang mich der andere Kater an. Blitzschnell duckte ich mich unter ihm hinweg und verpasste ihm einen kräftigen Schlag mit meiner Vorderpfote auf das Ohr. Das hing nun in Fetzen herab. Fauchend machte ich einen Schritt auf den anderen Kater zu. Der Kater zuckte mit seinem heilen Ohr und maunzte dann überrascht: „Blizzard? Bist du es Blizzard? Ich bin dein alter Freund Raven!“ Überrascht blinzelte ich. Ja, der kleine schwarze Kater mit den weißen Pfoten hatte wirklich Ähnlichkeit mit Raven. „Raven? Was machst du hier?“, fragte ich ihn argwöhnisch. Raven antwortete mir aufgeregt: „Dein Vater, Death ist gestorben. Genauso wie dein Bruder Night. Und nun ist die Truppe Führerlos! Wir haben keinen Anführer mehr. Und Night bekam nie Nachwuchs… Eine Tochter hatte er, aber er wurde von seiner Gefährtin getrennt. Und jetzt sind wir alleine. Deshalb habe ich dich gesucht. Du hast das Zeug zum Anführer.“ In dem Moment trat Angel aus der Höhle. Die Jungen krabbelten mit ihr heraus. Überrascht rief Raven aus: „Du hast Junge?“ Da blickte ihn Cloud mit ihren dunkelblauen Augen an und er stockte. Schließlich stotterte er überrascht: „C-Cloud? Bist du Cloud? Die Tochter von Night?“ Er hatte es also erkannt. Die kleine schneeweiße Kätzin war die Tochter meines Bruders. Die dunkelblauen Augen hatten es ihm verraten. Denn es gab nur zwei Katzen im ganzen Wald mit dunkelblauen Augen. Und beide waren tot: Death und Night. Und nun auch Nights Tochter und meine Nichte. „Wir haben sie aufgenommen nachdem wir sie tot neben ihrer Mutter gefunden haben“, erklärte ich. Mit meinem Schwanz deutete ich auf Thunder: „Und das ist mein Sohn Thunder.“
5 Monde später: Ich stand auf einem umgestürzten Baum und rief: „Truppe! Wir ziehen weiter! Die Jungen sind nun so alt um selber zu laufen. Sie werden nicht mehr getragen und müssen mit der Truppe Schritt halten. Raven und Angel, ihr werdet dennoch aufpassen, dass Thunder und Cloud nicht so weit hinter der Truppe herlaufen. Und wenn wir unser neues Lager beziehen, werden wir euch im Jagen und Kämpfen testen und unterrichten!“ Die Truppe jaulte freudig auf. Es war immer ein großer Tag wenn die Jungen so alt waren um Halbkatzen zu werden. Immerhin waren sie jetzt fast ganz ausgewachsen. Wenn sie erst einmal richtig Jagen und Kämpfen konnten, würden sie volle Katzen in der Truppe werden. Mit hoch aufgestelltem Schwanz sprang ich von dem Baum und lief als erster los. Meine Truppe folgte mir aufgeregt. Ich lächelte Angel aufmunternd zu. Dann rannten wir über eine weite Wiese und immer weiter in das Land hinein. Weg vom Meer. Weg von den schlechten Erinnerungen. Weg von der Vergangenheit. Hinein in eine neue Zukunft! In eine Zukunft ohne Morde! Abendfeuer gewann den 19. Wettbewerb, der am 31.05.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den SchattenClan: - Countdown on Earth:
Teil 1 Namila
Der 154. Tag des Jahres 2267
Staubige Luft schlug ihr entgegen, als sie das Fenster öffnete. Gierig atmete sie die frische Luft ein, hier in dieser stickigen Hütte wäre sie fast erstickt. Namila blickte hinunter auf die Straße, über der die Luft flimmerte. Bei dieser Nachmittagshitze hielten sich normalerweise keine Personen draußen auf, doch ein paar Meter entefernt sah sie ein paar Kinder und Jugendliche Fußball spielen. Fußball. Schon oft hatte Namila von ihren Groß- und Urgroßeltern Geschichten von früher gehört, von einer anderen Welt. Damals hatte es auf der Erde verschiedene Kontinente gegeben, wie zum Beispiel Amerika oder Europa und Asien. Auch den Namen „Afrika“ hatten sie erwähnt; dies war der Kontinent, auf dem mittlerweile die ganze Weltbevölkerung lebte. Doch nun, 200 Jahre nach dem großen Krieg, der die gesamte Erde in ihren Grundfesten erschüttert hatte, wurde dieser Kontinent nur noch „Kolonie 1“ genannt. Die Ziffer „1“ war sinnlos, denn es war die einzige Menschenkolonie, die es noch gab. Bis vor ungefähr 50 Jahren hatte es noch eine zweite Kolonie gegeben, die auf dem früheren Kontinent lag, der „Australien“ genannt wurde. „Hey, Namila!“ Sie drehte sich um. Hinter ihr stand Patricia, ihre beste Freundin. „Die anderen fragen schon die ganze Zeit, wo du bleibst.“ „Was?“ Namila war verwirrt. „Nun, du weißt schon. Du hattest doch heute morgen gesagt, du kämest später raus, um mit den anderen zusammen Fußball zu spielen. Erinnerst du dich etwa nicht mehr?“, sagte Patricia vorwurfsvoll und zeigte dabei zwei Reihen wunderschöner, weißer Zähne. „Oh, Patricia. Natürlich erinnere ich mich. Aber weißt du, John wollte später noch kommen, und...“ „Oh, ich verstehe“, schmunzelte Patricia. „Dann wollt ihr wohl lieber ungestört bleiben, stimmt‘s?“ „Nunja, du weißt schon ... Versuch doch zu verstehen ...“ „Oh, ich verstehe dich“, unterbrach Patricia sie. „Sehr gut sogar“ Wenn Namila an John, [i}ihren[/i] John, dachte, war es so, als würde ihr Herz auf einmal doppelt so schnell schlagen. Sie kannten sich nun schon ihr ganzes Leben, also fast neunzehn Jahre lang, und letztens hatte er sie gefragt, mit ihr das Bündniss einzugehen. [i}„Ehe“[/i] hatten die Menschen früher dazu gesagt. Wenn zwei Menschen sich wirklich liebten, hatten sie geheiratet. Doch in der heutigen Welt war die Liebe nur zweitrangig. Jeder Mensch war dazu verpflichtet, vor der Vollendung des fünfundzwanzigsten Lebensjahrs, mit einer Person des anderen Geschlechts einzugehen und mit ihr mindestens zwei Kinder zu zeugen. Wer bis zu seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag also keinen Partner hatte, dem wurde einer zugeteilt. In der „alten Welt“, wie die Leute dazu sagten, hätte es für die meisten Menschen grausam geklungen, ein Leben lang mit einer Person zusammen leben zu müssen, die man noch nicht einmal kannte. Und mit dieser Person auch noch zu schlafen, das wäre das schlimmste daran gewesen. Die Regierung hatte dieses Gesetz nach dem großen Krieg und den ganzen Umweltkatastrophen erlassen, damit die menschliche Rasse nicht vollkommen ausstarb. 10 Milliarden Menschen hatten vor dem großen Krieg auf der Erde gelebt. Und nun waren es nurnoch knapp 1 Million, die hier in Kolonie 1, dem einzigen Kontinent, der vor den Naturgewalten verschont blieben war, lebten. Dieses Gesetz war natürlich nur offiziell. Schon seit ein paar Jahren war es der Regierung eigentlich egal, ob oder wen eine Person heiratete. Denn die Regierung wusste: Die meschliche Rasse würde irgendwann aussterben. Es konnte sich nurnoch um ein paar Jahre, höchstens zwei Jahrzehnte handeln, bis die Welt endgültig vernichtet werden würde. Die Menschen hatten sich damit abgefunden, da niemand wusste, wann es soweit war. Hier draußen, in diesem Teil von Kolonie 1 galt nur ein Gesetz; zu überleben. Ansonsten war alles egal. Nicht selten starben Menschen an Hunger und Durst oder an der Hitze, denn nicht jeder konnte es sich leisten, ein Zimmer, gar eine Hütte zu kaufen. Namilas Eltern konnten dies. Sie hatten ihr erzählt, ihre Vorfahren kamen ursprünglich aus Nordamerika, aus einem Ort, der Florida genannt worden war. Als Nordamerika immer mehr von Naturkatastrophen erschüttert worden war, sind sie nach Kolonie 1 gezogen, die damals noch Afrika geheißen hatte.
„Namila? Hörst du mir überhaupt zu?“ Nun lag neben der Belustigung auch ein wenig Ungeduldigkeit in Patricias Stimme. „Ja, natürlich höre ich dir zu, was denkst du denn?“ erwiderte Namila ein wenig genervt. „Wenn du mich nun also entschuldigen würdest? John sagte, er sei in zwei Minuten da. „Ja ja, ist ja schon gut. Ich bin ja schon weg“, sagte Patricia und zwinkerte ihr noch einmal zu, bevor sie aus der Tür schlüpfte. Die sollte Namilas letzte Begegnung mit ihrer besten Freundin sein.
Es klopfte an der Tür. Sofort und schnell stürmte sie zur Tür und schlang ihre Arme um Johns muskulösen Oberkörper. „Hey, mein Liebling. Wie geht es dir und dem Kleinen?“, begrüßte er sie und legte seine Hand behutsam auf ihren Bauch. „Dem Baby? Ihm geht es gut. Noch knapp siebenundzwanzig Wochen, und dann sind wir Eltern.“ John war die erste Person gewesen, mit der Namila in ihrem Leben geschlafen hatte, und dann, ein knappes Jahr nachdem sie mit John zusammengekommen war, war sie schwanger geworden. „Natürlich müssen wir ...“ Doch John ließ sie nicht zuende reden, denn plötzlich presste er seine Lippen auf ihre. Ihr Herz schien zuerst einen Schlag auszusetzen und dann doppelt so schnell zu schlagen, wie jedes Mal, wenn er sie küsste. Ihr wurde schwindlig, doch nun hob er sie hoch, und ging zum Bett. Die Sonne ging unter und tauchte den westlichen Himmel in ein Meer aus Rot- Gelb- und Orangetönen, während sie sich liebten.
Sie erwachte schreckhaft aus dem Tiefschlaf. John hatte sie angestoßen. „Schatz, steh sofort auf!“ „W...was? Wieso denn“, fragt Eve noch schläfrig. „Steh sofort auf!“, drängte John. „Die Erde bebt!“ Jetzt spürte sie es auch. Das Bett, in dem sie noch immer lag, wackelte ein wenig, und in der Küche konnte sie das Besteck in den Schränken klirren hören. Plötzlich machte es in ihrem Gehirn klick und sie stand schnell auf, zog das knielange Kleid über und rannte mit John an ihrer Seite so schnell wie möglich nach draußen. Auf der Straße war es dunkel, obwohl es inzwischen schon fast Morgen hätte sein müssen. Sie wusste auch, warum. Staub schwebte in der Luft, es wurde immer mehr, sodass sie nicht mehr als zehn Meter weit sehen konnte. Und die Geräusche erst. Sie bestanden aus dem Geschrei hunderter, warscheinlich tausender Menschen, die sich Tücher vor die Nase hielten, und aus dem lauten Grollen, das aus der Erde kam. „O nein, meine Eltern!“, schrie Namila laut, damit John sie hören konnte. Sie hatten in ihrer Eile ihre Eltern zurückgelassen. Sofort lief sie los, mit dem Gedanken, dass John an ihrer Seite war. „Bleib hier!“ Doch ihr fiel ein, dass sich ihre Eltern in einen anderen Teil von Kolonie 1 begeben hatte, um ihr Freunde zu besuchen. Sie drehte sich um, konnte John in der Menschenmasse nicht ausmachen. „Namila! Komm zurück!“ Nun sah sie ihn. Er stand vielleicht zehn Meter von ihr entfernt. Sie rannte wieder auf ihn zu, aber stolperte über die Beine eines anderen Mannes.
BUMM
Das Beben in der Erde war unerträglich laut und Namila hielt sich die Ohren zu. Als das Donnern vorüber war, rappelte sie sich schnell wieder auf und rannte. Nun war sie nurnoch wenige Meter von John entfernt. Fast hatte sie es geschafft. Sie blieb abrupt stehen, als sie vor sich einen Riss in der Erde erkennen konnte, der sich schnell ausbreitete und einen Abgrund freilegte, an dessen Boden ein Strom zäher Lava entlangfloss.
Teil 2 John
John konnte sie nicht mehr sehen. Der Staub in der Luft wurde immer dichter und es war schwer, die Hand vor Augen noch erkennen zu können. Noch einmal schrie er den Namen. Ihren Namen. Er bekam keine Luft mehr. Die Luft schien nurnoch aus Staub und Asche zu bestehen Er würgte. Um ihn herum wintren Kinder und Erwachsene schrien verzweifelt um Hilfe. Blindlings stolperte John irgendwo hin, in der Hoffnung, seine geliebte Namila wiederzufinden. Noch einmal bebte die Erde, heftig. Wegen des geringen Anteils an Sauerstoff in der Luft wurde ihm schwindlig. Er brach zusammen Auf seiner Stirn spürte er frisches Blut Ihm wurde schwindlig. Ein letztes Mal rief er ihren Namen. „Namila“ Dann verlor er endgültig das Bewusstsein und glitt langsam in den Tod.
An jenem 154. Tag des Jahres 2267 nach Christus wurde der letzte verbleibende Kontinent der Erde, Afrika, zerstört. Gewaltige Erdbeben und Vulkanausbrüche zerrissen den Kontinent und vernichteten alles Leben. Die gewaltigen Tsunamis, die daraufhin folten, überspülten Afrika, welches sowieso nur noch ein Viertel seiner ursprünglichen Fläche hatte. Einige Jahre vergingen, bis von Afrika nicht mehr als eine Insel übrigblieb, die von der Größe einer kleinen Stadt war. Nun war die Erde zur Ruhe gekommen.
Einige Milliarde Jahre später war das Wasser zurückgewichen und neue Kontinente waren erstanden, um neue, einzigartige Arten von Leben auf der Erde zu ermöglichen.
|
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 13.08.13 11:15 | |
| Du geht gespannt durch die Reihen und findet eine neue Abzweigung. Hier findest du die nächsten 5 Geschichten: Wolkenfeuer gewann den 21. Wettbewerb, der am 28.07.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den SchattenClan: - Spoiler:
Meine Tränen flossen in Bächen von meinen Wangen. Genauso, Wie der Regen an dem Grabstein herablief. Es schien so, als ob er mit mir weinte. Mein Herz fühlte sich an, als hätte es der Donner, der über mir knurrte, erschlagen. Ich konnte mich nicht bewegen, konnte nur weinen. Die Erinnerung, wie das passierte, war einfach zu grausam. Es hatte alles an einem wunderschönen Tag begonnen... Ich, und Justin liefen gerade fröhlich miteinander zum Fluss. Es war kein Wölkchen am Himmel und die Sonne brannte ungehindert auf unsere Köpfe herab. "Bist du sicher, dass es da drin nicht spukt?" fragte er mich und versuchte beängstigend zu wirken, doch er musste breit grinsen. "Du Angsthase! Bestimmt nicht und wenn doch, mach ich den Gespenstern Beine!" lachte ich und rammte ihm dabei meinen Ellenbogen zwischen die Rippen. Er gluckste kichernd, was sich so witzig anhörte, dass ich laut lachen musste. Wir liefen weiter den alten Fluss entlang, an dessen Ufer kein Kräutchen wuchs und die Steine immer glitschig und kalt wirkten. Wir waren es gewohnt, gruslige Territorien zu durchqueren. Am Rand zog etwas Nebel auf. "Wie altmodisch! Können sich diese Untoten denn nie was neues einfallen lassen? Wäre doch besser, als uns andauernd mit ihren Baby-Aktionen zu langweilen!" murrte ich und doch war mir nicht ganz wohl bei der Sache. Vor einigen Monaten hatten ich und Justin uns nämlich verlaufen und konnten unsere Eltern nicht mehr finden. Nun streunten wir durch die Gegend und wurden gelegentlich von Untoten Heimgesucht. "Sei doch froh! Sonst würden wir uns zuletzt sogar noch Angst machen!" er grinste, doch seine grau-blauen Augen glänzten matt und ich konnte den riesigen Hunger und die Müdigkeit darin entdecken. Mich selbst zerfraß es beinnahe vor Hunger und ich wäre am liebsten auf der Stelle eingeschlafen, doch ich wusste, wenn wir nicht weiter gingen, würde es uns unser Leben kosten. Ich strich mir eine meiner Goldenen Haarstränen aus dem Gesicht und blinzelte verträumt. Wie gut es nur war, nicht alleine zu sein! "Tja, gut möglich, aber das nächste mal könnten sie uns ruhig etwas zu Essen in den Magen gruseln und uns ein Häuschen her-erschrecken!" meinte ich und meine Mundwinkel zuckten. Justin kicherte leise und ich spürte, dass ich die Trübheit nur etwas vertreiben konnte. Plötzlich standen wir vor einem riesigen Felsbrocken, der uns den Weg versperrte. In der Mitte klaffte ein riesiges Loch, das auf die andere Seite des Felsens zu führen schien. "Seltsam... Hast du den etwa aus der Entfernung gesehen?" hauchte Justin und sah etwas blass aus. Ich schüttelte den Kopf und schaute zu Himmel auf. Der war plötzlich Wolkenverhangen und glimmerte düster. Mich schauderte es. "Wir müssen da durch! Es gibt keinen anderen Weg." meinte ich, ohne verhindern zu können, dass meine Stimme zitterte. Justin starrte mich entgeistert an. "Janine, du müsstest doch langsam wissen, dass wenn man in so was reingeht, nur mit etwas Glück auch wieder, zumindest lebend, herauskommt!" seine Stimme überschlug sich fast und er machte ein Gesicht, als hätte ich ihn aufgefordert, sich eine Schlucht hinab zu werfen. "Komm schon! Wie schlimm kann es den bitte sein?" fragte ich und ging schon los. Zögerlicher folgte er mir. Ängstlich ging ich über den dunklen steinigen Boden und blickte mich um. So ein Dreck! Das Ding kann unmöglich so lange sein! Es war doch eine Falle! bemerkte ich stumm und wünschte mir, nie diese Höhle betreten zu haben. Unwillkührlich und gar nich wirklich absichtlich griff ich nach Justins Hand, der zunächst erschreckt schien, dan aber einen erleichterten Seufzer aussties. Ich drückte mich eng an ihn und gemeinsam gingen wir weiter. In der Höhle war es stockdunkel und wir hatten keinen blassen Schimmer, wo wir hingingen. Seltsamer weise, kam mir in dem Moment der Gedanke, dass es vielleicht einfacher wäre, meinem Leben ein Ende zu bereiten. Doch dann fand ich es besser, vorerst am Leben zu bleiben. Plötzlich sahen wir Licht und sprinteten darauf zu. Auf einmal, war die Höhle weg und wir standen auf einer Art Friedhof. Vor uns ragte ein großer kalter Grabstein auf und ich näherte mich ihm. Mein Atem stockte und ich wollte weinen. Über uns zog ein Gewitter auf, doch es gab nur noch eines für mich. Auf dem Grabstein stand der Name meiner Eltern! Und so sind wir wieder in der Gegenwart angekommen. Von hinten spürte ich Justins Hand ich drehte mich um und seine großen, tiefen Augen gaben mir Trost. "Ich bin noch da für dich und ich lasse dich niemals im Stich!" wisperte er und ich empfand eine plötzliche Liebe, die immer schon dagewesen zu sein schien und doch erkannte ich es erst jetzt. Und dan küssten wir uns und es war der beste Trost, den ich hätte haben können. Eiswasser gewann den 22. Wettbewerb, der am 16.08.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den SchattenClan: - Spoiler:
Stell dir vor du hättest nur noch 24 Stunden zu leben. Was würdest du tun? was würdest du versuchen in den restlichen 24 Stunden die dir noch bleiben zu erreichen? Langsam schloss ich die Augen. Beruhigte mich. Atmete tief durch. Noch 24 Stunden zu leben… nur 24 Stunden. Das hatte der Arzt gesagt. Ich hatte es schon vorher gespürt. Ich hatte es gewusst. Dennoch war es… schockierend. 24 Stunden. 1 Tag. Keine Woche, kein Monat, kein Jahr, 1 Tag. Und kaum eine Minute länger. Trotz dass es so schockierend war, beruhigte ich mich langsam. 24 Stunden. In 24 Stunden konnte man einiges anstellen, nicht? Man konnte irgendeinen Mist anstellen, ohne es bereuen zu müssen. Man konnte jemandem seine Liebe gestehen, ohne sich um eine Absage zu scheren. Man konnte machen was man wollte. Man konnte seinem besten Freund oder seiner Familie sagen was einen schon immer an einem gestört hatte. Einfach gerade heraus mit der Wahrheit.
Ich öffnete die Augen und merkte das ich ein wenig grinste.
Man konnte versuchen etwas zu erreichen. Ein paar Träume zu verwirklichen, bevor man aus dem Leben schied. Versuchen, etwas Beeindruckendes zu tun. Jemanden zu beeindrucken. Jemandem eine letzte Freude zu machen. Sich das letzte Mal für etwas einsetzen. Man konnte eine Reise in ein Nähergelegenes Land machen, in welches man schon immer hatte reisen wollen und dort seine restliche Zeit verbringen. Frech und Vorlaut sein. Jeden Beschimpfen dem man über den Weg lief. Jedem, den man nicht mochte genau dies ins Gesicht sagen.
Ich musterte stumm die Blumen auf dem Tisch vor mir.
Man konnte noch einmal alle Gerüche aufnehmen, die die Welt täglich Bot. Den Duft von einem frischen Brötchen im Ofen, einer blühende Rose, eines gern gemochten Parfums. Den Gestank, wenn ein Bauer sein Felder düngte, Abgase eines Lastwagens, vergehender Kompost. Genauso konnte man alle Geschmäcke noch einmal ausprobieren. Die himmlische süße einer frischen Erdbeere, ein Stück Schokolade, dass einem auf der Zunge zergeht, oder eine einfache Portion Nudeln. Oder was man nicht mochte. Zitronenscheiben, rohen Ingwer oder einfache Pilzarten. Man konnte ertasten, was man bis jetzt nie getan hatte, sich zum Beispiel ohne guten Grund durch Matsch wühlen.
Ich schaute aus dem Fenster.
Ein letztes Mal betrachten, wie der Himmel sich vom rötlichen Ton des Morgens zum hellen strahlenden blau des Mittags und dann zum dunklen blau der Nacht veränderte. Ein letztes Mal eine angenehme Sommerbriese im Gesicht spüren. Doch egal was man auch tat. Was brachte es? Denn am Ende des Tages…
Ich schaute auf meine Hände, auf die eine Salzige Träne getropft war.
Denn am Ende des Tages . . . hätte es keine Bedeutung mehr, richtig? Denn man ist doch nur ein Mensch unter vielen. Und Jeden Tag sterben viele, viele Menschen. Heute werde auch ich sterben. Und diese Letzte Träne stand für Alles was ich an dieser Welt geliebt hatte. Farnherzgewann den 23. Wettbewerb, der am 28.09.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: - Spoiler:
Die Prosche „Ich komme nicht von hier! Ich bin aus der Zukunft!“, versuchte ich dem Mann, mir gegenüber zu erklären, doch dieser lachte bloß und warf mir einen vollen Mehlsack vor die Füße. „Und ich will dass du das hier an die Bäuerin hier im Dorf lieferst! Und zwar schnell!“ Wütend hob ich den Sack auf, er war schwerer als er ausgesehen hatte. „Und wo wohnt die Bäuerin?“, fragte ich ihn. „Ganz unten am Dorfrand wohnt sie und jetzt beeil dich!“ So schnell ich konnte verließ ich die Mühle mit dem Mehlsack auf dem Rücken und suchte mir den Weg zum Dorfrand, nur leider wusste ich nicht wo am Dorfrand und so brauchte ich doch eine Weile bis ich ihr Haus gefunden hatte. Als ich es sah, war ich überrascht von den ganzen Tieren die sie hatte, Gänse, Hühner, Kühe, Schweine, Katzen und Hunde. Ich lief zu der Haustür und klopfte. Eine ältere Frau mit braunen Haaren öffnete mir. „Guten Tag“, begrüßte die Bäuerin mich, „was willst du hier?“ „Ich soll ihnen diesen Mehlsack bringen“, erklärte ich ihr und ließ ihr den Sack vor die Füße fallen. „Danke“, murmelte sie und musterte mich. „Du bist nicht von hier, ich habe dich hier noch nie gesehen, sag was willst du hier?“ Ich blickte sie erstaunt an, sie war die erste Person hier die erkannte dass ich nicht schon immer hier gelebt hatte. „Ich… ich komme eigentlich aus der Zukunft“, erklärte ich ihr, „eine böse Hexe hat mich hierher geschickt und alle Menschen denken dass ich schon immer hier gelebt hätte. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll und das einzige was ich habe ist diese Prosche.“ Ich zog eine ziemlich verdreckte Prosche aus der Tasche. Die Bäuerin blickte sie erstaunt an. „Ich weiß wie du wieder zurück nachhause kommst, willst du es wissen?“, fragte sie mich. Ich nickte. „Gut, dann pass auf, du gehst in diesen Wald“, sie deutete auf einen dunklen Wald der hinter ihrem Bauernhof anfing, „du musst aufpassen, denn dort lebt der schreckliche Riese, als erstes musst du an ihm vorbeikommen, wenn du das geschafft hast musst du über einen wahrlich tiefen Abgrund hinweg über den keine Brücke führt und wenn du dies geschafft hast kommst du zum Hause der Hexe, wenn du schlau genug bist um sie zu überlisten kommst du wieder zurück nachhause.“ Ich blickte sie leicht verunsichert an, es klang nicht wirklich toll. „Und was ist wenn ich vorher sterbe?“, fragte ich sie grade heraus. Sie winkte ab. „Keine Angst, die Prosche wird dich schützen, dir wird nichts geschehen.“ Unsicher blickte ich die Bäuerin an, doch ich wollte unbedingt wieder nachhause und so machte ich mich auf den Weg in den Wald, nach einiger Zeit blieb ich stehen weil ich ein merkwürdiges Geräusch gehört hatte. Schnell versteckte ich mich hinter einem Baum und als ich dahinter hervorblickte sah ich ihn auf einer Lichtung stehen, den Riesen, er war wirklich riesig, wie sollte ich denn an dem vorbeikommen? Aber dann hatte ich eine Idee, nach diesem Riesen würde doch der Abgrund kommen, vielleicht könnte ich bis zu der Schlucht rennen und kurz vorher danebenspringen, sodass der Riese hineinfiel, aber dafür müsste ich ganz schön schnell sein. Ich nahm mir vor das ich es schaffen würde, wo mir doch auch die Prosche helfen würde und trat hinter dem Baum hervor. Der Riese wandte sofort den Kopf in meine Richtung und blickte mich aus mordlustig funkelnden gelben Augen an. „Mensch!“, sagte er mit seiner tiefen Stimme die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Als der Riese einen Schritt auf mich zu machte und der Boden unter mir wackelte erinnerte ich mich wieder an meinen Plan und begann zu rennen, der Riese war schnell und blieb mir dicht auf den Fersen, doch wie durch ein Wunder schaffte er es nicht mich zu überholen, bis ich vor mir die Schlucht sehen konnte, dann wurde ich langsamer, sodass der Riese näher kommen konnte. Als ich kurz davor war in den Abgrund zu fallen hörte der Riese auf zu laufen und griff mit seiner Hand nach mir, so schnell ich konnte warf ich mich auf den Boden und rollte mich zur Seite. Die Hand des Riesens setzte nur ein kleines Stück neben mir auf. Sofort sprang ich hoch und rannte um den Riesen, der nach vorne gebeugt dastand und mich suchte, herum. Auf der anderen Seite fand ich einen großen Stein, hob ihn hoch und schleuderte ihn von hinten auf den Riesen, durch den Schlag kippte der Riese nach vorn und fiel mit dem Kopf als erstes in den Abgrund, der gerade so tief war das seine Füße oben noch herausblickten. Ich wusste nun wie ich auf die andere Seite des Abgrunds kommen sollte und sprang auf den Fuß des Riesens, der näher auf meiner Seite war, so schnell ich konnte überquerte ich ihn und sprang auf den anderen Fuß, der ein Stück entfernt in der Luft hing, ich landete so auf ihm das ich herunterrutschte und auf der anderen Seite des Abgrunds landete. Dann lief ich weiter durch den Wald, fröhlich da mir die Sache geradeeben so gut gelungen war. Nachdem ich eine Weile gelaufen war kam ich an eine kleine Holzhütte mit Strohdach. Vorsichtig klopfte ich an. „Herein!“, krächzte eine Stimme und vorsichtig öffnete ich die Tür, dahinter befand sich ein kleiner Raum mit Holzboden, an dessen Wänden ein Kamin, ein Bett und ein Herd standen und in der Mitte stand die Hexe die mich hierher gebracht hatte, sie hatte einen Buckel und eine Hakennase. Sie blickte mich geschockt an. „Was willst du hier?“, fragte sie mich. „Zurück nachhause!“, erklärte ich ihr. Sie lachte ein schreckliches lachen. „Du kommst nicht zurück nachhause denn dafür müsstest du mich töten und das ist noch keinem gelungen! Und jetzt geh ehe ich dich töte!“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich werde gegen dich siegen!“ Sie lachte was in einem Husten endete und blickte mich böse an. „Gut wie du willst“, meinte sie, sprang urplötzlich auf mich zu und umgriff mit ihren Fingern meinen Hals. Ich würgte und versucht sie abzuschütteln doch sie drückte ihre Finger immer fester zusammen. Ich dachte an die Prosche in meiner Tasche und zog sie, kaum noch atmend hervor. Als ich sie der Hexe gegen den Bauch drückte ließ sie mich erschrocken los und fasste sich an den Bauch wie wenn sie dort schreckliche Schmerzen hätte. „Woher hast du diese Prosche?“, fragte sie mich. „Ich weiß nicht, ich hatte sie plötzlich“, erklärte ich ihr und ging immer weiter auf sie zu, mit der Prosche in der Hand die ich ausstreckte. Die Hexe wich immer weiter vor mir zurück, bis sie an der Wand stand. Grinsend drückte ich ihr die Prosche gegen den Kopf. Sie schrie vor Schmerzen auf, bevor sie zu einem Lichtblitz wurde und, wie es schien, in die Prosche hineingezogen wurde. Ein triumphierendes Lächeln spielte über mein Gesicht. Während ich zurück in meine Welt gezogen wurde konnte ich erkennen wie das Hexenhaus zu Staub zerfiel. Efeuranke gewann den 24. Wettbewerb, der am 15.11.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: Vom Jungen zum Hirsch - Spoiler:
Meine Mutter nahm mich sanft am Arm. Sie lächelte mich zuversichtlich an: „Du weißt, dass das nur eine Routineuntersuchung war. Dr. Mellard meinte nach der letzten Chemo, dass du wieder ganz gesund wirst. Die Knochenmarkspende deines Zwillingsbruders hat dich am Leben erhalten. Sie haben dich geheilt, du wirst wieder ganz gesund.“ Zweifelnd blickte ich zu ihr hoch. Das klang mehr, als ob sie sich selbst davon überzeugen wollte. Es war zwar sehr wahrscheinlich, dass man bei einer 70 bis 80 % Überlebenschance überlebte, allerdings glaubte ich nicht daran. Zwei Mal hatte es schon geheißen, dass ich geheilt wäre. Beide Male hatte sich mein Zustand wieder verschlechtert. Ich blickte hoch zu meinem Vater. Er lächelte auch zuversichtlich. Er nahm meine Mutter in den Arm und meinte lächelnd: „So, und danach holen wir Benni von Oma und fahren gemeinsam zum Essen. In den Winterferien werden wir alle zusammen dann weg fahren. Wohin weiß ich noch nicht. Das werden wir gemeinsam entscheiden.“ Er wirkte entspannt und die dunklen Ringe unter seinen Augen waren weg. Das war immerhin etwas. Meine Krankheit hatte meinen Eltern so unglaublich viele Kräfte geraubt. Da ging die Tür des Wartezimmers auf und Dr. Mellards Sekretärin streckte den Kopf durch die Türe. Mit einem Lächeln auf den Lippen sagte sie: „Familie Rudolf, sie sind dran. Der Doktor wartet in Sprechzimmer 3.“ Meine Eltern nickten und standen auf. Mein Vater drückte mir noch mal kurz die Schulter und dann klopfte er an. Doktor Mellards dunkle Stimme sagte: „Herein.“ Mein Vater öffnete die Türe und wir traten ein. Der Doktor sagte ruhig: „Bitte setzen sie sich.“ Er wies auf drei Lederstühle. Gehorsam setzten wir uns. Mit einem leisen Seufzer sagte er: „Herzlichen Glückwunsch Jonas, die Leukämie wäre geheilt, aber…“ Meine Mutter wollte schon jubeln, da stutze sie: „Was aber?“ Der Arzt seufzte unglücklich: „Wir haben ja ein CT gemacht… Darauf haben wir einen Hirntumor gefunden. So etwas ist außerordentlich selten… Mit weiteren OPs könnten wir das in den Griff bekommen. Jonas, du hättest weitere 10 Jahre.“ Ich funkelte ihn leicht wütend an. Dann sagte ich mit beherrschter Stimme: „Und ohne OP?“ Er seufzte leise: „Etwa 3 bis 4 Monate. Aber dir wird es immer schlechter gehen. Jonas, daran kannst du sterben.“ Ich entgegnete wütend: „Ja, und mit den OPs? Würden sie wollen, dass man in ihrem Gehirn herumschnippelt? Würden sie das wirklich wollen? Bei der Chemotherapie sind mir meine Haare ausgefallen. Mann Doc, ich bin 16 Jahre alt. Ich hätte gerne eine Freundin, ein Leben. Benni ist 14 und hat schon eine Freundin. Die hat er sich damals nicht mal getraut mit nach Hause zu nehmen wegen mir. Wer gibt denn schon freiwillig mit seinem Krebskranken Bruder an, der es nicht mal schafft alleine aufs Klozu gehen?!“ Leise seufzte Mellard. Doch ich hörte nicht mehr zu. Verkroch mich in mich selbst, so wie ich es immer machte. Immer wenn ichschlechte Neuigkeiten zu hören bekam. Es war einen Tag nach dem ich die Diagnose bekommen hatte. Mama stupste mich an. Leise sagte sie: „Jonas, du musst etwas essen.“ Gleich würde sie wieder anfangen, dass ich doch die OP machen lassen sollte. Was wäre wenn der Krebs gutartig wäre? Dann hätte ich eine Überlebenschance. Wenn er bösartig wäre und die Ärzte könnten ihn vollständig entfernen, würde ich höchstwahrscheinlich 5 bis 10 Jahre länger leben können. Aber ich wollte das nicht. Wollte nicht schon wieder so eine große Belastung für meine Eltern und meinen Bruder werden. Genervt stand ich auf. Ich knurrte leise: „Lasst mich doch einfach in Ruhe!“ Mit diesen Worten ging ich raus. Ich zog mir meine Turnschuhe an und schlüpfte in meinen schwarzen Kapuzenpulli. Dann zog ich mir die Mütze über den Kopf um meine Glatze zu verdecken. Die Chemo hatte mir meine Haare geraubt. Meine schönen haselnussbraunen Locken. Die Mädchen waren total darauf abgefahren, vor allem in Verbindung mit meinen dunkelblauen Augen. Ich lief los draußen. Früher einmal konnte ich 5 Kilometer ohne Probleme joggen. Früher, vor 5 Jahren, als ich noch keine Leukämie hatte. Ich rannte, schneller und schneller. Auf einmal hatte ich das Bedürfnis, dass ich auch auf den Händen lief. Mein Körper schien sich auf einmal zu verändern. Nun lief ich wirklich, wie ein Hund, auf Händen und Füßen. Und ich lief schneller und fühlte mich stärker. Dann blieb ich stehen. Entsetzt sah ich auf meine Hände… Aber… Es waren gar keine Hände! Es waren Hufe. Und braunes Fell bedeckte sie. Ich hörte Wasser rauschen. Verunsichert ging ich darauf zu. Ich blieb vor einem kleinen Bach stehen und blickte hinein. Darin spiegelte sich das Bild eines jungen Hirsches. Einem Hirsch mit einem prächtigen Geweih! Zuerst entsetzt und schließlich grinsend blickte ich in den Bach. Wenn das meine Eltern wüssten! Aber etwas Gutes hatte meine Verwandlung: ich fühlte mich kräftiger. Und ich konnte wieder laufen. Auch wenn es eine Umstellung sein würde. Ich würde lernen damit um zu gehen. Vor allem meine Eltern würden damit umgehen müssen. Dann fiel mein Blick auf meineAugen. Sie waren immer noch dunkelblau. Ich hatte noch nie ein Reh mit blauen Augen gesehen. Und mein Fell hatte die gleiche Farbe, wie einst meine Haare.Auch wenn ich überrascht gewesen war, es fühlte sich immer besser an. Vor allem, da ich mich in mein Lieblingstier verwandelthatte. Und dann kam mir der Gedanke: so etwas konnte gar nicht möglich sein! Das konnte nicht sein! Man konnte sich doch nicht einfach so, von einem Menschen in ein Tier verwandeln! Vor allem ich nicht. Ich, der doch ein Leben lang krank gewesen war. Zuerst Leukämie und jetzt ein Hirntumor. Und ich sollte mich in so ein prächtiges Lebewesen verwandeln können?! Das war einfach nur unglaublich. Und ein Wenig fantastisch.Ich bewunderte mich weiterhin, als ich auf einmal ein Knurren hinter mir hörte. Ich wirbelte herum und stand etwa 10 Meter weit von einem Wolf weg. Der Wolf schien ausgehungert zu sein. Ohne zu Zögern rannte ich los. Sprintete so schnell ich konnte. Und das lange und ausdauernd. Sprang über Bäume und Steine. Überwand Bäche und Flüsse. Irgendwann blieb ich völlig erschöpft stehen. Ich wandte mich um und stellte fest, dass der Wolf weg war. Meine Eltern würden sich bestimmt schon Sorgen machen. Aber das hatten sie nun davon. Als Hirsch lebte es sich einfacher und schöner. Viel besser. Nun war ich schon seit etwa zwei Sonnenuntergängen ein Hirsch. Ich hielt mich jetzt immer in der Nähe von einer großen Herde auf. Gerade zupfte ich ein paarGräser. Plötzlich hörte ich einen Schuss. Ich horchte auf. Es war in der früh am Morgen und vor allem war es nebelig. Ich schaute mich ängstlich um, dann preschte ich der Herde hinterher. Der Jäger in seinem Unterstand sah sich um. Es war kaum zu glauben, da lief ein junger hübscher Hirsch hinter der Herde her. Er war gut genährt und hatte eine tolle Krone auf. Dabei konnte das Tier noch nicht allzu alt sein. Er lächelte vor sich hin, legte das Gewehr an und schoss.Ein scharfer Schmerz durchzuckte auf einmal meinen Brustkorb. Mit einem entsetzten Keuchen wollte ich weiter laufen, doch meine Beine knickten ein. Ich wollte weiter fliehen, doch ich konnte nicht. Auf einmal spürte ich die Kälte. Ich sah an mir herunter, ich war wieder ein Mensch. Der kranke Junge Jonas. In dem Moment fiel ein Schatten auf mich. Ich hörte einen Menschen scharf die Luft einsaugen. Er saß im nächsten Moment neben mir und fuhr mir beruhigend über die Stirn. Leise sagte er: „Oh mein Gott! Junge, was hast du hier zu suchen?!“ Dann sah er das Loch in meiner Brust. Er wurde blass und telefonierte. Ich verstand die Wörter nicht. Denn langsam wurde mir schlecht. Die Schwärze griff nach mir und ich folgte ihr. Ich war zu schwach um Wiederstand zu leisten. Ich hatte eine wundervolle Zeit gehabt, als Hirsch. Als Mensch geboren und als Hirsch gestorben… Genauer gesagt als Mensch gestorben… Aber… als… Hirsch… Hörte… Sich… Viel… Sch… Ö… N… Er… Entsetzt sah der Jäger auf den Jungen. Er hatte einen Menschen getroffen!Jonas war noch vor dem Eintreffen des Rettungswagens tot. Die Polizei nahm den Jäger umgehend fest. Die Eltern von Jonas verklagten den Mann wegen Todschlags. Der Jäger bekam dafür 7 Jahre Gefängnis.
Einen Tag, bevor die Haftstrafe ablief, erhängte er sich. Er hatte einen Brief an die Familie geschrieben. In dem stand:Bitte vergeben sie mir! Ich hatte damals auf einen hübschen jungen Hirsch gezielt, ich weiß nicht, wie ich so daneben schießen konnte. Ich kann nicht damit leben. Es tut mir so leid. ~Jonathan Müller~ Honigfell (mittlerweile gelöscht) gewann den 25. Wettbewerb, der am 07.12.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für ihren Clan (welcher auch immer das war o.O): - Spoiler:
Silberpfotes Schicksal
Eine Pfote stupste mich an. Ich murrte "lass ich in Ruhe ich will schlafen." Verärgert schlug ich die Augen auf und sah meinen Mentor Brombeerherz. "Es.. es tut mir Leid Brombeerherz" miaute ich verlegen. Er schnurrte belustigt "schon gut komm mit wir gehen auf die Jagd!" aufgeregt folgte ich ihm und winkte im vorbeigehen meiner Mutter Goldfell mit dem Schwanz zu. Mein Vater Löwenkralle sass bei Schwarzherz dem 2. Anführer des Nebelclans und redete mit ihm. "Komm endlich!" rief mir Brombeerherz zu und ich folgte ihm aus dem Lager. "Wo gehen wir denn hin?" fragte ich ihn. "Ich dachte wir könnten in die Nähe der Zweibeinernester gehen dort wimmelt es nur so von Vögeln." antwortete er. "Ok sagte ich aufgeregt." Ich lief weiter bis ich den Geruch von Vögeln wahrnahm. Ich sah eine Elster und schlich mich vorsichtig an. Ich wahr noch etwa einen halben Meter entfernt als plötzlich der Wind drehte. Verärgert fauchte ich und sprang. Ich erwischte den Vogel gerade noch und tötete ihn schnell. "Gut gemacht"rief mir Brombeerherz zu. Er hatte ein Eichhörnchen im Maul. Plötzlich nahm ich noch einen anderen Geruch wahr. "Zweibeiner!" rief ich ihm zu. Er hatte den Geruch aber auch schon bemerkt. "Schnell weg hier" miaute er und rannte weg. Ich folgte ihm bis wir sicher im Lager waren. Doch dann blieb ich wie angewurzelt stehen. In der Mitte der Lichtung lag ein goldbrauner Fellhaufen. Ich erkannte den Geruch. Das kann nicht sein! dachte ich. Ich ging in die Mitte wo Löwenkralle neben der Katze lag. "Nein das darf nicht sein!" rief ich traurig. Mein Vater schaute mich mit traurigen Augen an: "ein Monster hat sie erwischt als einem Eichhörnchen nachgerannt ist sie hat das Monster zu spät bemerkt" sagte er traurig zu mir. Ich vergrub die Schnauze in ihrem Fell. Unsrer Anführer Mondstern rief "Wir werden Heute Nacht die Nachtwache für Goldfell halten" miaute er mir tieftrauriger Stimme. "Siewar eine edle und mutige Katze." Ich wachte neben ihr bis es Morgen war. Dann erhob ich mich traurig und ging zu meinem Vater und legte mich neben ihm. "Alles wird gut" sagte er leise zu mir. Brombeerherz kam zu mir getrottet. "Bing den Ältesten Beute ihn ihren Bau" sagte er. "Unddanach kannst du mit Borkenkralle, Rostpfote, Löwenkralle und Schwarzherz auf Patrouille gehen." Ich lief zum Frischbeutehaufen nahm eine Elster ein Eichörnchen und eine Maus und brachte sie zu den Ältesten. Danach lief ich zu Borkenkralle und den Anderen. "Ich freue mich so das du auch mal mitkommst Silberpfote!" rief mir Rostpfote zu. Etwas leiser sagte sie: „Es tut mir so leid für dich wegen Goldfell.“ „Schon gut“ sagte ich zu der Rotbraunen Kätzin. „Lass uns gehen sonst sind sie zurück und wir sind noch hier“ Miaute ich. Wir schlossen zu Borkenkralle, Löwenkralle und Schwarzherz auf. Als wir an der Grenze ankamen hob Borkenkralle den Kopf. „Eindringlinge!“ fauchte er. Ich sah eine Bewegung und plötzlich erschienen drei Nachtclan Krieger aus dem Gebüsch. Es waren Dornenpelz, Rauchschweif und ihre Schülerin Himbeerpfote. Mein Nackenfell sträubte sich und Schwarzherz fauchte wütend: „Was macht ihr in unserem Territorium?“ Rauchschweif miaute gelassen: „Wonach sieht es denn aus wir brauchen mehr Territorium das haben wir auf der letzten grossen Versammlung schon gesagt aber ihr habt nicht zugestimmt also holen wir es und gewaltsam.“ „Niemals!“ knurrte Schwarzherz und stürzte sich auf Rauchschweif. Löwenkralle und Borkenkralle schnappten sich Dornenpelz der versuchte zu fliehen und Rostpfote und ich stürzten uns auf Himbeerpfote. Sie konnte sich aber losreissen und rannte davon. Auch Dornenpelz und Rauchschweif ergriffen die Flucht. „Ist jemand schwer verletzt?“ fragte Schwarzherz keuchend. Rostpfote, Borkenkralle und ich schüttelten den Kopf aber Löwenkralle hatte einen Riss in der Kehle der stark blutete. „Du musst zu Sternenauge gehen“ sagte ich ihm und half ihm auf die Beine. Den ganzen weg stütze er sich auf mich und als wir im Lager waren gingen wir sofortzu Sternenauge während Schwarzherz Mondstern Bericht erstattete. Als wir in ihrem Bau waren stürzte er zu Boden und ich zog ihn in ein Moosnest. „Was ist passiert?“ fragte Sternenauge. „Nachtclan Krieger haben und angegriffen sie wollten unser Terrotorium stehlen!“ „Wird er es schaffen?“ fragte ich ängstlich. „Ich weiss es nicht er hat sehr vielBlut verloren.“ antwortete sie. „Kann ich hierbleiben?“ fragte ich. „Nein es wäre besser wenn er Ruhe hätte ich sage dir Bescheid wenn sich sein Zustand verändert“ versprach sie mir. Ich trottete aus dem Bau da kam Mondstern zu mir und fragte: „Wie geht es ihm?“ „Ich weiss es nicht Sternenauge wusste nicht ob er es schafft“ miaute ich traurig. „Achso hoffentlich schafft er es“ miaute er. Ich trottete zum Frischbeutehaufen und nahm mir einen Wühler. Ich lief mit ihm zum Schülerbau, frass ihn und legte mich schlafen. Am Morgen ging ich als erstes in den Heilerbau. Als ich hineinging merkte ich sofort das etwas nicht stimmte. Es atmete nur eine Katze nicht zwei. Erschrocken schaute ich Löwenkralle an. Er atmete nicht mehr. „Nein!“ schrie ich so das Sternenauge aufwachte. „Er ist tot“ miaute ich voller Trauer. Sternenauge tröstete mich: „Ich konnte nichts mehr für ihn tun er ist jetzt in Sicherheit“ sagte sie traurig. „Er ist gestorben um seinen Clanzu verteidigen“ sagte sie zu mir. Ich trottete zu Mondstern um es ihm zu sagen. Ich fand ihn beim Frischbeutehaufen wo er eine Maus verzerrte. Löwenkralle ist gestorben“ miaute ich traurig. „Das tut mir sehr leid für dich wir werden die Totenwache für ihn halten“ sagte er. Er sprang auf den Wolkenfels und rief: „Löwenkralle ist gestorben wir werden die Totenwache für ihn halten. Entsetzt murmelten die Katzen. Ich ging zu meinem Vater den Sternenauge in der zwischenzeit in die Mitte der Lichtung getragen hatte. Ich legte mich neben ihn bis die Sonne aufging.Dann stand ich auf und lief in den Schülerbau um mich schlafenzulegen. Ich legte mich neben Rostpfote die schon schlief und dachte: „Ich habe alles verloren aber das Leben geht weiter.“ Dann schlief ich ein.
|
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 13.08.13 11:28 | |
| Auf der gegenüberligenden Seite geht die Geschichtengallerie weiter...Rosenblüte gewann den 26. Wettbewerb, der am 23.01.13 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den DonnerClan: - Spoiler:
"Und die Fenster machst du jetzt auch sauber!“ Tracy McSmith warf mir ihren Lappen hin und entblößte ihre gelben Zähne. „Du willst doch keinen Ärger kriegen nicht wahr?“ Mit „Du“ meinte sie eigentlich sich selber. Eigentlich müssen hier im Waisenhaus alle Kinder immer jeweils eine Arbeit verrichten, aber Tracy sorgte mit ihrer Größe und ihrer einschüchternden Art immer dafür, dass jemand anders ihre Arbeit verrichtete. Sie sorgte auch dafür, dass wir Angst hatten, bei den Leitern zu berichten. Jeder der das tat, bekam nicht nur eine Tracht Prügel von ihr verpasst, sondern auch von denen, die sie immer umschwirrten, wie Motten das Licht. Einmal, als ein 10-jähriges Mädchen ihre Behandlung nicht mehr mitmachen wollte, ging sie zu den Leitern des Heims. Doch entweder hatten auch die Leiter zu viel Angst vor Tracy oder sie nahmen es einfach nicht wahr, wie sie uns alle behandelte. Danach lag das Mädchen für Wochen ans Bett gefesselt, unfähig etwas zu unternehmen. Sie sagte allen, sie wäre die Treppe hinuntergefallen, doch alle außer den Leitern wussten die Wahrheit. Für die Leiterin waren alle Mädchen gleich, alle hatten das gleiche schreckliche Schicksal durchgemacht und hatten deswegen auch alle das gleiche gute Herz. Nur galt das eben nicht für Tracy. Sie schikanierte alle herum und tat nie irgendwelche Arbeiten, sondern übertrug es gleich auf andere. Ich hob den Putzlappen auf und tunkte ihn in einen Eimer, der daneben stand. Ich wollte keinen Ärger mit Tracy, denn auf keinen Fall wollte ich den Heiligabend mit Angst oder Schmerzen im Bett verbringen. Ich lächelte bei dem Gedanken an morgen. An Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen mussten wir nie irgendwelche Sachen machen. Und jeder bekam jedes Jahr Geschenke. Das war mein Lieblingstag des Jahres und ich hoffte jedes Jahr, dass mich in diesen Tagen irgendeine Familie abholen würde, sodass ich eine neue Familie hätte. Doch bis jetzt hat sich dieser Wunsch nicht erfüllt, doch ich hoffe jedes Jahr aufs neuste. Das ich endlich diesem Mädchenheim entkommen könnte, wo mich Tracy schikanierte. Schon seit 10 Jahren saß ich hier fest, seitdem meine Eltern einen tödlichen Autounfall hatten, als ich 1 Jahr alt war. Ich hätte zuerst bei meiner Oma bleiben sollen, meiner einzigen damals noch lebenden Verwandten. Doch sie starb kurz danach an einem Herzinfarkt. Das wurde mir jedenfalls so erzählt als ich gefragt habe, wo denn meine Familie sei. Erst wollten sie es mir nicht erzählen, doch ich quengelte solange bis ich es erfuhr. Und nun wartete ich jedes Jahr wieder, dass jemand kommen und mich abholen würde. Doch dieses Jahr, hatte ich mir vorgenommen, würde ich nicht nur warten. Ich würde dem Weihnachtsmann einen Brief schreiben, wo ich den einzigen Wunsch äußern werde den ich habe: Endlich eine neue Familie zu kriegen. Ich hatte erst neulich lesen und schreiben gelernt und ich konnte es kaum erwarten in mein Zimmer zu kommen und den Brief zu schreiben. Während ich die Fenster putzte, summte ich leise ein Weihnachtslied, das ich vor kurzem gehört habe und mir nicht aus dem Kopf ging. Ich wusste den Text nicht, doch der war mir egal. Ich fand die Melodie schön, und das reichte mir. Ich schaute nach draußen in die Schneewehen und hielt eine Hand ans Fenster. Bitte lieber Weihnachtsmann. Ich will nichts mehr als endlich eine Familie. Ich schaute dem Schnee zu, wie er immer weiterfiel, leise und schön. Ich würde gern nach draußen laufen und herumtoben, doch wenn es dunkel ist, erlauben es die Leiterinnen nicht. Ich wandte mich traurig dem Schneetreiben ab, als ich mit den Fensterputzen fertig war und den Eimer und den Lappen zurück auf den Platz legte. Ich ging leise, weiter Weihnachtslieder summend die Treppe hinauf und in den Schlafsaal, wo ich sofort auf mein Bett zueilte, wo schon Papier und Stift für den Wunschzettel bereitlag. Ich setze mich auf mein Bett und legte das Briefpapier vor mir auf den Nachttisch. Ich schrieb: Lieber Weihnachtsmann,
Ich weiß, dass du an Weihnachten sehr viel zu tun hast. Doch wenn du ein bisschen Zeit hättest für meinen Wunsch, wäre ich dir sehr dankbar. Bitte, ich wünsche mir für Weinachten nichts so sehr wie eine Familie. Das ist mein einziger Weihnachtswunsch.
Sehr liebe Grüße, deine Amelie Ich schaute mir den Brief nochmal an. Ich war zufrieden damit und hoffte, der Weihnachtsmann würde ihn noch erhalten. Ich faltete ihn zusammen und steckte ihn in einen Briefumschlag, der bereitlag. Ich schrieb: An den Weihnachtsmann, von Amelie drauf und klebte ihn zusammen. Doch nun musste ich den Brief noch einwerfen. Ich überlegte, wo es einen Briefkasten gab. Da fiel es mir plötzlich ein. Unten, neben dem Zaun vom Waisenhaus, stand so ein großer gelber Kasten. Ich hatte schon oft gesehen, wie die Leiterinnen da Post einwarfen. Doch wenn es dunkel war, durfte man nicht aus dem Gebäude. Ich überlegte kurz, doch dann stand ich schon und holte meine Jacke, meine Mütze und meinen Schal aus dem Schrank. Ich schlich vorsichtig, an den paar schlafenden Mädchen vorbei in den Flur. Vor der Tür schlüpfte ich in meine Stiefel und versuchte vorsichtig die Tür zu öffnen. Verschlossen. Ich überlegte kurz und dann fiel mir die Hintertür ein in der Küche. Ich schlich mich vorsichtig dahin, ohne entdeckt zu werden. Ich öffnete die Tür und die war zum Glück nicht verschlossen. Ich trat hinaus in den fallenden Schnee und schaute in die Dunkelheit. Leider hatte ich vergessen eine Lampe mitzunehmen, also müsste ich versuchen den Briefkasten ohne eine Lampe zu finden. Kurz bevor ich die Hintertür schließen wollte, sah ich wie das daraus fallende Licht Abdrücke im Schnee beleuchtete. Pfoten Abdrücke. Von einer Katze, so wie es aussah. Ich folgte neugierig den Katzenspuren und entdeckte dann an eine Seite des Hauses gepresst eine kleine Katze kauern. Ich kniete mich neben ihr in den Schnee und hob sie vorsichtig hoch. Sie schnurrte, leckte mir einmal übers Gesicht und kuschelte sich an mich. Ich lächelte und trug die Katze vorsichtig auf den Arm, während ich im Dunkeln den Briefkasten suchte. Doch in dem Dunkel plus den fallenden Schnee, der sich vergrößerte zu einem Sturm, konnte ich nichts erkennen. Ausversehen ließ ich den Griff um die Katze etwas lockerer. Sie sprang aus meinen Armen hinaus und stapfte in die Dunkelheit. „Nein warte! Geh nicht! Du erfrierst doch!“ Ich eilte der Katze nach und als ich sie erreichte stand sie vor irgendwas. Dem Briefkasten! Ich warf freudig den Brief ein und hob die Katze wieder hoch. „Danke. Du hast mir grad wirklich geholfen weißt du das?“ Die Katze schnurrte nur als Antwort und kuschelte sich in meinen Armen ein. Ich ging wieder vorsichtig ums Haus herum, bis ich durch die Küchentür wieder in das Haus gelangte. Von dort schlich ich mich leise zurück in den Schlafsaal, doch fast hätte man mich erwischt, doch ich war schneller. Zurück im Schlafsaal, legte ich die Katze erst in mein Bett ab, dann zog ich mich aus und ließ mich wieder aus Bett fallen. Jetzt erst betrachtete ich die Katze näher. Sie war ganz weiß, abgesehen von einem hellbraunen Streifen der sich über ein Auge zog, bis zu einem Vorderbein. Sie hatte hellgrüne Augen die mich neugierig betrachteten. Sie war noch ganz jung, wie ich jetzt bemerkte, wahrscheinlich erst 2 Jahre alt. Sie kuschelte sich schnurrend an mich und ich lächelte bei dem Anblick. „Nun habe ich eine neue Freundin gefunden“, flüsterte ich ihr zu. „Ich werde dich Schneeflocke nennen, ich finde der Name passt zu dir.“ Als Antwort schnurrte sie nur wieder und schloss die Augen. „Ich werde jetzt auch schlafen. Morgen ist Heiligabend, dass wird bestimmt ein toller Tag.“ Diese Worte brachte ich nur halb raus, denn ich schlief sofort ein, als ich meinen Kopf auf das Kissen sinken ließ.
Ich hielt Schneeflocke wie einen Schatz in meinen Armen, während ich im Büro der Leiterin wartete. „Muss ich sie denn wirklich abgeben?“ Fragte ich sie nun bestimmt schon zum 10-mal. Sie nickte. „Ja das musst du. Die wahren Besitzer haben sich gemeldet. Sie haben sich schon Sorgen gemacht. Die Katze ist nun schon seit 3 Tagen verschwunden. Sie werden sich freuen sie zu sehen.“ Ich verzog den Mund zu einem Schmollen, als ich diese Antwort wieder hörte. Ich hatte gestern so viel Spaß mit Schneeflocke an Heiligabend gehabt, doch nun am ersten Weihnachtsfeiertag, hatte die Leiterin des Waisenhauses, Miss Goodwin, gesagt dass sie Aurelias echte Besitzer gefunden habe und sie kontaktiert hat. Sie wollten sofort hierherkommen und sie abholen. Doch ich wollte sie nicht abgeben. Sie war die einzige Freundin hier auf die ich mich verlassen konnte. Und sie war so hübsch! Und sehr kuschelig. Ich wollte sie nicht abgeben, doch ich musste. Da klopfte es schon an der Tür und 2 Leute kamen herein. Die Frau hatte kastanienbraunes mittellanges Haar, welches sie unter einer Wollmütze versteckte und nachdem der Mann seine Mütze abgenommen hatte, sah ich dass er dunkelblondes, schon fast braunes Haar hatte. Sie nahmen erst ihre Mützen und Handschuhe ab, bevor sie Miss Goodwin die Hand schüttelten und Dank dafür aussprachen, dass sie ihre Katze gefunden haben. Doch die schüttelte den Kopf und wies mit einer Hand auf mich. „Danken sie ihr. Sie hat ihre Katze draußen im Schnee gefunden.“ Die Menschen wandten mir den Kopf zu und lächelten beim Anblick von Schneeflocke. „Aurelia! Komm her! Endlich haben wir dich wieder.“ Die Frau lächelte und streckte die Arme aus, während sie in die Hocke ging. Schneeflocke- eigentlich Aurelia, befreite sich aus meinem Griff und kuschelte sich in die Arme der Frau ein. Ich schaute etwas traurig auf die Szene, während der Mann zu mir trat und sich hinkniete. „Ich bin Mr. Parker. Und wie heißt du? Wir danken dir wirklich sehr, dass du unsere Katze gefunden hast. Sie hat mal unserer kleinen Tochter gehört.“ „Ich heiße Amelie.“ Ich schaute den Mann immer noch etwas böse an, weshalb er lachte. Ein nachdenklicher Ausdruck trat auf sein Gesicht, als er meinen Namen hörte und murmelte. „Ein sehr schöner Name.“ Er lächelte mir nochmal kurz zu, als er zu seiner Frau trat und leise mit ihr redete. Miss Goodwin bot ihnen Tee oder Kaffee an, doch sie lehnten ab. Die Frau schaute ab und zu etwas nachdenklich zu mir, als würde sie sich etwas überlegen. Schließlich mussten sie zu irgendeinem Entschluss gekommen sein, denn sie nahmen Miss Goodwin beiseite und redeten leise, doch eindringlich mit ihr. Ich konnte Miss Goodwins Gesicht nicht so ganz deuten, während ich Aurelia streichelte, die wieder zu mir gelaufen war. Schließlich drehten sie sich alle mit einem Lächeln zu mir um und ich hatte schon die Hoffnung Aurelia behalten zu dürfen. Ich schaute alle nacheinander an während Aurelias Besitzer zu mir traten und sich vor mich hinknieten. „Was würdest du davon halten, Aurelia immer sehen zu können?“ Meine Augen leuchteten auf und ich nickte eifrig. Mrs. Parker lächelte. „Und was würdest du davon halten mit uns zu kommen und Aurelia in ihrem eigentlichen Zuhause behalten zu dürfen?“ Erst verstand ich nicht, doch dann dämmerte es mir. „Sie wollen meine neuen Eltern sein?“ Ich machte große Augen und schaute zwischen den beiden und Miss Goodwin hin und her. Der Mann lächelte und nickte. „Also was hältst du davon?“ Ich umarmte die beiden stürmisch da ich nicht mehr sprechen konnte. Ich spürte wie mir Freudentränen die Wange runterliefen. Sie richteten sich wieder auf. „Willst du nicht mit Aurelia draußen spielen? Wir kommen gleich nach“ meinte Mrs Parker- Mum. Ich hüpfte freudig nach draußen mit Aurelia auf dem Arm. Sie schien sich genauso zu freuen wie ich. Sie schnurrte fröhlich und leckte mir das Gesicht ab. „Der Weihnachtsmann hat meinen Wunsch erfüllt! Ich habe endlich eine Familie!“ Ich grinste über das ganze Gesicht, während ich mit Aurelia im Arm wartete, darauf dass meine neue Familie rauskommen würde und ich mit ihnen in mein neues Zuhause fahren würde. Morgenmond gewann den 27. Wettbewerb, der am 06.03.13 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den SchattenClan: Rakun
- Spoiler:
Ein Schauder ging durch die Runde als Charlie seine Geschichte beendete. >>Du bist dran.<<, sagte er zu mir und lächelte mich an. Ich schaute in die Runde. Penelope und Sarina sahen mich gespannt an, Max gähnte und Lisa, Henriette, Klaus und Tom bewarfen sich mit Popcorn. Ich rutschte auf dem Bett hin und her und dachte nach. 'Die Geschichte soll am schauerlichsten werden...', sagte eine Stimme in meinem Kopf. Ich kramte in meinem Hirn nach Ideen, bis mir eine einfiel. Ich rückte mich zurecht und sah in die Runde, eine Ladung Popcorn rieselte auf meine Haare und ich warf Tom einen Blick zu. Verschmitzt grinste er und stopfte sich dann eine Ladung in den Mund. >>Hast du endlich eine?<<, stichelte Max und warf Henriette´s Kater Gad einen Blick zu. >>Jep.<<, antwortete ich gut gelaunt und lächelte. >>Dann los.<<, grinste Charlie mich an.
Das Schloss thronte auf einem Berg, weit weg von hier. Es strahlte eine wundervolle Aura aus und die Bewohner nahmen jeden Menschen auf. Die Familie die damals das Schloss bewohnte hieß >>Familie Riwing<<.
>>Gott.<<, unterbrach mich Max uns stöhnte gelangweilt. >>Hör mal auf das zu beschrieben.<< Er verdrehte die Augen und warf ein Kissen nach Gad. Der Kater fauchte und wirbelte herum. >>Hättest du mich nicht so dreist unterbrochen.<<, maulte ich und klammerte mich an ein Herzkissen. >>Weiter<<, drängte Charlie und lehnte sich vor.
Die Nacht des Tages brach herein und unheimliche Still legte sich über das Schloss. Doch plötzlich zuckte ein Blitz über den Himmel und mit dem Donner kam ein Schrei - ein furchtbarer, gellender Schrei, dann ein weiterer Blitz – ein keuchen – ein weiterer Blitz - ein widerliches schlürfen. Erschrocken zog sich Dyani in ihr Bett zurück. Die Totenstille wich in ein lautes schlurfen, ein Knarren, die alten Treppen. An ihrer Zimmrtür bewegte sich der Türknauf und mit einem quietschen öffnete sich die Tür. Dyani schrie, schrill und laut. Ein Krachen ertönte und es hörte sich an als würde etwas die Treppe hinuntergeworfen werden. Die Tür glitt wieder ins Schloss und Dyani warf angsterfüllte Blicke durch den Raum. Mit zitternden Beinen stand Dyani auf, ihre Hände wurden bleich als sie sich um den Türknauf schlossen. >>Los.<<, sagte sie leise zu sich selber und riss mit einem Ruck die Tür auf. Das fahle Mondlicht das durch die Fenster fiel beleuchtete etwas rotes, schleimiges auf dem Boden. Entsetzt kniete sich das Mädchen hin und zog die Finger durch die Flüssigkeit. Angeekelt sah sie zu wie das schimmernde Blut an ihren Finger hinunter floss. Ein zittern strömte durch ihren Körper und es fühlte sich so an als würde jemand sie mit eiskaltem Wasser an einem noch kälteren Wintermorgen übergießen. Immer noch zitternd lief sie die Treppen hinunter, wieder beleuchtete das fahle Licht ihren Weg. Sie lief der Spur hinterher, sie führte sie zuerst hinunter in den Saal, dann zwei Treppen nach unten in den Keller, dann wieder hoch in die Küche. Die Spur endete vor einem Wandgemälde. Mit zitternden Finger berührte Dyani das Gemälde und tastete es ab. Nichts. Langsam glitt sie die Wand hinunter und starrte das Blut an. Wie es so rot schimmernd vor ihr den Fußboden bedeckte machte ihr Angst. >>Dyani?<<, rief eine Stimme und sie schreckte hoch. Miss Pi stand vor ihr und schaute sie an. >>Was ist los mit dir, Kind?<<, fragte sie besorgt und berührte das Mädchen sanft am Kopf. Dyani deutete auf den Blutfleck. >>Das!<<, kreischte sie fast. Die Bedienstete wand nicht mal den Kopf, Trauer spiegelte sich in ihren Augen. >>Was ist das?<<, fragte Dyani mit zitternden Stimmen. >>Rakun.<<, antwortete die Bedienstete. >>Rakun?<<, fragte Dyani laut. Erschrocken sah Miss Pi sie an. >>Sag das nie wieder laut!<<, wisperte sie und warf einen ängstlichen Blick nach hinten. >>Was ist 'Rakun'?<<, wisperte Dyani. Miss Pi wand den Kopf. >>Was ist es?<<, wiederholte Dyani, diesmal etwas lauter. >>Ich kann nicht.<<, seufzte die Bedienstete und schritt hinfort. Langsam rappelte sich Dyani auf und stützte sich an der Wand. 'Rakun … Rakun …', dachte sie und sah sich weiterhin um. Mit starrem Blick legte sie sich zurück ins Bett und starrte die Holzdecke an. Sie merkte nicht mal wie ihr die Augen zufielen. >>Aufwachen.<< Dyani schreckte hoch. Miss Pi stand neben ihr, ein Tablett in der Hand und ein Buch unter den Arm geklemmt. >>Was ist das für ein Buch?<< Langsam zog Miss Pi das Buch heraus. >>Es lag … neben dem Wandgemälde. Aber ich kann es nicht lesen, für mich steht da nichts drin, weiße, leere Seiten.<< Langsam und Sorgfältig nahm Dyani das Buch in die Hand. Es war schwer und in Leder gebunden. Die Seiten waren nicht mehr weiß, wie Miss Pi meinte. Sie waren gelb. Fast vergilbt. >>Was steht da?<<, fragte Miss Pi wissbegierig und schaute sie an. Langsam schlug Dyani die Seiten auf. >>Es ist etwas über Ra-<<, sie brach ab als Miss Pi zusammen zuckte. >>Ich lasse dich alleine.<< Sie stellte das Tablett ab und schritt hinaus. Langsam begann Dyani sich die Bilder anzuschauen. Auf dem einten war eine Blutspur die schimmerte, dann folgte ein Wandgemälde. Auf der nächsten Seite thronte ihr Schloss. Dyani erschrak sich so das fast das Buch aus ihren Händen glitt. Mit erschrockener Miene umklammerte sie das Buch und starrte das Buch an. Mit zittrigen Fingern blätterte sie weiter, ein dunkler Schatten mit giftgrünen Augen war an die Wand gepresst, dicke Fellbüschel ragten an seinen Pranken und von seinen Stoßzähnen tropfte grünes, schleimiges Zeug. >>Gift.<<, stand in goldenen Lettern unten drunter. Sie blätterte weiter, wieder diese Gestalt im Schatten, doch diesmal waren die Klauen mit Blut bespritzt und die Augen hatten einen widerlichen, noch giftigeren Ton angenommen. >>Das Blut seines Opfers macht ihn stärker, Rakun wird den Auserwählen töten und ihn feierlich mit den andern Opfern begraben, dabei werden seine Klauen zu Händen, seine Stoßzähnen zu Zähnen und seine Gestalt zu einem Mensch. Er geht wieder auf Beutesuche.<<, auch dies war in goldenen Lettern geschrieben. Dyani zitterte und las weiter. >>Rakun wird sich den Auserwählen zuletzt gönnen, je mehr Opfer je mehr Kraft.<< Dyani schlug das Buch zu und starrte in eine Ecke. Dann schlug sie das Buch wieder auf. Sie blätterte zurück und musterte das Wandgemälde. Etwas war anders. Schnell packte sie das Buch und rannte die Treppen runter, durch den Saal eine Treppe hoch und zu dem Wandgemälde. Sie schlug das Buch auf und sah genauer hin, winzige Zeichen waren dort geschrieben. Langsam verformten sich die Zeichen zu Wörtern und Dyani sagte leise aber deutlich; >>Ich rufe dich auf, dich mir zu öffnen, mein Blut wird deines sein, ich werde dir gehorchen, Rakun ich will dich sehen.<< Als sie das Buch senkte war etwas mit dem Bild geschehen. Winzige Zeichen waren in die Ecken geschrieben und auch diese wurden langsam zu Worten. >>Ja ich will dir gehorchen Rakun. Nein ich will sie sehen. Öffne dich mir mit aller Macht.<< Sie dachte kurz nach und drückte dann leicht in die Ecke wo 'Öffne dich mir mit aller Macht' draufstand und das Gemälde verschwand. Eine Türklinke war jetzt da. Mit zitternden Knien drückte sie Dyani hinunter, dann geschah es. Das Wesen, schwarz wie der Schatten mit Giftgrüner Mähne und Fellbüscheln stand vor ihr, der pechschwarze Schweif war mit Stacheln versehen und die giftgrünen Augen leuchteten mordlustig. Erschrocken wich Dyani zurück, doch Rakun stürzte sich schon auf sie und packte sie. Seine Krallen bohrten sich in ihre Schultern und er zerrte sie mit in die Höhle. Alles wurde schwarz vor ihren Augen. Als wieder blasses Licht erschien hing sie da, an Ketten gefesselt, ihren toten Eltern, Bediensteten und Haustieren gegenüber. Rakun saß auf dem Boden und murmelte aus dem Buch ein paar Worte. Mit einem Satz war er bei Dyani und grub ihr die Krallen in den Hals. Blut quoll in Fontänen aus ihrem Hals und begierig sah Rakun zu wie ihre Augen den Glanz verloren. Langsam packte er die tote an den Füßen und zig sie von den Ketten, er lief zu einem Loch und warf sie hinein, als nächstes die anderen Leichen.
Rakun sah sich um. Seine Zähne glitzerten im Mondlicht. Langsam packte er ein Glas und schüttete eine Flüssigkeit hinein. Mit einem Ruck trank er sie aus und erstarrte. Benommen flüchtete er in die tiefen seiner Höhle und lauerte auf das nächste Opfer, da öffnete sich erneut die Tür und Rakun sprang. Weißmond gewann den 28. Wettbewerb, der am 23.03.13 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für ihren Clan: - Spoiler:
Kurz vor dem Auflösen Ich schaute aus dem Fenster. Mir war langweilig. Luise meine beste Freundin war im Urlaub an der Nordsee. Sie hatte zum Abschied gesagt:,,Sorry Lina. Ich fahre aber leider mit meinen Eltern weg." Gerade in den Sommerferien fuhren wir nicht weg! Echt toll! Aber wer meine Mutter kennt weiß, dass man ihr nicht wieder sprechen kann. Aus meinem Zimmerfenster hatte ich freien Blick in die Baumwipfel der Linden die meine Mutter, als sie ein Kind war gepflanzt hatte. Die Sonne brannte auf meine haut und sie machte schläfrig. Ich wachte von Stimmengewirr auf. "wie kommt die den hier her!?" "Ich habe sie gefunden" "Meine Güte hat die komische Sachen an." Also ich blinzelnd meine Augen aufschlug bemerkte ich, dass vor mir Menschen, ziemlich normale menschen. Das einzigste Ungewöhnliche war ihre Kleidung. Sie trugen Schuhe die fast aussahen als wären sie aus Styropor und ihre Oberteile sahen dreckig aus doch das schien so gewollt zu sein, denn ihre Hosen und überhaupt der ganze Körper sah schmutzig aus. "Wer seid ihr?", fragte ich vorsichtig. "Wer bist du?" Ich sah sie fragend an:"Ich habe zuerst gefragt" "Meine Güte beruhige dich!" Ich sah diese Leute waren leicht zu nerven. "Ich bin Lina." "Wir sind Grakniere. Was für eine Art Mensch bist du?" Sie schienen zu merken, dass mich diese Frage verwirrte."Ich denke wir sollten sie zu Morzgu bringen.", sagte ein Junge wahrscheinlich der älteste."Übrigens ich bin Slalof der fünft älteste Chef der Grakniere." "Aha!", war das einzigste was mir dazu einfiel. Jedenfalls zerrten und schoben mich die Kinder zu einem hablkugelförmigen, neongrünen Gebäude. Als hätte man uns erwartet trat ein Mensch in geschätzen Mitte sechzig aus einem Eingang und ich vermutete dass das Morzgu sein musste.Er strahlte übers ganze Gesicht und sagte."Willkommen in der Zukunft!" Wir, dass heißt die Kinder und ich, schauten Morzgu verdattert an. "Slalof! Führ die Patroulie weg. Sie sind zu jung dafür." Als Slalof wieder kam erzählte Morzgu:"Ich habe gerade erfahren, dass du angekommen bist. Als ich dich gesehen habe wusste ich, dass du aus der zukunft bist. Du hast Jeans, T-Shirt mit bunten Bildchen drauf und Turnschuhe an. So was wird einfach nicht mehr hergestellt." Als der Redeschwall endlich vorüber war merkte ich, dass Slalof mich interessiert ansah und Morzgu schien auf eine Anwort zu warten. Also sagte ich:"Das ist schön!...Äh..." Ich wusste nicht was man in der Zukunft sagen sollte doch dann fiel mir etwas ein."Sagen sie, wie bin ich hier hergekommen?"Morzgu schüttelte vor Verwunderung den Kopf"So unwissend! Also: Ich habe soebend eine Zeitmaschine erfunden die zulässt, dass man einen Mensch aus der vergangenheit für ein bis zwei Stunden zu uns holt. Lustig, was? Danach löst sich der Mensch in Luft auf." Ich schnappte nach Luft. Konnte dieser Mann so unmitfühlend sein?"Machen sie die Maschine sofort kaputt!" schrie ich. Slalof stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Er griff langsam meine Hand, packte sie und rannte schnell wie der Wind mit mir davon.Slalofkeuchte:"Er ist mal wieder verrückt geworden! Du wirst dich in ein paar Minuten auflösen!" Ich dachte an zu Hause und wünschte ich wäre jetzt dort." Dann möchte ich die letzten Minuten meines Lebens etwas Schönes sehen.", sagte ich mit vor Trauer belegter Stimme. Und dann kullert die erste Träne aus meinem Auge und viele flossen hinterher. Slalof führte mich durch einen großen, wunderschönen Bogen und dort stand dann ein Haus. Diese Haus war verzirt, geschmückt, himmlich! Dann sah ich auf meine Füße und dort sah ich nichts mehr! Slalof und ich umarmten uns und nahmen Abschied. Aufeinmal spürte ich etwas Weiches unter mir Ich muss wohl eingeschlafensein, dachte ich. was für ein Glück!!! Pumaschatten gewann den 29. Wettbewerb, der am 05.06.13 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den SchattenClan: - Spoiler:
Helles Licht strömte über die Lichtung und überflutete den Wald mit Helligkeit. Die Wärme breitete sich aus und leichte Windbrisen flogen an den Büschen, Sträuchern und Bäumen vorbei. Eine schnelle Bewegung tat sich im Wald hervor. Eine graue Katze rannte auf einen Baum und versteckte sich im dunkelsten Teil der Baumkrone. Man sah nur noch ihre Augen funkeln. „Totoro! Du hast gesagt die Sonne würde noch nicht aufgehen!“, zischte die Katze. „Du weißt genau, wie sehr ich das Sonnenlicht verabscheue! Tze...du bist zu nichts Nutze...Ich weiß gar nicht, wieso du noch für mich arbeitest.“ Ihre grün leuchtenden Augen durchdrangen Totoros Blick, direkt in sein Herz. Niedergeschlagen ließ er sich fallen. Er nickte bloß und strickte weitere Kleidungsstücke. Leise murmelte er: „Ich weiß gar nicht was das bringt. Wir sind eine Fabrik, nein, eher eine Hobbywerkstatt, wo niemand etwas kauft. Welches Tier wöllte schon Kleidung kaufen?“ Die Katze spitze die Ohren, öffnete den Mund bereit eine schippige Antwort zu geben, doch sie blieb still. Mit einem breiten Grinsen schaute sie den Bären an. Ihre Augen waren zusammengekniffen und ihre Zähne strahlten. „Wenn du so denkst...“, schnurrte sie, „dann kann ich dich genauso gut ENTLASSEN!“ Totoro zuckte zusammen und schaute in die eiskalten Augen der Katze. „A-A-Aber Cheshire..“, fing er an. „Du sollst mich nicht so nennen....hörst du mir eigentlich nie zu? Bist du so blöd oder tust du nur so?“, fauchte Cheshire ihn an. „Cheshire nennen mich nur Freunde!“ Traurig schaute Totoro zu Boden. Er ließ die Stricknadel fallen und sackte noch tiefer zusammen. Eine Träne floss über seine Wange. „Es-Es tut mir Leid...“, murmelte er bevor er ihn ein tiefes schluchzen verfiel. Böse grinste die Katze auf dem Baum. Anscheinend gefiel es ihr, wenn andere traurig waren. Langsam stand Totoro auf und tapste schweren Herzens davon. Sein blau-graues Fell flatterte im Wind und seine Tränen glitzerten im Sonnenschein. „Cheshire...“, murmelte er. Dann wandte er sich ab und lief den Hügel hinab. Die Katze schaute ihm hinterher und rief aus der Dunkelheit: „Gut, dann geh eben! Dich braucht doch sowieso niemand!“ Sie sprang vom Baumstamm, schnappte sich das Nähzeug und verschwand wieder in der Dunkelheit. „Sowas blödes...“, murmelte sie. „Der glaubt ernsthaft er ist was besseres, wagt er es wieder zu kommen, dann werd ich...!“ Cheshire fauchte, als er sich in die Pfote stach. Er hatte selbst noch nie gearbeitet, immer hat Totoro das für ihn gemacht. Er schüttelte den Kopf und versuchte es nocheinmal. Wieder jaulte er auf. Von seiner Pfote tropfte eine schwarze Füssigkeit. Verwundert und auch etwas schockiert betrachtete er seine Pfote. Ein kalte Stimme sprach zu ihm: „Ein eiskaltes Herz und schwarzes Blut...wie kannst du da noch grinsen Cheshire?...“ Cheshire kniff die Augen zusammen. „Ich brauche euch nicht! Ich brauche niemanden von euch! Ich hab noch genug andere Freunde!...“ Er sprang vom Baum und trat ins Sonnenlicht. Erschrocken über die Wärme zuckte er zusammen. Langsam öffnete er die Augen und ihn durchströmte ein völlig neues Gefühl. Die Wärme durchschoss seinen Körper. Langsam setzte er eine Pfote vor die andere, vorsichtig um nicht mit den offenen Wunden aufzutreten. Er hinterließ schwarze Spuren im Gras und stapfte durch die Felder. Als er stehen blieb, schaute er zum Himmel. „Ich brauche niemanden, ich hab genug andere Freunde...“, redete er sich ein. Die Wärme verschwand aus seinem Körper und um ihn herum wurde es dunkel. Er liebte die Dunkelheit, doch jetzt konnte selbst diese ihn nicht zufrieden stellen. Über ihm schwebte eine große Wolke. Er beachtete sie nicht und trottete weiter. „Freunde...Pah...Ich komm auch gut allein aus..“ Ein lautes Krachen unterbrach seine Gedankengänge. Kurz darauf folgte ein weiteres und kleine Wassertropfen fingen an auf den Boden zu fallen, bis sie immer größer wurden. Er lief an einem Bach vorbei. Dort konnte man das Plätschern der aufschlagenden Wassertropfen besonders gut wahrnehmen. Niedergeschlagen ließ er sich fallen. „Es regnet...ich hasse Regen...“ Eine Träne floss über seine Wange und sein Grinsen verging. „Meine Freunde...mein Freund Totoro...sie sind alle weg...er ist weg...“ Schluchzend ließ er den Kopf auf die Pfoten fallen. „Was hab ich nur getan?“ Auf einmal hörte es auf zu regnen, sein Pelz wurde nicht mehr von den Wassertropfen berührt, doch das Plätschern war immer noch zu hören. Er richtete den Kopf auf und sah sich um. Eine große,graublaue Gestalt tat sich vor ihm auf und hielt einen Regenschirm über die Katze. Ein breites Grinsen verlief über das Gesicht des Bär-Artigen Tieres. Überrascht und glücklich schaute Cheshire auf den grauen Bär. „Totoro...“, murmele er. Farnherz gewann den 30. Wettbewerb, der am 08.07.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den WindClan: Die alte Frau - Spoiler:
„Kennt ihr das? Geschichten über Mythenfiguren – und jeder denkt dass es sie nicht gibt. Natürlich gibt es keine Werwölfe, Vampire, Einhörner und so ein Zeug, aber was ich euch versichern kann, ist, Hexen gibt es sehr wohl. Das hört sich jetzt wahrscheinlich an, als wäre ich total bescheuert und ich überlasse es euch ob ihr mir meine Geschichte glauben wollt, oder nicht, aber ich erzähle sie euch nun:
Es ist ein paar Jahre her, eine alte Frau war in das Eckhaus am Ende der Straße gezogen. Ich war noch nie bei ihr gewesen und auch sonst keiner, was ich merkwürdig fand, da normalerweise neue Nachbarn immer sofort begrüßt wurden, und irgendwie fand ich es auch unfair, die alte Frau kam mir so vor wie eine von diesen armen alten Damen, die ganz alleine waren und niemanden mehr hatten, außer einem schwarzen Kater, den hatte sie. Aus diesem Grund nahm ich mir vor der alten Frau einen Besuch abzustatten. Ich blieb vor der Treppe die zur Tür hinaufführte stehen, atmete durch und blickte zu dem Eingang hoch. Etwas war darauf gezeichnet. Zuerst dachte ich es wäre ein Nazi-Kreuz und wollte schon empört etwas sagen, als ich erkannte was es wirklich war – ein Pentagramm. Einer von diesen fünfzackigen Sternen, die man mit einem Strich malte. Verwirrt blickte ich die Tür an. Wieso sollte irgendjemand einer alten Frau ein Pentagramm auf die Tür malen? Oder… wieso sollte sie es selber tun? Ich spürte plötzlich Panik in mir aufsteigen, ich hatte viele Geschichten gehört, von bösen Mächten und Zauberern, die mithilfe uralter Runen arbeiteten und vor allem mit dem Pentagramm. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich an so etwas glaubte, aber ganz ausgeschlossen hatte ich es auch nie. Auf jeden Fall drehte ich mich um und rannte die Straße runter, erst bei mir im Garten hielt ich wieder an und duckte mich hinter einen von unseren Kirschlorbeerbüschen um durchzuatmen. Im nächsten Moment wurde mir klar, wie kindisch es ausgehsehen haben musste, wie eine 12-jährige, wegen eines, auf eine Tür gemalten Pentagramms, die Straße hinunterrannte. Schnell richtete ich mich wieder auf und blickte die Straße entlang, in der Hoffnung, dass mich keiner gesehen hatte, doch das einzige lebendige Wesen das ich entdeckte war der schwarze Kater der alten Frau. Ich atmete erleichtert auf, bis ich bemerkte, dass der Kater zielstrebig in meine Richtung lief. Im ersten Moment starrte ich ihn geschockt an, dann drehte ich mich um und stolperte auf unsere Haustür zu, sie war zu – typisch – und meine Eltern waren natürlich auch nicht da! Ich blickte wieder zur Straße, der Kater betrat gerade unseren Garten, ich spürte wie mein Herz schneller zu klopfen begann. Sollten Katzen nicht eher vor Menschen wegrennen, als auf sie zuzulaufen? War die alte Frau vielleicht wirklich eine Art Hexe? Diesen Gedanken verwarf ich allerdings gleich wieder, es gibt ja keine Hexen! Dachte ich zumindest, solange, bis der Kater nur noch wenige Schritte vor mir stehen blieb und mich aus kalten Augen musterte. Ich spürte dass ich zu schwitzen begann und wie sich mein Puls beschleunigte. „Bloß nicht in die Augen schauen!“, dachte ich, „das zeigt Katzen dass sie angreifen sollen! Oder war das bei Hunden?“ Ich wusste es nicht und ich wollte es eigentlich auch nicht herausfinden, aus dem Grund starrte ich auf den Rücken der Katze, die immer noch bewegungslos dastand. Dann öffnete sie ihren Mund. Und begann zu sprechen. Ich glaub ich habe damals geschrien, ich weiß es aber nicht mehr genau, aber auch wenn ich geschrien habe, hörte ich trotzdem sehr genau was der Kater sagte. „Komm! Komm mit! Meine Herrin erwartet dich bereits, keine Angst, sie wird dir nichts Böses tun!“ Ich starrte den Kater einfach nur geschockt an und ich weiß nicht wieso, vielleicht stand ich unter einem Bann, vielleicht war ich aber auch einfach nur dumm, aber als der Kater zu laufen begann folgte ich ihm, langsam, Schritt für Schritt, zu dem Haus der alten Frau. Das Pentagramm war immer noch auf ihrer Tür zu sehen, doch diese stand nun speerangelweit offen und der Kater lief direkt darauf zu und ich folgte ihm, hinein.
In dem Haus war es dunkel und es roch nach orientalischen Gewürzen und Kräutern, ein merkwürdiger Nebel lag in der Luft und als ich eingetreten war, schloss sich die Tür hinter mir. Ich musste sehr tief durchatmen um nicht erneut aufzuschreien, mein Puls war bestimmt schon auf 180 und ich fühlte mich wie in einem der Horrorfilme in denen die Leute so dumm sind und sich, obwohl sie von der Gefahr wissen, aufteilen oder ähnliches. Nur war ich allein, ganz allein, mit dem Kater, der in einem weiteren Zimmer verschwand. Ich weiß immer noch nicht wieso, aber ich folgte ihm weiter, in das Zimmer, auf dessen anderer Seite unbewegt die alte Frau saß. Sie war runzelig, hatte viele Falten und ihre Augen waren geschlossen. Der Kater lief sofort zu ihr und kuschelte sich in ihren Schoß. Ich blieb in der Tür stehen. „Hallo mein kleiner“, sagte die Frau mit krächziger Stimme und ohne die Augen zu öffnen zu dem Kater und legte ihm die Hände auf den Kopf, „hast du mir das Mädchen mitgebracht?“ „Ja“, antwortete der Kater, mit einer Stimme die sich anhörte, als wäre er gerade mit allem vollkommen zufrieden. „Gut“, krächzte die Frau und öffnete nun ihre Augen, es waren leere, milchige Augen. „Hallo“, sagte sie, „setz dich ruhig“, sie deutete auf den Boden. Ich setzte mich. „Keine Angst“, meinte die Frau, „ich werde dir nichts tun, wenn ich das wollte, hätte ich es schon getan.“ Ich wusste nicht, ob mich das beruhigte, aber ich nickte. „Wie du vielleicht schon bemerkt hast, bin ich keine normale Frau“, sagte die Frau, ich nickte erneut. „Ich werde dir jetzt nicht erklären, wieso, aber du wirst eine Aufgabe für mich übernehmen, hast du verstanden?“ Ich wollte fragen was für eine Aufgabe, doch meine Kehle war Staubtrocken und ich brachte kein Wort heraus, stattdessen nickte ich mal wieder. „Gut und wehe du enttäuschst mich!“, sie machte eine Pause, „ich werde nicht mehr lange leben, um genau zu sein, bis heute um exakt genau Mitternacht, dann ist meine Zeit und die Zeit meines Katers abgelaufen und wir werden uns aus dieser Welt verabschieden, deshalb bitte ich dich“, sie hob ihre Hände und zog sich eine Halskette oder etwas ähnliches vom Kopf, „hierauf aufzupassen.“ Sie streckte es mir entgegen. Ich wusste nicht was das sollte oder wieso, aber ich streckte die Hand aus und nahm es entgegen. Es war ein goldenes Amulett, auf dem ein Pentagramm eingeritzt war, an einem Lederband. „Ich rate dir, dass du es niemals verlierst oder es beschädigst, denn wenn du dies tust, wird ein schrecklicher Fluch über dich hereinbrechen und du wirst niemals wieder ein normales Leben führen können, glaube mir, ich weiß wovon ich rede!“ Ich nickte und betrachtete das Amulett in meinen Händen. „Gehe nun! Hinfort mit dir!“, rief die Hexe und wedelte mit den Händen. Verwirrt stand ich auf und verließ die Wohnung, wobei ich einmal gegen eine Wand knallte. Als ich wieder draußen war, erkannte ich, dass meine Eltern wieder da waren, ich erzählte ihnen nichts von dem Ganzen, sondern legte das Amulett in eine schöne Holzkiste, die ich mal bekommen hatte. Und dort liegt es noch heute. Ich habe es nie herausgenommen, oder verloren, denn von diesem Amulett ging wirklich eine Art dunkle Macht aus. Das hört sich merkwürdig an, aber ich bin mir zu 100% sicher, dass die Frau eine Hexe gewesen ist, und sie wurde am nächsten Tag tatsächlich Tod aufgefunden.“ Brandpfote gewann den 30. Wettbewerb, der am 08.07.12 endete mit folgender Geschichte und gewann dabei einen Punkt für den FlussClan: - Spoiler:
Eigentlich waren Ernie und Berta ganz schön sauer. Statt in Köln Karneval zu feiern, ist Mama mit ihnen nach Süden an den Kaiserstuhl gefahren. In das Dorf, aus dem sie herkommt.
"Die alemannische Fasnacht ist viel beschaulicher", hat sie gesagt. Dabei will sie nur in Ruhe mit ihren alten Freundinnen solchen sauren Wein trinken. Und Ernie und Berta sollen sich alleine den Fasnachtsumzug ansehen.
"Das ist auf dem Dorf ganz ungefährlich!" behauptet Mama. Ernie und Berta mischen sich also unter die Zuschauer, die auf den Umzug warten. Und bald kommen die Hexen aus dem Schwarzwald in langen Zügen ins Dorf. Mit hölzernen Masken, schielenden Augen, warzigen Nasen und langen Besen. Ernie und Berta aber sind keine Babys mehr und wissen, daß dies keine echten Hexen sind. Deshalb laufen sie auch nicht weg, als die Hexen mit ihren Besen zwischen die Schaulustigen fahren, Zuschauer rauben und in ihrem Leiterwagen mit Stroh abreiben. Ernie und Berta haben genau beobachtet, daß nur die älteren Mädchen mit blonden, langen Haaren geraubt werden. Kinder werden nirgendwo geraubt. So gruselig der Auftritt der Hexen wirkt, so erleichtert sind Ernie und Berta darüber, daß sich hinter den Masken ganz normale Erwachsene, manchmal sogar Kinder verbergen, die nur ihren Spaß haben wollen.
Dann aber müssen sie doch schlucken. In einem besonders wilden Zug, in dem die Hexen schon gar nicht mehr gerade gehen können, oft ihre Masken abziehen, um von solchem sauren Wein zu trinken, geht eine Hexe, die auch eine lange Nase hat. Wer aber Augen im Kopf hat, der sieht, daß diese Hexe keine Maske trägt. Wenn sie aber keine Maske trägt, was trägt sie dann vor dem Gesicht? Gar nichts! Sie hat ein Gesicht, das so aussieht, wie die Masken der anderen. Und keiner merkt es. "Ach Quatsch," sagt Ernie. Aber Berta merkt, daß er wirklich Angst hat. Sie faßt sich ein Herz und schleicht durch die torkelnde Menge. Ernie folgt ihr, denn ganz allein lassen will er seine kleinere Schwester doch nicht. Bei der seltsamen Hexe angelangt fragt Berta gerade heraus: "Bist du etwa eine echte Hexe?" Die Hexe erschrickt und starrt Ernie und Berta an, daß ihnen fast das Blut gefriert. Dann sagt sie: "Na klar, ich bin die Hexe Sesal. Aber zum Glück hat's noch niemand bemerkt!" "Ich glaub der kein Wort!" sagt Ernie. Aber seine Stimme zittert. Da wird die Hexe sauer, klemmt sich zum Beweis den Besen zwischen die Beine und zischt ab wie eine Rakete. Sie dreht eine Runde über die Dächer und kommt im Sturzflug zu Ernie und Berta zurück. "So, jetzt glaubt ihr's mir wohl! Und wer seid ihr?" fragt sie. Ernie macht den Mund auf, bekommt aber keinen Ton heraus. Dafür redet Berta: "Wir heißen Ernie und Berta und kommen aus der Stadt Köln. Wir wohnen dort im obersten Stock vom höchsten Hochhaus. In Köln wird jetzt auch gefeiert. Aber es heißt dort nicht Fasnacht, sondern Karneval. Hexen gibt's da jedenfalls fast nie! " Die Hexe Sesal hört aufmerksam zu und Berta will ihr noch viel mehr erzählen. Doch um sie herum ist den Maskenträgern und Schaulustigen nicht entgangen, daß da eine Hexe durch die Luft geritten war. Zwar wird zu Fasnacht allerhand erstaunliches angestellt: Es werden Fensterläden ausgehängt und weggetragen, Strohschuhe durch die Luft geschleudert, Autoantennen abgebrochen, es wird auf der Straße getanzt, viel rumgeknutscht und die Erwachsenen trinken jede Menge von dem eklig sauren Wein. Wenn aber jemand auf einem Besen über die Dächer fliegt, geht das eindeutig zu weit! Deshalb rennen jetzt alle auf die Hexe Sesal los, um sie zu fangen. Die gibt ihnen kurzerhand eins auf den Deckel, schwingt sich auf den Besen und reitet in die Luft. Die Leute strecken die Arme nach ihr aus. Sie aber saust gerade so hoch über sie hinweg, daß niemand sie packen kann. Dabei ruft sie Ernie und Berta zu, daß sie sie im Sommer besuchen wird, wenn sie sich auf die weite Reise zum Blocksberg macht. Und mit diesen Worten steigt sie über die Dächer auf, winkt noch einmal und stößt in eine Wolke vor. Alle reiben sich die Augen. Aber niemand sieht sie mehr.
Noch oft erzählen sich Ernie und Berta vor dem Schlafen von der Hexe Sesal. Ernie liegt unten, Berta oben im Doppelbett. Ernie kann durchs Fenster oben die Sterne sehen, Berta unten die Lichter der Stadt. Denn sie wohnen im größten Hochhaus von Köln in der obersten Etage. Aber sie warten nun schon so lange darauf, daß sich die Hexe Sesal meldet, daß sie langsam selbst nicht mehr daran glauben. Und so hören sie auch auf, von ihr zu reden.
An Walpurgisnacht jedoch klopft es an ihr Fenster. Andere Kinder würden sich erschrecken, weil sie vielleicht einen Räuber oder sonstwas vermuten. Wer aber, wie Ernie und Berta, im obersten Stock des höchsten Hochhauses von Köln wohnt, weiß, daß nachts nur eine Hexe von außen ans Fenster klopfen kann. Sofort springt Ernie aus dem Bett und öffnet ihr das Fenster.
"Zieht euch was Warmes an. Der Flugwind kann verdammt kalt werden!" sagt die Hexe Sesal. Im Handumdrehen sind Ernie und Berta in warmen Kleidern. Ernie aber hat Bedenken, daß ihre Eltern sie vermissen werden. Da verspricht die Hexe Sesal, die Kinder noch in dieser Nacht wieder zurückzubringen. Sie nimmt den ängstlichen Ernie vor sich auf den Besen. Berta steigt hinter ihr auf und klammert sich an ihr fest. "Jetzt festhalten!" ruft Sesal und schwupp fliegen sie aus dem offenen Fenster und über Köln hinweg. Die Straßenlaternen da unten sind wie kleine Lichterketten. Und wie Glühwürmchen schimmert es aus Häusern, in denen noch Licht brennt. Dann geht's im Sauseflug über Berge und Wälder, die alle nur wie Schatten vorbeihuschen. Bis sie endlich wieder ein helles Licht sehen. Berta vermutet, daß es sich um eine andere Stadt oder ein Dorf handelt. Aber das Licht flackert und die Hexe Sesal erklärt, daß dies ein großes Feuer ist: Das Walpurgisnachtfeuer auf dem Blocksberg! Sie steuert den Besen nun direkt darauf zu. Von allen Seiten her kommen Hexen auf ihren Besen angeflogen. Schon sehen Ernie und Berta um die hohen Flammen wilde Gestalten tanzen. Die alten Weiber schmieren sich dabei mit einer Salbe voll. "Ist das Niveacreme?" fragt Berta. Sesal muß über die Frage lachen: "Du meinst wohl, Hexen wollen eine Babyhaut haben. Nein!: Das ist Flugsalbe. Davon wird ihnen so schwindelig, daß sie immer wilder tanzen!" Doch bevor Sesal mit ihnen landen kann, starten ein Paar Hexen vom Blocksberg, fliegen zu beiden Seiten neben Sesal und den Kindern. "Sesal, verdammt, wen bringst du denn da mit?" schreien sie gegen den Flugwind an. "Freunde!" schreit Sesal zurück. "Aber das sieht doch eine blinde Katze bei Nacht, daß die beiden Bälger keine Hexen sind. Und nur Hexen haben Zutritt zum Blocksberg." "Wenn ich an ihrer Hexenfeier mitmachen konnte, warum sollen sie dann nicht auch mal auf unsere kommen?!" verteidigt sich Sesal. Aber die Angreiferinnen drängen Sesal und die Kinder immer weiter ab, bis Sesal schließlich hinter den Bergen landet. "Dann bring uns halt wieder nach Hause!" sagt Berta. "So schnell gebe ich nicht auf!" antwortet Sesal. Eine Weile sagt keiner was. Ernie und Berta sind ein wenig enttäuscht. Und Sesal denkt laut nach. Leider tut sie das in einer Sprache, die Ernie und Berta nicht verstehen können. Nach dieser Weile jedenfalls hat Sesal eine Idee. Sie fordert die Kinder auf, zu warten, schwingt sich alleine in die Luft und saust wie ein Pfeil in die Nacht. Gerade, als es Ernie und Berta langweilig wird, ist sie wieder da. Und bei sich hat sie einen Sack. Den öffnet sie eilig und holt zwei Fasnachts-Hexen-Masken heraus. "Die werden zu dieser Jahreszeit sowieso nicht gebraucht", erklärt Sesal. Ernie und Berta probieren die Masken an. Sie riechen ein bißchen muffig, aber sie passen. Dann holt Sesal auch Kopftücher, Kleider, Schürzen und Strohschuhe aus dem Sack. Ernie und Berta ziehen sich alles an und sehen bald wie Fasnachtshexen aus. So verkleidet steigen sie zu Sesal auf den Besen und hui geht's im Tiefflug zurück zum Blocksberg. Zum Glück sind die Hexen jetzt schon so voll mit der Flugsalbe, die schwindelig macht, daß sie nicht mal bemerken, daß da drei Hexen auf nur einem Besen geflogen kommen. So wild, wie sie um das Feuer tanzen, merken sie rein gar nichts mehr. Und Ernie und Berta toben und rennen mit ihnen herum, daß es eine Freude ist. Sesal reibt sich ordentlich mit Flugsalbe ein und tanzt mit. Doch plötzlich trauen sie ihren Augen nicht mehr: Die Hexen werfen ihre Besen weg und verwandeln sich in Fledermäuse und Käfer, in Eichhörnchen und Ratten. Immer mehr Hexen werden zu solchen Tieren und ziehen mit den anderen Tieren um das Feuer. Als auch Sesal sich in eine Eule verwandelt, sind Ernie und Berta die letzten Hexen am Feuer. Und so dick sich die Hexen auch mit der Salbe, die schwindelig macht, vollgeschmiert haben, so merken sie doch, daß mit den beiden was nicht stimmt. Sie kreisen sie ein und fauchen. Sie zwicken sie und beißen ihnen in die Waden. Sie keckern ihnen auf den Kopf und fliegen ihnen durchs Haar. Vor Schrecken reißen sich Ernie und Berta die Masken vom Gesicht. Jetzt erkennt auch die letzte Hexe, daß sie sich eingeschlichen haben. Da erst werden sie so richtig sauer und piesacken die beiden noch mehr.
"Ich glaub, wir verduften mal besser!" ruft die Eule Sesal vom Baum herab. "Wenn ich nur nicht so viel Flugsalbe genommen hätte! Schmeißt schnell die Besen ins Feuer, damit uns die anderen nicht verfolgen können. Neeeeiiiiinnn, doch nicht meinen Besen, ihr Dummies!" Im letzten Moment zieht Berta Sesals Besen wieder aus dem Feuer. Das Reisig brennt bereits, als Ernie und Berta auf dem Stiel sitzen. Die Eule Sesal fliegt auf Ernies Schulter, murmelt einen Zauberspruch und ab geht die Post! Wer in dieser Nacht zum Himmel schaut, glaubt eine Rakete zu sehen. Denn das brennende Reisig sieht aus, wie ein Düsenantrieb. Der Fahrtwind macht Sesals Kopf wieder klar. Sie verwandelt sich flugs in die Hexe zurück, hält sich an Ernie und Berta fest und lenkt den Besen immer sicherer.
Als sie über Köln sind und sich dem höchsten Hochhaus nähern, erschrecken alle drei: Das Fenster zu Ernie und Bertas Schlafzimmer ist verschlossen. Mama muß mal wieder aufgewacht sein. Gegen Zugluft ist sie sehr empfindlich. Ob sie im Schlaf das Fenster geschlossen hat, oder ob sie wach war? Wenn sie gesehen hat, daß das Fenster auf und Ernie und Berta weg sind, wird sie die Polizei, den Krankenwagen und die Feuerwehr gleichzeitig bestellt haben, außerdem Papa wachgerüttelt, die Nachbarn aus dem Schlaf geklingelt ... kurz: Dann wird die Hölle los sein. Da aber nirgendwo in der Wohnung Licht brennt, scheint alles noch mal gut gegangen zu sein. Fragt sich nur, wie sie jetzt durchs geschlossene Fenster reinkommen sollen. Sesal überlegt. Dann hat sie eine Idee. Sie lenkt den Besen so nah ans Fenster, daß der Stiel schon die Scheibe berührt. Dann verwandelt sie sich in eine Mücke, schwirrt durch die Lüftung in die Wohnung, durch die Wohnung in Ernie und Bertas Zimmer. Dort verwandelt sie sich zurück, öffnet das Fenster und zieht den Besen ins Zimmer hinein. Alle wollen nun im Kinderzimmer fürs Erste Abschied nehmen, da geht im Flur das Licht an. "Verflixt! Ich hab doch eben erst das Fenster zugemacht!" schimpft Mama. Diesmal macht sie das Licht im Kinderzimmer an. Ein Windstoß pustet ihr die Haare vors Gesicht. Sie reibt sich die Augen, geht zum Fenster und schaut am Hochhaus hinab. Zum Glück hat sie nicht nach oben gesehen, wo Sesal noch einen Kreis zieht, um dann endgültig abzuschwirren. Sie schließt das Fenster besonders gründlich. Dann wendet sie sich Ernie und Berta zu. Die beiden liegen in ihren Betten und sehen aus, als würden sie schlafen. Mama will schon das Licht ausmachen, als Berta sich noch einmal reckt. "Sag mal, Berta, was ist hier eigentlich los?" fragt Mama. Sie deckt beide Kinder auf. Und tatsächlich: Beide sind noch in ihren warmen Kleidern. Jetzt will Mama wissen, was geschehen ist. Und weil ihnen so schnell nichts besseres einfällt, erzählen sie die ganze Geschichte mit der Hexe Sesal. Von Fasnacht am Kaiserstuhl, vom Flug zum Blocksberg, den verwandelten Hexen und dem brennenden Besen."Ihr seid mir vielleicht ein paar Träumerle!" sagt Mama. "Aber jetzt wird geschlafen und das Fenster bleibt zu!"
|
| | | Wellenschimmer Älteste
Anmeldedatum : 25.10.13 Alter : 22
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 08.12.14 20:24 | |
| Du gehst den Gang zurück und wählst nun den anderen Abzweig. An der Wand hängen ordentlich aneinander gereiht 5 weitere Bilderrahmen.Du liest sie neugierig:Windhauch gewann am 19.8.2013 den 31. Wettbewerb ('Glühwürmchen') und erlangte mit folgender Geschichte 4 Punkte für den WolkenClan:- Spoiler:
Die Raue Stimme der alten Dame erfüllt den Raum. „Weißt du Jonas, bei uns im Stamm gibt es eine Legende über die Glühwürmchen...und diese Legende will ich dir Heute erzählen. Hör gut zu, irgendwann wirst du deinen Kindern diese Geschichte erzählen...“ Tief holt die alte Frau Luft, bevor sie leise anfängt zu sprechen.
Es war einmal vor Langer Zeit, als unser Stamm noch in Frieden etwas weiter von hier entfernt lebte, ein Stammeshäubling der wie damals üblich mehr als eine Frau hatte. Er hat alle seine Frauen geliebt, genauso wie seine Kinder mit ihnen, doch seine vierte Frau mit den Namen Tala liebte er mehr als die anderen. Unser Stamm lebte in Ruhe vor sich hin, Jagte, holte Wasser aus dem Fluss, hielt sich von anderen Stämmen und den Siedlern aus Europa fern. Doch im Winter, als die Siedler aus Europa nichts mehr zu Essen hatten und sie kurz vor dem Hungertod waren oder wegen der Eiseskälte Erfrieren, griffen sie die Eingeborenen an. Doch Abeytu der Häuptling, hatte nicht vor Kampflos die Vorräte seines Volkes an die Weißen Siedler abzugeben. So nahm er sich seine Stärksten Söhne, ritt mit ihnen zu einen Feld, wo lange sie gegen ihre neuen Feinde kämpften. Doch als immer mehr seiner Söhne starben, sah er das er keine Chance hatte, gab er den überlebenden seines Stammes ein Zeichen und mit einer Handvoll Tapferer Kriegern zurück kehrte zu seinen Frauen und dem Stamm. Abeytu hatte aber nicht vor, einfach aufzugeben, er wollte nur mit seiner Familie und den anderen, weiter in Frieden miteinander leben. Lange saß er an den Abend seiner Rückkehr am Feuer und dachte nach. Kurz bevor er sich hinlegen wollte um zu schlafen, vielen ihn die Fliegenden, gelb leuchtenden Punkte auf. Die er noch nie zuvor gesehen hat. Skeptisch nähert er sich einen Schwarm und fährt sich ungläubig über die Augen, als er die Leuchtenden Punkte erkannte. Jeder Leuchtenden Punkt hatte das Gesicht eines Gefallenen Sohnes von ihm. Ungläubig ging er langsam zu seiner Schlafstätte um sich dort weitere Gedanken zu machen, als er spät in der Nacht nochmal zu der Stelle schaute, wo er vorher die Punkte gesehen hat. Sah er, das es genauso viele Punkte waren, wie Söhne und Stammesmitglieder er bei der Schlacht gegen die Siedler verloren hat. Mit einen lächeln auf dem Lippen schlief er schließlich ein. Am nächsten Tag, bei Sonnenaufgang rief Abeytu eine Stammesversammlung zusammen, wo er seinen Stamm die Begegnung mit den Gefallenen Kriegern erläuterte. Am Anfang haben ihn viele als Irre und Geisteskrank abgestempelt, doch als am Abend wieder genauso viele Leuchtenden Punkte zurück kamen, wie Krieger gefallen waren, glaubte der ganze Stamm ihm.
Als der Winter endlich zu ende war, war der Stamm so klein wie nie. Die Siedler hatten noch öfters angegriffen und ihnen ihre Vorräte geklaut. So das viele Stammesmitglieder ihr leben gelassen haben. Um so mehr Mitglieder des Stammes starben um so mehr Leuchtende Punkte kamen abends in das Lager um auf ihre Lebenden Verwandten zu wachen.Ein leichtes Lächeln ziert das Gesicht der Stammesältesten, als sie aus dem Fenster sah. Wo mittlerweile alles Dunkel war. „Seit Jonas, glaub unser Stamm daran, dass die Glühwürmchen die man Abends und in der Nacht hier und auf einer Lichtung sieht unsere Ahnen sind. Auf der Lichtung sollen es die sein, die beim Kampf gegen die Siedler ihr leben ließen und hier in unseren Reservat, sollen es die Ahnen sein. Die auch hier gestorben sind.“ Leicht schluckt die Alte Frau. „Es heißt die Ahnen wachen über uns! Ob auf das Ungeborene oder die alten. Sie bleiben immer hier, am Ort wo sie zuhause sind. Irgendwann werden wir auch einer dieser Leuchtenden Punkte sein...“ Sachte setzt sie dem Jungen noch einen Kuss auf die Stirn und schließt die Augen. Kurz darauf kommt ein neues Glühwürmchen zu den Hunderten vor dem Fenster. Es leuchtet nur viel heller. Morgenmond gewann am 10.11. 2013 den 32. Wettbewerb ('Liebe') und gewann mit folgender Geschichte 4 Punkte für den SchattenClan:
- Gefährliche Liebe:
Lächelnd strich er ihr über die Wange und küsste sie sanft auf die Lippen.»Ich liebe dich, Say.« Die Frau lachte leicht und schlang die Arme um den Hals ihres Geliebten. Ein wohliges Kribbeln durchlief sie und sie stellte sich auf die Zehnspitzen. Sanft drückte sie ihre Lippen an seine und lächelte schwach. »Ich dich auch.« Ihre Stimme war weich und lies die junge Frau noch jünger wirken. Der Mann lächelte und strich ihr sanft über ihr Haar. »Aber du weißt trotzdem, das du durch mich alles verlieren könntest?«, fragte er und schob sie sanft von sich weg. Say verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte schelmisch. »Ich weiß, was mich erwartet, und auch, das ich dabei sterben könnte. Doch das wichtigste ist, das ich dann für immer mit dir vereint bin.« Ihr Lächeln wurde wieder liebevoller und sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Und ich weiß, das nicht jeder das Glück hat, so ein aufregendes Leben zu leben, Orln.« Orln grinste breit und zog Say wieder zu sich. Er vergrub sanft seine Hand in ihren Haaren und fuhr mit der Hand über ihren Rücken. »Genieße diesen Tag, es könnte dein letzter sein..«, flüsterte er rau und küsste ihre Wange. Das Kribbeln in Say verstärkte sich und sie lachte leise. »Jeder tag mit dir, ist der beste denn ich je empfinden werde.«
Die Wände bebten und erschrocken riss Say die Augen auf. Sie lag in ihrem Bett. Erleichtert ließ sie sich wieder in die Kissen sinken und wand den Blick nach rechts. Der Platz war leer. Sorge stieg in ihr auf und verdrängte das liebevolle Gefühl, das sie am gestrigen tage empfunden hatte. Ruckartig setzte sie sich auf und nahm ihren Umhang. So schnell es ging, zog sie sich um und schlüpfte in das schwarze Kleidungsstück. Mit einer raschen Bewegung strich sie sich die Mütze über den Kopf und sah sich in dem Raum um. Orln hatte keine Notiz für sie hinterlassen. Die nagende Sorge verschwand und Ungläubigkeit ersetzte das Gefühl. Dann mischte sich Bitterkeit dazu. »Orln .. du hast doch nicht .. du würdest doch nicht ..«, bevor sie den Satz zu Ende sprechen konnte – der eigentlich ihr selbst galt – wurde die Tür aufgerissen und ein muskulöser, junger Mann starrte sie an. »Say..«, hauchte er, dann zog er die junge Frau an sich und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust. »Say .. ich dachte, du wärst tot..«, keuchte er und eine Träne kullerte über seine Wange und tropfte dann auf das blonde Haar seiner Freundin. Say stieß ihn leicht von sich weg, auch ihr standen die Tränen in den Augen. »Ich dachte, du würdest mich verlassen..«, wimmerte sie und ließ den Blick gen Boden sinken. »Ich dachte, ich wäre nur etwas einmaliges für dich..« Orln´s Augen wurden groß, dann schüttelte er hastig den Kopf und zog sie an sich. »Niemals, meine Schönheit .. niemals..« Sie schniefte, hob den Kopf und sah ihm fest in die Augen. »Ich liebe dich, Orln. Ich liebe dich.« Ihre Stimme war leise, jedoch unglaublich sanft und Wärme durchschoss Orln. Erhob ihren Kopf sanft an und küsste sie auf die Stirn. »Ich dich auch, meine Prinzessin.« Sanft streichte er ihr über den Arm, dann löste er sich von ihr. »Aber der Kampf tobt, ich muss dich hier wegbringen, auch wenn ich dabei sterben werde. Du musst in Sicherheit sein.«
Geduckt sprang er über einen umgestürzten Baumstamm und drehte sich um. Say folgte ihm stolpernd, ihre Arme waren verkrampft und sie blutete an der Stirn. »Wir müssen uns .. beeilen .. sie .. kommen schon«, stieß Orln keuche hervor, nahm Say´s Arm und legte ihn sich über die Schultern, dann griff er nach ihren Beinen und hob sie hoch. »Festhalten!« Er wand sich von dem Baumstamm ab und rannte weiter. Blätter wirbelten zu beiden Seiten von ihm weg und er hörte das Rufen der Soldaten hinter sich. Keuchend rannte er weiter in den Wald, keinen festen Platz im Sinn, als plötzlich ein Baumstamm krachend vor ihm auf die Erde aufschlug und er erschrocken zurücksprang. Kreischend klammerte sich Say an seinem Hals fest und die beiden fielen zu Boden. Orln versuchte sofort sich wieder aufzurappeln, doch die Kraft verließ seine Arme und er blieb reglos auf dem Waldboden liegen. Schwitzend beugte sich Say über ihn und küsste ihn sanft auf die Wange. »Orln, verlass mich nicht«, flehte sie und eine Träne tropfte auf seine Augenlider. Orln hob schwach den Arm und zog Say zu sich herunter, dann küsste er sie auf die Lippen und ließ den Arm dann wieder fallen. »Du musst weitergehen, Say.« Weite Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie versuchte alle Zuneigung, die sie für ihn empfand, in einen Satz zu legen: »Nur einer wird überleben, und derjenige werde nicht ich sein.« Orln riss die Augen auf und starrte sie entsetzt an. »Du darfst nicht aufgeben, Prinzessin..« Say kauerte sich neben ihn nieder und legte die Arme auf seine Brust. »Wenn du sterben wirst, werde ich dich begleiten. Ich werde mit dir im Himmel reisen. Ich werde dich nie alleine lassen, bis die Erinnerungen an uns beide verblassen.« Ein schwaches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Du warst schon immer kreativ..«, keuchte er und legte einen Arm um ihren Kopf. »Aber die Wachen haben mich schon vorhin erwischt und ich habe zu viel Blut verloren. Ich will nicht, das du hier alleine sterben wirst, wenn ich schon längst tot bin ..« »Das wird sie auch nicht«, erklang eine neue Stimme. Erschrocken kniff Orln die Augen zusammen. »Wenn du willst, werde ich erst sie umbringen, dann dich.« Bevor Orln etwas erwidern konnte, kreischte Say gequält auf und erschlaffte leicht. Orln wand sich auf die rechte Seite und erkannte, das etwas spitzes aus ihrer Brust ragte. Ein Pfeil. Er hatte sich durch ihren Körper gebohrt und ihr Herz durchtrennt. Ungläubig starrte er seine Geliebte an, dann sah er den Mörder an. Einen großen Mann mit Umhang und einem hämischen Lächeln. Er Lächelte herausfordern und hob ein Schwert. »Na los, versuch dich zu rächen!«, zischte er, dann weiteten sich seine Augen. »Zu spät, Bothn.«, zischte eine neue Stimme und Orln erkannte seinen Freund. Er lächelte, dann fiel sein Blick auf die Leiche und er sah Orln mit traurigen, mitfühlenden Augen an. Orln wand den Blick ab und sah seine Freundin an. Eine Träne löste sich aus seinem Auge und kullerte über seine Wange und auf ihren Mund. Der Mund, der etwas geöffnet war, um noch eine letzte Liebeserklärung zu formulieren.
Ein dumpfes Geräusch ertönte und dann trugen zwei Leute einen Sarg herein. Das Mädchen, das darin war, hatte die Augen geschlossen und den Mund noch etwas geöffnet. Zudem war sie in ein weißes Kleid gehüllt, die Haare hatte man ihr kunstvoll geflochten. Orln trat an den Sarg heran, dann beugte er sich vor und küsste ihre Stirn. »Du bist die einzige, die ich je liebte, die ich je lieben werde, und wir werden uns wiedersehen. Hoffentlich bald. Ich hoffe, du wirst auf mich warten, so wie ich es getan habe, als ich nach dem Schatz gesucht habe, den es geben sollte. Doch die Karte führte mich zu dir. Dem größten Schatz, den die Welt je gesehen hatte. Der beste. Der Liebenswürdigste .. der .. tapferste.« Und dann wand er sich ab, sein Gesicht war vor Trauer gerötet und er ließ sich vor dem Sarg nieder, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Und sie schaute zu. Sie schwebte sanft über ihm, den Mund immer noch leicht geöffnet. »Ich werde warten solange es dauert, denn unsere Liebe ist .. unendlich.« Sie ließ sich sanft zu ihm herabsinken, setzte sich neben ihn und beobachtet das Gesicht, das ihr soviel Zuneigung geschenkt hatte. Das Gesicht, was sie niemals vergessen würde, denn sie würde es nicht wagen, die Liebe ihre Lebens zu vergessen. Niemals.
Morgenmond gewann am 28.12.2013 den 33./34. Wettbewerb ('Kalte Novembertage'/'Weihnachten') und gewann mit folgender Geschichte 4 Punkte für den SchattenClan:- Spoiler:
Ich höre das summen der Geräte, das wimmern meiner Mutter und mein eigenen, keuchenden Atem. Meine Brust hebt und senkt sich nur schwach, meine Arme liegen steif da und meine Augen sind nach oben gerichtet, wo ich jedoch nichts erkenne. "Wird Robyn sterben?", fragt meine Mutter den Arzt. Dieser seufzt, dann klimpern seine Schlüssel und ich höre, wie sich die Geräusche entfernen. "Ich weiß es nicht", sagt er ehrlich und dann ist Stille. Die Tür fällt hinter ihnen ins Schloss und ich bin wieder alleine. Alleine. Das war ich schon immer, genauso wie an jenem Tag im November ..
Ich lief den Weg entlang, der kalte Novembertag zerrte an meinen Nerven. Immer wieder blies mir Schnee ins Gesicht oder der Wind zerzauste meine Haare. Wütend schüttelte ich den Kopf, bog um die Ecke und erstarrte. Dort saßen drei Jungs aus meiner Klasse, und als sie mich bemerkten grinsten sie hämisch. Ich wand mich schnell ab, wollte wegrennen, doch meine Stiefel verharkten sich ineinander und ich kippte in den eiskalten Schnee. Er brannte auf meiner Haut und schnell rappelte ich mich auf, Schneeflocken hingen in meinen blonden Haaren. "Schon wieder, Robyn?", höhnte einer und ich merkte den brennenden, stechenden Blick auf meinen Rücken. Ohne zu antworten lief ich los, doch ich wusste, das sie mich nicht so einfach davon kommen lassen würden. Nach ein paar Metern hielt mich einer schon am Arm fest, drückte zu und hob mein Gesicht an. Seine Augen waren leuchtend grün, seine Haut blass und unter seinen Augen sah man deutlich Augenringe, die von dem vielen Trinken und Party machen kamen. "Na?!", fragte er erneut, doch diesmal mit einer Spur härte in der Stimme. "Wo willst du denn hin?", fragte er und ich spürte seinen heißen, stinkenden Atem an auf meiner Haut. "Zur Schule", brummte ich und wollte ihn von mir stoßen, doch er drückte meinen Arm nur noch fester. "Jetzt schon?" Seine zwei Freunde stellten sich hinter mich und ich unterdrückte die Tränen der Angst. "Ja!", fauchte ich und stieß ihm heftig gegen die Brust. Er taumelt leicht zurück und sofort lockerte sich sein Griff etwas. Schnell riss ich mich los, fauchte wütend und rannte os. Der Schnee wirbelte unter meinen Stiefeln auf und keuchend schlug ich mir einen Weg durch das dichte Gebüsch. "Folgt ihr doch, ihr Idioten!", fauchte er und ich hörte das dumpfe Geräusch von mehreren Stiefeln. Schnell bog ich um die Ecke. Da! Das Schulgebäude, grau und uralt, ragte vor mir auf. Ich rannte schneller, drückte meine Schultasche gegen die Brust und keuchte. Ich erreichte das Schultor. Meine Hand umschloss die Klinke und schnell drückte ich runter, quetschte mich durch den Spalt und eilte auf die Tür des Hauptgebäudes zu. Ein freudiges Lächeln breitete sich auf meinen Zügen aus, doch es hielt nicht lange. Schon trat ein weiterer Freund auf mich zu. Erschrocken schrie ich auf, da bogen auch schon die anderen drei um die Ecke. "Alex! Hier isse!", rief der wo vor mir stand und machte Anstalten, mich am Arm zu packen, doch ich wich aus und fauchte wie eine Katze. "Danke, Max", sagte Alex kumpelhafte, dann griff er wieder nach meinem Arm. "Sei doch nicht so scheu", raunte er mir ins Ohr, doch ich wimmerte nur. "Es ist nichts verbotenes", versicherte er mir. Hmpf. Verboten zwar nicht, aber unangenehm allemal. "Nein, lass mich!" Sein Griff wurde fester und ich keuchte vor Schmerzen. Seine Augen wurden wieder kühl und er sah mir kalt in die Augen. "Ist dir nicht warm, in dieser dicken Jacke?", fragte er und griff nach dem Reißverschluss. Ich biss ihm in den Arm und riss mich erneut los, dabei stolperte ich jedoch zurück und landete in einem Schneeberg. "Du Biest!", zischte er mir zu und griff in seinen Ärmel. Ich japste erschrocken nach Luft, als er eine Waffe herauszog und sie auf meine Brust richtete. "Niemand wagt es so, mit mir umzugehen!" Dann drückte er ab.
Und niemand hatte mir geholfen. Niemand. Obwohl unzählige dabeistanden, alle hatten zu viel Angst vor ihm gehabt. und das hatte ich auch, und dank meiner Ungehorsamkeit liege ich nun hier. Hier, im Krankenhaus. Niemand weiß, ob ich gesund werde, ehrlich gesagt, will ich das auch gar nicht. Dieser eiskalte Novembertag hat mir klar gemacht, dass es sich nicht lohnt, weiter zu leben. Keuchend setze ich mich auf, ich bin nämlich nicht so schwach, wie die Ärzte meinen - naja, ich bin jedoch zu schwach um zu atmen. ich weiß sogar, das ich nicht lange sitzen kann, deshalb handle ich schnell. Ich strecke meine Finger aus, ziehe schwach den Stecker des Beatmungsgerät aus der Steckdose und falle zurück in die Kissen. Die Luft um meinem Mund herum verschwindet, und ich schließe die Augen. Plötzlich bin ich wieder so schwach, zu schwach. Ich bin zu schwach, um Luft zu holen, zu schwach, um meinem Leben die Stirn zu bieten. Ich unterwerfe mich, wie damals vor Königen. Ich unterwerfe mich dem Leben. Ich schließe mich dem Reich der Toten an.
Morgenmond gewann am 15.11.2014 den 35. Wettbewerb ('Anders sein') und gewann mit folgender Geschichte 4 Punkte für den SchattenClan:
- The snake in me:
Arrogant hebe ich den Kopf, lasse mich nicht beirren. Ich spüre die Blicke von allen Seiten, merke, wie sie vor Angst und Erstaunen zurückweichen und dort stehen bleiben, die Hand vor dem Mund, die Augen angstvoll aufgerissen. Ein kaltes Lächeln umspielt meinen Mund, jedoch erreicht es meine Augen nicht. "Miss Vandra?", fragt einer meiner Begleiter mit rostiger Stimme. Kalt fixiere ich ihn, gebe ihm durch einen knappen Augenaufschlag zu verstehen, dass er sprechen darf. Dabei vergisst er glatt, dass er das Bestimmungsrecht hat. "Steigen sie bitte in den Wagen ein." Seine Stimme bebt kurz, dann hat er sich wieder im Griff und öffnet die Tür vor mir. "Aber gerne doch", klirrt meine Stimme, kalt und frostig, von den Wänden wieder. Ein Fünftklässler in meiner Nähe schnappt laut nach Luft und fängt an zu wimmern. Bevor meine Augen ihn erreichen, stellen sich seine Freunde schützend vor ihn. Ich wende mich wieder der Tür zu und stolziere nach draußen, wo ich sofort von Sicherheitsleuten umzingelt werde, während die Presse hinter einer Absperrung wild Bilder schießt. In der Mitte meines Weges bleibe ich stehen und hebe den Kopf wieder etwas. Ich kann es selber nicht sehen, aber an der Reaktion der Menschen kann ich erkennen, dass meine eisblauen Augen sich in einem blutrot tränken. Wie durch Zufall gleitet meine leichte Jacke von meinen Schultern und gibt mein Mal frei. Eine rote Schlange, gespickt mit lodernden Flammen, schlängelt sich von meinem Handgelenk bis zu meiner Schulter vor. Das Mal glüht, brennt mir förmlich auf der Haut, und so, wie ich es gelernt habe, projiziere ich den Schmerz in Feuer um und hebe die Hand. Ich schicke ein glühend roten Feuerstrahl auf einen Reporter ab, schließe die Augen und kann förmlich spüren, wie sich die Schlange auf meinem Arm windet und reibt. Sie genießt es, wenn sie zum Einsatz kommt. Liebt es, anderen Schmerz zuzufügen, weil sie nicht so sind wie ich. Und ich liebe es auch. Die qualvollen Schreie des Reporters stacheln mich weiter an und ein Hochgefühl breitet sich in mir aus, umgibt meinen gesamten Körper und ich spüre die zügelnden Flammen an meinen Beinen, wie sie über meinen Körper kriechen und sich wie eine zweite Haut auf mich legen. Ebenso wie ich die Verformung meines Körpers spüre. Ich spüre, wie meine Zähne sich zuspitzen, Schuppen meine Haut bedecken und meine Augen sich zu Schlitzen verformen. Zischend verformt sich auch meine Zunge und spaltet sich. Seufzend öffne ich die Augen, lasse meine Hand sinken und lecke mir mit der Schlangenzunge über die Lippen. Die Asche des Reporters dampft noch leicht, seine Kamera liegt daneben, kaputt. Erfreut lächele ich, wobei ich meine spitzen Zähne entblöße und die restlichen Leute erschrocken keuchen und zurückweichen. Unbeteiligt wende ich mich ab, neige kurz stolz den Kopf, als würde mich jemand für meine herausragende Arbeit loben, und setzte meinen Weg fort. Am Auto angekommen sehe ich kurz auf den Polizisten, der davor in Ohnmacht liegt, schnaube kurz und öffne mir selber die Tür. Ich setze mich auf einen mit rotem Samt bezogenen Sitz und spüre die eiskalte Luft auf meiner Haut, die mich abkühlen und ungefährlich machen soll. Solche Narren. Sie wissen nicht, wie sie mich unschädlich machen können. Sie sind dumme Menschen. Haben keine Ahnung, wie es ist, anders zu sein. Wissen nicht, wie ich es genieße, Macht zu haben. Wie es ist, anders zu sein. Sie haben keine Ahnung.
|
| | | Wellenschimmer Älteste
Anmeldedatum : 25.10.13 Alter : 22
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 11.09.15 14:05 | |
| Du überlegst gerade, wohin du nun gehen sollst, als dir eine geheimnisvolle Tür auffällt. DU gehst langsam auf sie zu und öffnest sie. Dahinter liegt ein Raum. Gleich links neben dir an der Wand findest du weitere Geschichten...Morgenmond gewann am 10.12.2014 den 36. Wettbewerb und erlangte 4 Punkte für den SchattenClan:- Spoiler:
»Weiter!«, drängte eine innere Stimme das Mädchen und entschlossen biss sie die Zähne zusammen und tauchte unter einem tiefhängenden Ast hindurch. Während die Dunkelheit immer mehr von ihrer Umgebung verschlang, erreichte sie ein Fluss. Er war breit und nirgends war eine Brücke in Sicht. Sie fühlte sich sicher. Erschöpft sank sie auf die Knie und ließ den Bogen neben sich ins Gras gleiten. Zitternd schöpften ihre Hände Wasser und sie spritzte sich die eiskalte Flüssigkeit ins Gesicht. Das getrocknete Blut in ihrem Gesicht wurde wieder flüssig und sofort spürte sie es klebrig an Wange und Stirn haften. Leise grummelnd beugte sie sich weiter vor und betrachtete sich im Wasser. Ihr zerzaustes blondes Haar war zu einem festen Zopf geflochten und ruhte ihr auf den Schultern, während ihre honigfarbenen Augen ungewöhnlich strahlten. Der einzige Makel in ihrem sonst recht hübschem Gesicht war das ganze Blut. Es stach ebenso heraus wie ihre Augen und zeugte von den Taten, die sie begannen hatte, um zu überleben. Ärgerlich wischte sie mit der Hand über das Wasser, sodass sich ihr Spiegelbild verflüchtigte, dann wischte sie sich mit beiden Händen das Blut aus dem Gesicht. Mit zitternden Händen nahm sie ihren Bogen wieder in die Hand und zog sich in die tiefen Schatten des Waldes zurück. Sie suchte sich einen alten Baum und kletterte mit flinken Bewegungen in die Baumkrone, wo sie es sich bequem machte und den Bogen sowie Köcher an einen Ast hängte. Eiskalter Regen peitschte ihr ins Gesicht und weckte sie. Zeitgleich hörte sie das nervöse Wiehern und Schnauben von nahenden Pferden und das laute Geschrei, welches den Regen übertönen sollte. Hektisch griff das Mädchen nach ihrem Bogen, welcher schon durchnässt war, und nach ihrem Köcher. Hastig warf sie den Köcher über ihre Schulter und kniete sich tiefer in die Baumkrone. Unter ihr donnerten Pferde entlang und die Reiter sahen sich suchend um. Ein Pferd bockte plötzlich und stellte sich demonstrativ auf die Hinterbeine, stieß ein grelles Wiehern aus und warf den Kopf in den Nacken. »Stopp!«, rief einer von weiter vorne und die anderen stoppten ihre Pferde. »Wir können nicht weiter nach Caede suchen, solange es so regnet. Die Pferde würden uns nicht mehr lange tragen.« Caede drückte sich verzweifelt tiefer in die Schatten und fummelte nervös an ihrer Halskette herum. Die Halskette, der Grund, warum sie gesucht wurde. Die Männer – Caede zählte insgesamt vier – stiegen von ihren Pferden und führten sie genau unter ihren Baum, um sie an Äste zu binden. Fluchend zog sich Caede weiter zurück und umfasste ihren Bogen fester. Die Männer zogen aus einigen Satteltaschen ein paar Zelte und bauten sie auf. Schweigend beobachtete Caede die Szene vor sich, während ein furchtbarer Schmerz durch ihren Arm jagte und bis zu ihrem Hals jagte, wo die Kette locker herumbaumelte. Sie keuchte leise auf, krallte sich in die Baumrinde und kniff die Augen zusammen. Unter ihr redeten die Männer ausgelassen über sie, spotteten darüber, dass Caede nicht mehr lange unentdeckt bleiben würde und sie endlich hingerichtet würde. Wut vertrieb den Schmerz in ihrem Körper und ihre Körper schien zu brennen, so sehr verachtete sie die Menschen unter sich. Und sie würde ihnen zeigen, auf welchem Platz sie waren, und auf welchem Caede. Und zwar, dass Caede über ihnen stand! Die Dunkelheit war noch undurchdringlicher geworden und Caede wagte es endlich wieder, einen Blick nach unten zu werfen. Der Regen hatte etwas nachgelassen, trotzdem prasselte er noch stetig auf den Waldboden, übertönte so fast jedes Geräusch. Wagemutig kletterte Caede den Baum hinunter und warf einen Blick auf den schlafenden Mann. Jetzt musste sie schnell handeln. Hastig lief sie zu dem ersten Pferd – ein prächtiger schwarzer Hengst mit voller Mähne und sehnigem Körperbau – band ihn von dem Ast los und schwang sich elegant auf den Sattel. Sie legte einen Pfeil auf und spannte kurz die Sehne ihres Bogens. Die Spitze des Pfeiles zeigte auf die schlafende Wache. Dann ließ sie los. Der Pfeil sauste durch die Luft, so elegant wie die Besitzerin des Pfeiles sich fortbewegte, und traf den Mann in den Hals. Der Pfeil bohrte sich durch das Fleisch des Menschen und augenblicklich floss Blut aus der Eintrittswunde. Erschrocken riss der Mann die Augen auf, zog zischend die Luft ein, wobei er sich an seinem eigenen Blut verschluckte und qualvoll anfing zu husten und Blut zu spucken. Der Schmerz, den Caede vorher befallen hatte, war wie weggeblasen. Sie verspürte nur die Befriedigung tief in sich. Sie wand das Pferd und schlug mit der flachen Hand auf das Hinterteil des Pferdes. Wie sie es gewollt hatte wieherte das Pferd laut auf, preschte jedoch trotzdem los. Die Hufe donnerten laut auf dem Waldboden auf und der eiskalte Wind strich ihr über das Gesicht. Eich Hochgefühl erfasste sie, als sie die erschrockenen und empörten Schreie der anderen Männer hörte. Sie hatte es mal wieder geschafft. Sie hatte sich mal wieder die Freiheit für einige Zeit gesichert. Fragt sich nur, für wie lange? Sonnenstrahl (Dornenwind) gewann am 11.01.2015 den 47. Wettbewerb und erlangte somit 4 Punkte für den DonnerClan:
- Spoiler:
Vor ihr tanzten zwei helle Flecken an der Wand. Müde starrte sie die beiden Flecken an, bis sie verschwanden. Die Eiskristalle an ihrer Fensterscheibe warfen glitzernde Funken auf ihre Decke und man hörte ab und zu leise ein Auto. Zitternd stand sie auf und ging seufzend zum Fenster. Es war jetzt schon zwei ganze Monate her seid er weg war und trotzdem fühlte es sich für sie an als wäre es Gestern gewesen. Kleine Flocken rieselten von der Tanne in ihrem Garten und landeten auf der schon zugeschneiten Wiese. Immer wieder tanzten kleine heller Fleck über ihr Gesicht und zeigte ihr das ein Auto in der Ferne vorbei fuhr. Mit Tränen in den Augen ging sie vom Fenster weg und setzte sich auf ihr Bett. Zweifelnd sah sie die Sporttasche vor ihrem Schrank an. Es war die einzige Möglichkeit und trotzdem hatte sie Angst davor. Was wenn sie ihn nie aus ihren Gedanken verbannen könnte? Trotzdem musste sie es tun. Entschlossen stand sie auf, ging zu ihrem Schrank und packte ihre Klamotten ein. Danach streifte sie durch die restlichen Zimmer und packte alles ein was ihr Sinnvoll erschein. Ein letztes mal sah sie sich um, nahm dann einen Stift und ein Blatt und schreib einen Zettel. 'Hey.. Es tut mir Leid, aber ich halte es nicht mehr aus. Alles erinnert mich an ihn. Ich kann das nicht mehr. Ich muss einen Neuanfang machen. Irgendwo,wo mich nicht alles an ihn erinnert.“ Dieser landete auf dem Küchentisch und mit einem letzten traurigen Blick verließ sie die Wohnung. Mit zitternden Händen schloss sie ihr Auto auf, legte ihre Tasche ab und fuhr los. Nach langen Stunden Autofahrt hielt sie an. Wo wusste sie nicht, aber es gefiel ihr dort. Auf einmal hörte sie ihr Handy ringen. „Du kannst doch nicht einfach weggehen!“ „Es tut mir Leid.“ stotterte sie und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich kann das nicht mehr. Es zerreißt mir das Herz, jeden Tag den Ort sehen zu müssen an dem er gestorben ist.“ „Es zerreißt mir das Herz das du einfach weggegangen bist.“ sagte sie und legte auf. Sie fing an bitterlich zu weinen und fragte sich ,ob diesen Fehler jemals wieder beheben könnte.
Jay's Wing und Farnherz gewannen am 11.02.2015 den 38. Wettbewerb und erlangten jeweils 4 Punkte für den SchattenClan und für den WindClan:
- Spoiler:
Der letzte Neuschnee
Marin lag in ihrem Bett und hatte die Augen geschlossen. Die Decke hatte sie über ihren Kopf gezogen. Die Luft war stickig, sie konnte kaum atmen, doch es kümmerte sie nicht. Es war so unwichtig. Sie wollte sich einfach vor der Welt abschirmen und nichts mehr sehen – nichts mehr fühlen. Doch der Schmerz in ihrem Innern verebbte nicht. Er blieb und mit ihm die Erinnerungen an die letzten Wochen.
Sie hatte ihn im Wald getroffen. Eines Tages war er einfach da gewesen. Maro. Sie wusste nicht, woher er gekommen war oder was er genau dort machte, doch er veränderte ihr Leben auf wundervolle Weise. Marin hatte sich mit ihrem Mann gestritten – wie schon so oft. Igo arbeite ja immer so viel, damit sie beide zusammen sich bald das große Haus am Strand leisten könnten, was sich doch beide immer so sehr gewünscht hätten. Doch dies war nie Marins Welt gewesen. Aber ihr Mann wollte ihr nicht zuhören. Wütend und enttäuscht war sie weggelaufen und hatte Maro getroffen. Sie verstanden sich beide sofort, denn Marin mochte seine ruhige und stille Art. Er konnte tausend Worte sagen, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Und er lächelte immer auf eine Weise als sei die ganze Welt verloren und er wisse es als Einziger, wolle jedoch nicht, dass sich jemand anderes Sorgen mache. Marin fühlte sich seit langer Zeit wieder geborgen und verstanden, denn sie traf sich seit diesem Tag an öfters mit Maro im Wald und es begann sie etwas zu verbinden.
Marin zog die Decke nun doch von ihrem Kopf und atmete die frischere Luft ein. Sie drehte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme unter dem Kopf, hielt die Augen aber weiterhin geschlossen, denn sie hatte Angst, die letzten schönen Augenblicke ihres Lebens für immer zu verlieren.
Sie hatte die Zeit mit Maro im vollen Zügen genossen. Der Wald war ihre gemeinsame Welt gewesen. Barfuß waren sie durch das steinige Flussbett gelaufen. Sie hatten zusammen auf den grünen Wiesen gelegen und die vorbeiziehenden Wolken beobachtet. Sie hatten sich in hohe Laubberge geworfen und waren dabei durch den Regen klatschnass geworden. Und schließlich waren sie gemeinsam durch die Bäume gestreift, während der Schnee ihre Haare und den Weg vor ihnen zuschneite. Dieser Teil von Marins Leben war wunderschön gewesen, doch es besaß auch eine düstere, traurige Seite – ihren Mann Igo. Er hatte den nun eingetroffenen Winter nicht gemocht, doch das war nicht das größte Problem gewesen. Je weiter das Jahr vorangeschritten war, desto misstrauischer war er geworden. Er hatte Marins häufiges Fortbleiben bemerkt und sich gedacht, dass sie sich mit einem anderen Mann traf. Eines Tages war er ihr in den Wald gefolgt und hatte sie dort zusammen mit Maro gesehn. Eine Wut hatte sich langsam in ihm aufgebaut, denn seine Frau gehörte ihm. Ihm ganz allein!
Warme Tränen liefen Marin über die Wangen, denn sie wusste, was in ihren Erinnerungen nun folgen würde, doch sie konnte den Strom von Gefühlen nicht mehr aufhalten und es war, als erlebte sie erneut, was sie gesehen hatte.
Sie stand erneut im Wald vor Maro und er lächelte sie mit seinem eigenen Lächeln an. Der Wald um sie herum war vollkommen mit Schnee bedeckt. Dieses wunderschöne Weiß, das sie so sehr liebte und das das Bild mit Maro perfekt machte. Dann hatte etwas diesen Moment zerstört, den sie nie wieder vergessen würde. Ein Auto war in den Wald gefahren und hatte neben den beiden gehalten. Igo war ausgestiegen, hatte sie angeschrien und niedergeschlagen. Maro hatte versucht sie zu beschützen und Igo aufzuhalten, doch dieser war viel stärker gewesen. Er hatte ihn leicht überwältigt, dann hatte Marin bemerkt, wie er ein Messer aus seiner Jacke zog und... Sie hatte weggeschaut. Sie wusste nur noch, dass ihr Leben seit diesem Augenblick vorbei war – ihr richtiges Leben. Der rote Schnee hatte es ihr gesagt. Irgendwie hatte sie es geschafft, wegzurennen. Igo war kurz darauf festgenommen worden, doch für Marin zählte das alles nicht. Denn sie war seitdem wie innerlich Tod.
Marin war in Gedanken an ihrer letzten Erinnerung angekommen. Sie drehte sich auf die Seite und wagte es, die Augen ein wenig zu öffnen. Sie sah das Fenster und davor erkannte sie die Umrisse einer Rose in einem Glas. Die Rose ließ bereits den Kopf hängen, doch Marin würde sie für immer dort stehen lassen. Maro hatte sie ihr geschenkt. Damals, kurz bevor alles vorbei gewesen war. Sie hatte sich gefragt, wie er im Winter an eine Rose gekommen war, doch er war eben etwas besonderes gewesen. Er hatte ihr die Rose geschenkt – eine Blüte im Schnee. Es war der letzte Schnee gewesen, der letzte Neuschnee des Jahres. Nun regnete es. Tropfen schlugen gegen die Fensterscheibe und waren wie die Tränen, die Marin über das Gesicht liefen. Nur, das die Regentropfen vergehen würden, während ihre Tränen für immer in ihr weiterleben würden. Doch sie würde warten. Warten auf den nächsten Winter und den nächsten Schnee, wo er zu ihr zurückkehren würde. Er würde zu ihr kommen. Irgendwie.
- Spoiler:
Dunkel, schwarz, traurig. So zeichnete sich ihre Silhouette vor dem Fenster ab. Von draußen klatschten die Tropfen gegen die Scheibe und verstärkten den ganzen Eindruck noch. Als wollte dieses Bild all meine derzeitigen Gefühle widerspiegeln. Mein Blick klebte wie gebannt daran und ich konnte ihn einfach nicht abwenden. Von der Silhouette der Rose. Weitere Tropfen prasselten gegen das Fenster und hinterließen einen hohlen Nachklang in meinem Kopf. Würde man mich fragen, wie lange ich schon so dasaß und die Blume anstarrte, ich hätte ihm keine Antwort geben können. Ich wusste es nicht. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren seit ich hier war. Wie lange war das jetzt her? Eine Woche? Drei Tage? Ich hatte nicht die geringste Ahnung. Saß nur auf meinem Bett und starrte diese Rose an. Wenn es Essen gab, aß ich, wenn man mir trinken brachte, trank ich, doch mehr tat ich nicht. Wahrscheinlich hielten mich die anderen hier für verrückt. Sie wollten nichts mit mir zu tun haben. Nachdem sie zweimal versucht hatten mich zum Essen in einen anderen Raum zu bringen, hatten sie es aufgegeben. Seitdem aß ich in meinem Zimmer. Der einzige Grund, aus dem ich gelegentlich meinen Raum verließ, war ein dringendes, menschliches Bedürfniss. Gelegentlich, wenn ich es als genug vergangene Zeit ansah, wusch ich mich auch noch. Begegnete ich anderen Menschen auf dem Gang starrten sie mich an, als wäre ich ein Außerirdischer. Also blieb ich in meinem Zimmer und betrachtete die Rose. Diese eine Rose. Das letzte, meiner Besitztümer. Und auch dieses würde all das hier nicht mehr lange aushalten. Was ich tun sollte, sollte sie sich dem Verwelken zuwenden, wusste ich nicht. Vielleicht würde ich daran zugrunde gehen. Momentan erschien es mir so als wäre sie das Einzige, das mich noch am Leben hielt. Wie war ich nur in all das hineingeraten? Ich wusste es nicht mehr. Es erschien mir alles so undeutlich und so unendlich lange her. Zudem wollte ich mich nicht erinnern. Erinnerungen taten weh. Ich wollte diese Schmerzen nicht erneut spüren nur um am Ende wieder hier zu erwachen. Wollte nicht zurück in mein altes Leben. Doch meine Erinnerungen wollten mich einfach nicht in Ruhe lassen. Sie zerrten an mir und versuchten mich in ihren Bann zu ziehen. Das Einzige, was mich hier hielt, war diese Rose. Manchmal, wenn ich irgendwann einschlief, träumte ich von damals und immer wenn ich aufwachte, war das Einzige, das ich noch besaß, die Rose. Diese eine Rose. Der Rest war weg... oder vielmehr... ich war weg. Der Rest war noch da. Nur ich und diese Rose nicht mehr. Alles andere war noch an seinem alten Platz. Nur wir waren ihm entrissen worden und fristeten jetzt unser trostloses Dasein in diesem kleinen Raum. Allein. Vollkommen allein. Ohne irgendeinen Kontakt zu irgendwem. Diese Einsamkeit. Ich verfluchte sie. Schrecklich einsam. Wenn man schon eine Blume als angenehmen Kontakt zur Welt empfand. Eine Blume. Diese Rose. Wieso war ich eigentlich hier? Auch diese Frage hatte ich mir schon öfter gestellt. Auch darauf kannte ich keine Antwort. Genaussowenig, wie ich wusste, wo ich mich überhaupt befand. Ja, ich war in einem Haus, indem noch weitere Menschen waren. In einem Raum. Allein. Abgeschieden vom Rest der Welt. Dürfte ich wohl rausgehen? Wenn ich wollte bestimmt. Doch ich wollte nicht. Damit würde ich nicht klarkommen. Draußen zu sein. Draußen. Dort würden die Erinnerungen wieder kommen. Noch stärker als in diesem Raum. Ich könnte sie mitnehmen, diese Rose. Doch die Rose würde nicht nach draußen passen. Sie gehörte jetzt in dieses Zimmer hier. So wie ich. In diesen Raum. Für immer. Selbst wenn ich wollte. Ich konnte hier einfach nicht weg. Ich könnte nicht nach draußen gehen. Allein. Ohne sie. Und auch die Rose könnte ich nicht zurücklassen. Diese Rose. Diese wunderschöne Blume. Meine Lieblingsblume. Schon seit ich klein gewesen war. Und jetzt war sie das Letzte, dass mich davor bewahrte den Verstand zu verlieren. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich hatte mich verändert. War in mich gekehrt und einsam. Wenn sie weg war, würden mich die Erinnerungen einholen. Und ich würde durchdrehen. Ich wollte nicht durchdrehen. Ich wollte mich nicht erinnern. Nicht nach allem was passiert war. Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Hatte es wirklich geklopft, oder hatte ich mir das nur eingebildet? War ich schon so lange dieser Einsamkeit ausgeliefert, dass ich Wahnvostellungen bekam? Wurde ich verrückt...? Oder viel eher, war ich schon verrückt? Erneut klopfte es an der Tür. War es vielleicht doch real? Konnte es real sein? Seit Tagen hatte sich niemand für mich interessiert. Waren es überhaupt schon Tage? Oder waren es nur Stunden? Mein Zeitgefühl hatte mich vollkommen verlassen. "Mr. Marcs?", hörte ich eine Stimme durch die Tür fragen. Ich erwiderte nichts darauf sondern richtete meinen Blick wieder auf die Rose. Ich wurde tatsächlich verrückt. Auch diese Rose konnte mich nicht länger davor bewahren. Wie lange hatte sie es geschafft, das aufzuhalten, wie lange war ich schon hier? "Mr. Marcs!", rief die Stimme erneut, diesmal lauter, "ich komm jetzt rein!" Ich drückte mir die Hände auf die Ohren. Ich wurde wahnsinnig! Ich versuchte ruhig zu atmen und starrte die Rose an. Doch auch sie bewahrte mich nicht davor, also schloss ich die Augen. Doch auch diese Maßnahme verbesserte meine Situation nicht. Jetzt sah ich Erinnerungen. Dinge, die ich nicht sehen wollte, spielten sich ohne Vorwarnung vor mir ab. Schnell öffnete ich die Augen wieder. Ich wollte das nicht sehen. Nie wieder wollte ich das sehen. Doch was jetzt, in dem Raum vor mir stand, war auch nicht viel besser. Ich unterdrückte einen Aufschrei. Vor mir stand ein Mann. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Gingen meine Halluzinationen schon so weit? Bildete ich mir schon Menschen ein? "Mr. Marcs", begann die Halluzination vor mir nun zu sprechen. Ich schüttelte den Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Wieso passierte mir das? Ich... ich hatte doch die Rose. Die Rose sollte mich davor bewahren, mich in der Realität halten und nicht an den Wahnsinn abgeben. Wie hatte sie das nur tun können? Wie konnte diese Blume mich nur so verraten? Ich hatte ihr vertraut und sie hinterging mich auf so eine Weise! Wie hatte sie das nur tun können? Ich hatte sie doch so dringend gebraucht... und sie gab mir Hoffnung, machte mir Mut... um mich in Wahrheit abzuschieben und dem Wahnsinn vor die Füße zu werfen? "Mr. Marcs", schon wieder sagte der, von mir eingebildete, Mann, diesen Namen. War es Meiner? Ich wusste es nicht mehr. "Mr. Marcs, alles in Ordnung bei Ihnen?" Ich starrte ihn einfach nur an, unfähig zu antworten. Wie sollte ich auch einer Illusion antworten können? "Mr. Marcs!", erneut rief er diesen Namen, "Mr. Marcs! Sehen Sie mich an!" Ich sollte sie ansehen, diese Halluzination? Ich wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund, tat ich tatsächlich das, was sie von mir verlangte. Sie verschwand nicht. Meine Hoffnungen sanken. War ich schon so weit am Abgrund? "Können sie mich hören?", wollte die Illusion dann wissen. Ich schlug mir die Hände auf die Ohren. Ich wollte nicht mehr hören, was diese Sinnestäuschung mir erzählte! Ich wollte, dass sie mich einfach in Ruhe ließ, wegging, sich in Luft auflöste, mir egal. Sie sollte einfach verschwinden. Ich konnte das nicht mehr lange durchhalten. "Mr. Marcs, es ist Besuch für sie da", erklärte der Mann. Seine Stimme. Ich hörte sie noch immer. Ich wollte sie nicht mehr hören, wollte einfach dass sie verging und mich all das hier wieder in Ruhe ließ. Mich und die Rose wieder allein ließ. Die Rose. Die Rose, die mich so hintergangen hatte! Ich musste mich an ihr rächen! Aber nicht jetzt. Erst wenn diese Halluzination weg war. Diese wandte sich jetzt von mir ab und sah zur Tür. Dann trat eine Frau ein. Diese Frau. Sofort kniff ich meine Augen wieder zusammen. Diese Rose war böse. Durch und durch böse! Wie konnte sie mir so etwas nur antun? All diese Dinge. Sobald ich die Augen schloss, erschienen vor meinem inneren Auge wieder die schmerzhaften Erinnerungen. Sofort riss ich sie wieder auf und sah in das Gesicht der Frau. Dieser Frau. Das ging nicht. Das war zu viel für mich. Ich sprang auf, stürzte, so schnell ich konnte, an den Halluzinationen vorbei, auf die Rose zu. Diese gemeine Rose. Wie konnte sie mir ausgerechnet das antun! Wie konnte sie mir so einen Schmerz zufügen? Sie durfte nicht mehr existieren. Ich musste sie vernichten. Sie hatte es nicht verdient, weiterzuleben. Ich... ich musste ihr ein Ende bereiten. Ich umklammerte ihren Stiel mit meiner Hand, spürte die Dornen, die sich in meine Handfläche gruben. Das erste richtige Gefühl, seit einer Ewigkeit. Dann holte ich aus. Ich würde diese bestialische Blume los werden. Die Fensterscheibe zersplitterte klirrend in tausend Teile, als meine Hand mit voller Wucht dagegenknallte und die Rose wenige Sekunden später, in der Mitte geknickt, in Richtung Boden fiel. Laut ein- und ausatmend sah ich mich um. Der Mann und die Frau standen schweigend da und beobachteten mich verwirrt. Ich sah mich in dem Raum um. Dieser Raum. Jetzt erkannte ich ihn wieder. Und auch den Mann. Und... die Frau. "Mr. Marcs... ist alles in Ordnung bei Ihnen...?", wollte der Mann leise wissen. Ich betrachtete ihn. Mr. Marcs. Natürlich. Das war ich. Ich war das. Und ich war hier. Langsam nickte ich, als ich mich wieder dem Fenster zuwandte und nach draußen sah. Unten, auf dem nassen Asphalt, lag die demolierte Rose. Tief atmete ich durch. Ich durfte mir auf keinen Fall jemals wieder eine dieser teuflischen Blumen ins Zimmer stellen lassen. Ich hatte sie noch nie leiden können. Immer rissen sie mich aus der Wirklichkeit und gaukelten mir eine falsche Welt vor.
Farnherz gewann am 7.03.2015 den 39. Wettbewerb ('Scary & Creepy') und erlangte somit 4 Punkte für den WindClan:
- Spoiler:
Etwas knackt unter mir, es hört sich wie Glas an, doch ich habe keine Zeit nachzusehen. Er verfolgt mich. Er ist nicht mehr weit entfernt. Ich habe keine Ahnung was er ist und will es auch lieber nicht herausfinden. Ich stolpere durch die Dunkelheit. Meine Kleider sind zerrissen und ich blute bestimmt an mehreren Stellen.
Heute Morgen: Es war ja nicht zu glauben, meine Eltern erwarteten im Ernst von mir dass ich mitkam, mir dieses stinklangweilige Schloss ansehen. Klar es war der Geburtstag meiner kleinen Schwester, die glaubte wenn sie groß wäre könnte sie Königin oder wo was werden. Ich hatte schon oft versucht ihr das, Auszureden, da es das heute nicht mehr gibt, aber denkt ihr die hört auf mich? Natürlich nicht. Während wir auf den Führer warteten begann meine Schwester zu zittern. „Oh ist dir kalt mein Schatz?“, fragte meine Mum besorgt. Ich verdrehte die Augen. Meine Schwester nickte. „Harald, Harald gib mir mal schnell die Decke unsere Kleine friert!“, rief sie meinem Dad zu und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Wer will schon ‚unsere Kleine‘ genannt werden. Aber meiner Schwester machte das nichts aus, sie schien sich sogar darüber zu freuen. „Wann kommt denn endlich dieser Führer?“, fragte ich gelangweilt und lehnte mich gegen eine Mauer. „Jetzt sei doch mal nicht so ungeduldig“, fuhr mein Dad mich an. „'tschuldigung“, murmelte ich und blickte zum Himmel. Er war Wolkenverhangen und es sah aus als würde es bald regnen.
„Maja, komm endlich! Der Führer ist da wir warten nur auf dich!“, grunzte mein Dad. „Komm ja schon“, meinte ich und lief zu den anderen die wohl zu der Gruppe gehörten. „Dann können wir jetzt ja endlich losgehen“, kreischte meine Schwester erfreut, doch der Führer reagierte nicht, er starrte mich an wie wenn ich ein Alien wäre. „Äh… wieso starren sie mich so an?“, fragte ich ihn. „Sei doch nicht so unhöflich zu diesem netten Mann, ich meine wahrscheinlich hast du ihm mal die Brieftasche gestohlen oder sein Auto in die Luft gejagt.“ Der Blick meiner Mum traf mich. Sie mochte mich nicht, sie warf mir vor eine Diebin zu sein und Dinge die mir nicht gehörten in die Luft zu jagen. Das tat ich zwar nie, aber es dachten wohl alle. Der Führer starrte mich weiterhin an bevor er murmelte: „Diese Führung ist nichts für dich, ich muss dich jemandem vorstellen. Komm mit!“ Jetzt starrte ich den Führer an. „Was?“, fragte ich, doch der Führer packte mich einfach am Arm und zog mich hinter sich her. Meine Mum und mein Dad sahen mir verärgert hinterher, sie wollten mir zum einen sagen das ich nicht ‚mal wieder‘ etwas anstellen sollte und zum anderen fragten sie sich was ich jetzt schon wieder angestellt hatte das ich sogar weggeschleift wurde. Ich sah nicht viel als ich durch das Schloss stolperte, da der Führer so schnell lief. Manchmal konnte ich einen Blick auf die Bilder an den Wänden werfen oder mir die Jagdtrophäen ansehen, aber auch das nur für wenige Sekunden. Wir liefen weiter bis wir zu einer alten verzierten Holztür kamen. Der Führer schlug mit der Faust gegen die Tür. „Herein“, ertönte eine laute, tiefe Stimme und der Führer öffnete die Tür. Mir blieb fast die Luft weg als ich den Raum sah. Er war riesig, bestimmt zweimal so groß wie die meisten anderen Räume die ich gesehen hatte als ich durchs Schloss geschleift worden war. Die Wände waren mit Mustern und Wandteppichen, auf denen große Wappen zu sehen waren, verziert, in dem Raum stand ein länglicher Tisch, der einmal quer durch den Saal ging, um ihn herum standen kunstvoll verarbeitete Stühle aus Holz mit roten Sitzpolstern. Ein Mann der an einem Ende des Tisches saß räusperte sich und ich zuckte zusammen. „Wie heißt du?“, fragte er mich. „Äh… Maja und sie?“ Ich sah ihn fragend an. er war klein und hatte strohblonde Haare. „Ich? Ich habe keinen Namen… den habe ich vergessen schon vor vielen, vielen Jahren.“, antwortete er. Das hörte sich irgendwie unheimlich an. „Ach... und was wollen sie von mir?“, stotterte ich. Er grinste. „Ach das hat dir Luis also nicht gesagt… sieht ihm ähnlich immer alle zu mir zu schleifen und dann zu verschwinden ohne was zu sagen.“ Ich blickte mich in dem Raum um. Tatsächlich war dieser Führer, der wohl Luis hieß, nicht mehr im Raum. „Dann werde ich dir wohl erklären müssen was du tun musst“, meinte er und grinste. „Äh... was?“, fragte ich verwirrt. Dieser namenlose Mann grinste nur.
Ich erwachte wieder, ich wusste nicht einmal wann ich eingeschlafen war, aber alles um mich herum sah anders aus. Viel älter, viel mehr Natur, viel weniger Schloss. Es war schon seltsam, ich stand in der Mitte einer Lichtung, auf der Menschen herumliefen, viele Menschen, mit Steinblöcken. Sie sahen verschwitzt aus. Ich sah Kinder die auf dem Burghof herumliefen und den arbeitenden Männern etwas zu Trinken oder zu Essen brachten. Dann wurde alles schwarz.
Als ich die Augen öffnete saß ich wieder in dem Saal, vor mir auf einem Stuhl saß der kleine, blonde, fies grinsende Mann. „Und wovon hast du geträumt?“, fragte er. „Wieso wollen sie das wissen?“, fragte ich mit zusammengekniffenen Augen. Langsam wurde das Ganze echt unheimlich. "Antworte!", knurrte der Mann, mit einer angsteinflößenden Stimme. "Äh... ich denke mal von dem erbauen der Burg?", ich wusste selber nicht, weshalb ich antwortete, aber es war, als würde mich irgendwas dazu zwingen. „Das ist gut“, sein Grinsen wurde breiter, „Endlich habe ich das Kind gefunden, das meine Burg wieder zum Leben erweckt, all die herrlichen Monster und Kreaturen die hier lauern werden endlich wieder erwachen.“ Ich war mir jetzt sicher, dass dieser Mann in die Irrenanstalt gehörte oder am besten gleich ins Gefängnis. „Ja sehr schön für sie“, sagte ich und lächelte leicht, „dann kann ich ja jetzt wieder gehen.“ „Nein!“, plötzlich war das Gesicht des Mannes feuerrot und seine Augen so schwarz wie die Nacht. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Du nicht, du bist der Schlüssel damit diese Burg wieder zum Leben erwacht, du bist unbezahlbar, nie wieder lasse ich dich gehen! Endlich werde ich wieder Herr über diese Burg sein so wie schon immer, kein Mensch dem ich es nicht erlaubt habe wird je wieder einen Fuß auf mein Werk setzen. Nie wieder lasse ich mich so demütigen!" Sein rotes Gesicht funkelte jetzt auch noch Golden. Der Mann stand auf, seine Hände hatten die Farbe der Mauersteine, wie auch sein restlicher Körper und seine Kleidung. Nur sein Gesicht war noch immer rot. Langsam streckte er mir seine Hände entgegen. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Lust weiter bei diesem Irren zu bleiben und irgendwie wurde es jetzt ziemlich creepy. Aus diesem Grund stürzte ich Richtung Tür davon, stieß sie auf und rannte los durchs Schloss. Und dieser Kerl folgte mir natürlich. Der Atem des Mannes hörte sich mittlerweile wie der Atem eines Tieres an und er schien immer näher zu kommen.
Jetzt: Ich kann nicht mehr, seit heute Morgen renne ich durch das Schloss, ich habe keinen Schimmer wie viel Uhr es sein könnte und mein Hals brennt schrecklich. Ich fühle mich als ob ich mich gleich übergeben müsste und stolpere nur noch langsam vor mich hein. Diesen verrückten Psycho habe ich mittlerweile schon vor einer Weile abgehängt, als ich ein kleines Loch in einer Wand bemerkt hatte und schnell hineingekrochen war. Ich will mich auf den Boden setzen, doch stattdessen lande ich auf etwas das unter mir zusammenkracht. Schmerz durchzuckt mich, doch ich ignoriere ihn. Ich spüre etwas unter mir und hebe es vorsichtig auf.
Die Flammen der Kerzen erhellen den Raum. Ich würde mal sagen es ist eine Bibliothek. An sämtlichen Wänden befinden sich Bücher, Schriftrollen und Papiere. „Was machst du hier?“, fragt eine alte kratzige Stimme. Ich zucke erschrocken zusammen und drehe mich langsam um. Ich hoffe dass es nicht der Psycho ist und das, obwohl die Stimme ganz anders klingt. Ich war fertig mit den Nerven. Ein alter dürrer Mann mit langen weißen Haaren und Bart steht mir gegenüber. Seine Augen sind trüb doch sein Blick hellwach. Ich schließe die Augen und atme erleichtert durch. „Was machst du hier?“, wiederholt der Mann. „Keine Ahnung“, antworte ich ihm, „ich wurde von so einem Psycho verfolgt und jetzt…“ „Einem Psycho?“, der Mann zieht fragend eine Augenbraue hoch, sein Blick ist grimmig. „Ja, rote Augen, rotes Gesicht, grauer Körper…“ Der Mann unterbricht mich mit einer abwehrenden Handbewegung, sein Blick wird noch düsterer. Na klasse, der glaubt mir bestimmt nicht und denkt ich schnüffele hier herum. Jetzt wird der bestimmt gleich die Polizei anrufen oder so. Meine Eltern werden sich freuen. „Das ist gar nicht gut“, meint der Mann stattdessen. „Was?“, ich sehe den Mann fast schon überrascht an, „sie glauben mir?“ Der Mann ignoriert die Frage. „Das heißt du bist…“ Der Mann musterte mich. Na toll – nicht schon wieder! "Und was wollen sie jetzt machen?", frage ich fast schon ein wenig genervt, "mich auch durch das halbe Schloss jagen?" Der Mann mustert mich und schüttelt den Kopf. "Sehe ich aus, als könnte ich das?", fragt er mich und blickt an seinem dürren Körper nach unten. Ich antworte darauf nicht. Der Mann scheint zu überlegen. "Du musst hier weg", erklärt er mir dann. Ich sehe ihn an. "Und wie genau soll ich das machen? Ich bin den ganzen Tag durch das Schloss gerannt und habe keinen Ausgang gesehen." Der Mann schüttelte den Kopf. "Du wirst oben auch keinen mehr finden. Es gab ein Verbot für dich, den Ausgang zu finden", sagt der Mann dann. Ok jetzt beginne ich auch an ihm zu zweifeln. Wieso waren hier alle so verrückt? "Und wie soll ich dann hier rauskommen?", will ich wissen und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie genervt ich bin. "Ich habe einen Geheimgang, der führt von hier aus nach draußen." "Ach wirklich? Ein Geheimgang", sage ich ausversehen laut. Der Mann nickt. "Und was ist, wenn der komische Psycho mich findet?", frage ich leicht ironisch. Der Mann schüttelte den Kopf. "Er weiß nichts von diesem Teil der Burg, doch falls er ihn findet, werde ich ihn aufhalten." "Und wer genau ist dieser Kerl?", will ich wissen. "Er hat damals dieses Schloss erbauen lassen... er war ein Tyrann und am Ende wurde er dazu verflucht, für immer in diesem Schloss zu leben und es nicht verlassen zu können. Du bist der Schlüssel für ihn, wieder hier rauszukommen." "Ach... und was würde dann passieren?" "Auf jeden Fall nichts Gutes." Der Mann packt mich am Arm und zieht mich hinter sich her durch die Bibliothek. "Und woher wissen sie das?", frage ich ihn. "Ist nicht so wichtig..." Er bleibt vor einem Regal stehen und zieht einige Bücher raus. Dahinter ist ein Loch in der Wand. "Wohin führt das?", frage ich den Mann unsicher. "Nach draußen", erwidert er. "Achja wirklich?", ich weiß nicht, ob ich ihm trauen soll. Er zieht eine Augenbraue hoch. "Das oder der... wie nanntest du ihn... Psycho." Ich sehe den Mann an, dann nicke ich. Er hat Recht. Ich quetsche mich durch das Regal und zwänge mich in den Tunnel dahinter, dann krabbele ich langsam durch die Dunkelheit.
Die Sterne blinken über mir, als ich den steinernen Gang wieder verlasse und draußen vor dem Schloss stehe. Verwirrt drehe ich mich um und mustere das merkwürdige Gebäude. Dann drehe ich mich um und laufe langsam in Richtung der Straße. Ist das heute wirklich passiert? Irgendwie glaube ich mir das selbst nicht wirklich.
Mangoblüte gewann am 18.08.2015 den 40. Wettbewerb und erlangte 4 Punkte für den SchattenClan:
- Spoiler:
Das Mädchen zögerte. Gerade eben noch stieg sie selbstbewusst in den Zug um ihre Welt hinter sich zu lassen, einen Neuanfang zu beginnen, aber jetzt, als sich der Zug langsam in Bewegung setzte, blickte sie verzweifelt nach draußen. Sollte sie nicht wieder zurück nach Hause gehen? War es wirklich notwendig gewesen gleich abzuhauen nachdem ihr Vater sie geschlagen hatte? Hätte man nicht noch reden können, probieren können alles zu klären? Aber als das Mädchen auf ihre blauen Flecken blickte, die über den ganzen Körper verstreut waren, packte sie wieder das Selbstbewusstsein und sie wusste, dass es das richtige war. Kein Tag länger hätte sie es in der chaotischen Wohnung mit ihrem Vater ausgehalten, für den sie sowieso nur mehr das Mädchen für alles war.
Vor dem Tod ihrer Mutter war noch alles okay und sie hielten als kleine Familie zusammen, aber schon am Abend nach der Beerdigung find ihr sonst so verantwortungsvoller Vater an sich zu besaufen. Von da an wurde es fast jeden Tag schlimmer. Das Mädchen übernahm die Rolle der Hausfrau und bemühte sich allen Aufgaben hinterherzukommen, denn ihr Vater hatte noch nie etwas für den Haushalt getan. Aber nach den Sommerferien war es einfach zu viel für sie. Die Schule kam oft zu kurz und immer öfter blieb sie daheim, anstatt dort hinzugehen, wo sie von allen nur bemitleidet und verhätschelt wurde. Irgendwann beschloss sie dann gar nicht mehr zur Schule zu gehen. Ihr Vater, der mehr oder weniger vor dem Fernseher mit einem Bier seine Zeit verbrachte, zuckte aus, als er erfuhr, dass sie nicht mehr zur Schule ging. Da passierte es das erste Mal. Sie erinnerte sich noch ganz genau, wie ihr Vater die Hand hob und wie es brannte, als er ihre Wange traf. Von da an waren die Schläge keine Seltenheit mehr.
Das Mädchen schüttelte ihren Kopf, sie musste nun endgültig ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Sie sollte sich mit dem größten Problem befassen: Geld. Viel zu wenig hatte sie davon, aber kurz vor ihrer Flucht, leerte sie noch die Geldtasche ihres Vaters. Geburtstagsgeld nannte sie es. Heute ist sie nämlich 17 Jahre alt geworden. „Happy Birthday to me“, sagte sie sich selber und hoffte dabei auf ein besseres Leben ohne Gewalt, ohne ihren Vater. Auf jeden Fall wollte sie sich eine Arbeit suchen um Geld zu verdienen. Wenn sie dann genug Scheine hat, wär eine Wohnung ganz gut, wo sie aber davor schlafen sollte, wusste sie noch nicht. Freunde hatte sie keine mehr, bei denen sie übernachten hätte können, denn der Kontakt ist abgebrochen. Allein dieser Gedanken trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie fühlte sich so hilflos, wie ein kleiner Käfer, der auf dem Rücken lag.
|
| | | Wellenschimmer Älteste
Anmeldedatum : 25.10.13 Alter : 22
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) 27.05.16 22:51 | |
| Und auf der anderen Seite des Ganges hängen noch mehr Geschichten...Schwefeltanz (Zur Zeit: Onyxfeder) gewann am 04.10.2015 den 41. Wettbewerb und gewann 4 Punkte für den SchattenClan mit folgender Geschichte: - Geschichte zum Lied "The Final Episode" von Asking Alexandria:
Es schien als würden die Wände schwanken und der Boden unter ihren Füßen erzittern. Sakebi keuchte schwer als sie erneut eine Welle der Traurigkeit überrollte. Es war schon zwei Wochen her als sich ihr Freund von ihr getrennt hatte. Er war ihr alles gewesen, ihr Fels in der Brandung und wohl das einzige was sie zum Lächeln gebracht hatte. Langsam torkelte das Mädchen in eine Ecke ihres Zimmers. Zitternd ließ sie sich nach unten sinken. In einer Hand hatte die eine Flasche Wein und in der anderen eine Rasierklinge. Die Wangen von ihr waren nass und immer und immer wieder löste sich eine schwere Träne und bahnte sich einen Weg nach unten. Unzählige Narben zierten den Arm des Mädchens. Über den Jahren hinweg wurden es immer mehr und tiefer. Schluchzend setzte sie die scharfe Klinge an ihr Handgelenk an. Plötzlich musste sie wieder an die Worte ihren Freund oder eher Exfreund denken, welche sie wohl nie vergessen würde. „Mir wurde gesagt, du hättest mich betrogen. Ich mache Schluss mit dir. Ich liebte dich sowieso nie. Wer würde schon freiwillig ein Mädchen mit Narben lieben?“ Sie hatte ihn sehr geliebt und sie tat es immer noch. Nie könnte sie ihn betrügen oder gar verlassen. Wahrscheinlich hatte er das nur erfunden, um leichter mit ihr Schluss machen zu können. Sakebi zog sich zusammen und schrie vor Schmerz. Die Klinge hatte sie noch nicht einmal benutzt. Dieses Mal war es der innerliche Schmerz der ihr den Atem raubte. Schnell nahm das Mädchen noch einen großen Schluck von ihrer Flasche, um ihre Sinne noch mehr zu vernebeln. Einen Moment lange kehrte Ruhe in Sakebi ein als sie die Klinge erneut ansetzte. Keuchend drückte sie das Stück Metall tief in ihren Arm hinein und zog die Klinge bis zu ihrer Armbeuge runter. Ein Blutschwall ergoss sich auf den Boden. Sie hatte eine Ader getroffen und es blutete wie verrückt. Fast erstaunt betrachtete das Mädchen die klaffende Wunde. Plötzlich packte sie erneut der Zorn und sie schlug mit ihrer heilen Hand gegen eine Wand, in welcher sie das Gesicht ihres Ex sah. Das ganze machte sie so lange bis ihre Knöchel bluteten. Zitternd holte Sakebi tief Luft und lehnte ihren Kopf gegen die kalte Mauer. Sie sehnte sich nach den beschützenden und warmen Armen ihres Freundes. Er hatte ihr immer gesagt wie sehr er sie liebte, er sie nie gehen wollte und er immer für sie da sein wird, was wohl doch alles eine Lüge gewesen war. Wie schwach sie doch nun wirken musste. Ihre Wangen glänzten von den vielen Tränen, ihr Arm war ein blutroter Klotz und ihre Hand ein pulsierendes etwas. Allmählich merkte sie wie ihr immer schwindeliger wurde. Ihre Zeit lief langsam ab. Sie verlor zu viel Blut, das konnte sogar sie feststellen. Mit einem sauberen Schnitt hatte sie ihre Ader der Länge nach durchtrennt. Sakebi schluchzte noch einmal bevor sie wieder anfing zu schreien. Das ganze zerfetzte sie, doch bald war es vorbei. Man würde sie am nächsten Morgen tot in ihrem Zimmer finden. Mitten in einem Meer aus Blut würde sie liegen, ihr Mund zu einem grausamen Lächeln verzogen. Und ihr Ex… Ja ihr Ex würde um sie trauern. Weinend würde er an ihrem Grabstein knien und verzweifelt jammern, dass er dies nie gewollt hatte, doch es würde zu spät sein. Vielleicht würde sie ihm so den gleichen Schmerz zufügen wie er ihr zugefügt hatte. Würde es ihm überhaupt etwas bedeuten? Sakebi musste schwer schlucken. Wieso hatte sie keinen Therapeuten geholt? Sie wollte schlichtweg nicht ohne ihn leben. Nie mehr. Ein leiser Seufzer entwich ihr als sie ihre Augen schloss. Noch immer floss Blut aus ihrer Wunde, jedoch spürte das Mädchen den Schmerz nicht. Das letzte was man noch aus dem Zimmer von Sakebi hörte, war die Weinflasche die aus ihrer Hand rollte als diese leblos zu Boden sank. Mangoblüte gewann am 30.11.2015 den 42. Wettbewerb und brachte weitere 4 Punkte für den SchattenClan mit dieser Geschichte: - Herbstwind:
Er wachte auf. Irgendwo. Als er sich langsam aufrichten wollte, wehrte sich sein Körper sehr dagegen. Der Junge befand sich in einem kleinen hölzernen Verschlag, der gerade noch groß genug war um aufrecht zu stehen und die Türe war bombenfest verriegelt. Bombenfest.
Benommen stand ich auf. „Ganz langsam, Noah, ganz langsam.“, sagte ich zu mir selbst. Ich wollte nämlich nicht schon wieder unsanft mit meinem Arsch auf den Boden der Tatsachen knallen. Verriegelt in einem Raum, ohne jegliche Nahrung oder anderen notwendigen Dingen fürs Leben. Keine Spur von anderen Menschen. Tolle Situation. Der staubige Boden fing zu wanken an, wurde ungerade und bekam Wölbungen. Keuchend und total überfordert schloss ich für süße sieben Sekunden meine schweren Augenlieder. Wozu Teufel war ich überhaupt? Russland, Hawaii, Schweiz, China oder doch irgendwo im nirgendwo in meinem Heimatsland? Die Neugier siegte über meine Schwäche und ich trottete langsam zum kleinen Fenster, das so hoch oben lag, dass ich mich strecken musste um hinauszusehen. Mit beiden Händen hielt ich mich am Fensterrahmen fest und von Hoffnungslosigkeit überwältigt starrte ich in die Landschaft hinaus. Nichts außer Laubbäumen und bunten Blätter war zu sehen. Zwischen den Bäumen hatten sich einige Tannen und orange gefärbte Fichten ihre Heimat gesucht. Ein kräftiger Windstoß fuhr durch die herbstliche Landschaft und fegte einige Blätter zu Boden. Verstört davon, dass eine so normale Situation stattfinden konnte während ich hier eingesperrt festsaß, löste ich mich vom Anblick und ging hinüber zur Tür. Ich rüttelte daran, aber das einzige was sich dadurch bewegte, war das metallene Schloss von draußen. Meine Gedanken drehten sich derweil im Kreis, immer und immer wieder dieselben Fragen. Wo war ich? Was passiert mit mir? Wie komme ich hier wieder raus? Schwankend, wie einer der zu viel Alkohol gesoffen hatte, lief ich kraftlos zur Ecke in der ich aufgewacht war. Irgendetwas muss es doch geben, dass mir aus meiner misslichen Lage hinaus hilft. Mit den Augen und schließlich auch mit meinem ganzen Körper suchte ich diesen Verschlag nach irgendetwas ab. Als ich schon mit meinen Gedanken wieder von der Suche abgedriftet bin und den tanzenden Staubkörnern in dem Scheinwerfer der Sonne zusah, erweckte etwas meine Aufmerksamkeit. Direkt ober der Tür im Türrahmen steckte ein winziges verblichenes Stück Papier. Aufgeregt, wie ein kleines Kind auf seinen Geburtstag, zog ich den Zettel vorsichtig aus der Ritze. Überglücklich endlich etwas gefunden zu haben faltet ich es auseinander, aber was ich dann sah, ließ mich leichenblass werden. Leichenblass. Und bevor ich mir einen Fluchtplan überlegen konnte, knickten meine Beine ein und ich verlor kampflos mein Bewusstsein.
Glückselig und voller neuer Lebensenergie lief ich durch die Landschaft des Herbstwaldes und fühlte mich fast so, als ob mich der Herbstwind durch die Landschaft blies. Der Herbstwind wird auch der sein, der meine Tat verbergen wird. Ich strich mir durch meinen grauen Bart und spürte wie tief in mir drin meine Knieprotese knackte und mir befahl langsamer zu gehen. Meine Kräfte würde ich mir sowieso einteilen müssen, wenn ich es bis zum späten Nachmittag zum Verschlag schaffen mochte. Ich war schon sehr gespannt, wie der Junge auf mich reagieren würde und vor allem ob er meine grausame Nachricht gefunden hatte. «Freu dich auf heut, ein Tag ohne andere Leut. Nur du und ich, dich wird’s töten unser Treffen und freuen wird’s mich. Auf deine letzten Stunden werden wir trinken, verwest unter den Blättern wirst du stinken.» Hach, welch wunderbares Gedicht für so einen wunderbaren Anlass. Der Nervenkitzel wenn man einem Menschen wehtun kann wird mich wieder wie eine Droge unter Schock stellen und tagelang werde ich mit einem Grinsen in der Gegend herumlaufen. Menschen sind so naive Wesen, denen man nur zu leicht Leid zufügen kann. Schon im Kindergarten war das Wehtun mein Hobby. Jedes Opfer wurde von mir mit einer ausgeklügelten Methode umgebracht, aber das mit Abstand langweiligste Mordverfahren ist und bleibt das Vergiften bei einem schaurigen Candle-Light-Dinner, wobei der Aufwand bei diesem Opfer auch viel zu groß war. Aber was jedoch bei jedem Mord gleich blieb, war die Jahreszeit: Herbst. Der Herbst war perfekt dafür geschaffen. Der Herbstwind, sein treuer Kollege, würde die Leiche mit Blätter sanft zudecken, etwas verrotten lassen und der Schnee im Winter die Sache noch verschönern und vergesslich machen. Die letzten Meter zum Verschlag waren gleich geschafft und seine Freude wurde mit jedem Schritt größer. Er setzte seinen elendsteuren Rucksack ab, hoffte dass dieser heute nicht zu sehr mit Blut verschmutzt werden würde und holte einen kleinen Schüssel heraus und sperrte damit das Schloss an der Türe des Verschlages auf.
Enttäuscht trat der alte Mann hinein und sah einen übermüdeten Teenager in der Ecke liegen. So wenig Action hatte dieser definitiv nicht erwartet. Er trotte zu ihm hinüber, holte seine Waffe hinaus und stieß ihm mit dem Lauf vorsichtig an den Kopf, er wollte ja noch seinen Spaß mit ihm treiben. Der braunhaarige Junge war fast zu schön um ihn für seine Machtspielchen zu benutzen, aber bevor er irgendwelche nutzlosen Schuldgefühle entwickeln konnte, bewegte der Junge sich und stieß einen Seufzer aus.
Verwirrt rieb ich mir die Augen und sah einen grauhaarigen Mann vor mir stehen. Seine Waffe zeigte direkt mit der Mündung auf meinem Kopf. Das schreckliche Gedicht würde also zur Wahrheit werden, aber ganz im Gegensatz zu seinen Erwartungen schoss der Mann nicht gleich ab oder warf ihm irgendwelche schwerwiegenden Fehler in seinem Leben vor, sondern er sagte mit außergewöhnlich ruhiger entspannter Stimme: «Hallo Noah. Guten Tag. Schön, dass du vor Langweile noch nicht krepiert bist, dass wäre auch eine ziemliche Verschwendung des Tages für mich gewesen. Stell dir vor, dann wäre ich wegen einer Leiche hier herauf gestampft, hätte dich ins Freie geschleppt ohne vor deinem Lebensende noch etwas Spaß mit dir zu haben. Eine Schande wäre das gewesen.» Diese Sätze klangen so unreal. So unecht. So einstudiert. So grausam. In panischer Angst wusste ich nicht, ob ich darauf was erwähnen sollte und wenn doch, was? Was erwähnt man bitte auf etwas? Ich gab mir nicht einmal die Mühe um Gnade zu betteln, denn eigentlich wollte ich nur mehr schlafen und etwas essen und trinken. Noch schien mir mein Lebensende zu fern um an etwas anderes zu denken als solche Lebensnotwendigkeiten, aber das Problem war ja, um essen, schlafen und trinken zu können, muss man leben.
Der Junge schien überhaupt nicht begeistert von meiner Idee zu sein ihn umzubringen, was ich ihm ehrlich gesagt auch nicht verübeln kann, aber ein bisschen mehr Aufstand oder gar eine Antwort wäre schon toll. Aber ich würde nicht Boss heißen, wenn ich nicht für alles eine Idee hätte. Ich zog eine Schnapsflasche aus meinem Rucksack, löste den Verschluss und schenkte ihm und mir ein Gläschen ein. Ohne jegliche Widertaten schüttete ich es ihm ihn den Rachen und trank genussvoll meins aus. Immer noch nicht mehr Action. Also muss mehr Alkohol ins Spiel. Ohne lange zu zögern schüttete ich ihm mehr Schnaps in den Rachen. Der Junge, genannt Noah schüttelte sich vor Ekel und bekam einen Hustenanfall und endlich kam mehr Action ins Spiel. Er sprang auf, packte mich an der Kehle und schleuderte mir wüste Schimpfworte ins Gesicht.
Der Alte schien völlig am Rad zu drehen, denn jetzt wollte er mich zur Feier des Tages volllaufen. Ohne lange nachzudenken werde wehrte ich mich, aber egal was ich tat er blieb vollkommen ruhig und holte nur einen weiteren Gegenstand aus seiner Tasche. Handschellen. Juhu jetzt bin ich eindeutig verloren, denn obwohl ich eigentlich jung und kräftig war, schien der alte Mann immer noch viel stärker zu sein als ich. Wortlos zog er mich gefesselt hinaus und band mich an einen Baum an. Ohne sichtliche Anstrengung, dass ein Junge sich gegen ihn wehrte führte er es mit einer seltsamen Gelassenheit aus.
Als der Junge am Baum einer Birke angebunden war, sagte der alte Mann seine letzten Worte zu ihm: «Ich weiß Noah, ich weiß. Diese Situation ist für dich überaus bemitleidenswert, aber ich habe kein Mitleid mit dir. Sieh das positive an der Sache! Du hilfst mir, denn du bist eine Lebensfreude für mich. Menschen sind so leicht zu verletzen und deswegen macht es doch auch so viel Spaß. So hilflos sind die Menschen und so kraftvoll die Waffen, die so leicht einem das Leben nehmen können. Aber okay jetzt zur eigentlichen Mission: Dein Tod.» Der Junge wurde bei der Erwähnung seines Todes leichenblass, wie er es schon bald sein würde und alleine dieses Anzeichen von menschlicher Schwäche löste ein Wohlgefühl in mir aus.
Ich erkannte, dass jetzt meine letzte Chance sein würde, um irgendetwas noch zusagen. Mein Mund öffnete sich und heraus kam nur eine einzige Frage, zugegeben sehr schlecht ausgewählte letzte Worte: «Wa…Warum biste so wie du bist? Was hat dich zudem gemacht? Wer bist du überhaupt?». Es ließ mir einfach keine Ruhe warum ich nicht wusste wer mein Mörder war. Er war sichtlich überrascht, dass sich jemand einmal um ihn persönlich kümmerte und das während den letzten Atemzügen. Der Alte fing an eine stotternd an und erzählte dann aber immer flüssiger. So ganz konnte ich ihm nicht mehr folge, da meine Kräfte verschwanden und der Alkohol entfaltete seine Wirkung. Er sagte irgendwas von einer Trennung seiner Eltern, zeigte Gefühle, wurde traurig und nur am Ende der Erzählung, als seine Stimme hart wurde, konnte ich zuhören: «…und genau das macht mich heute zu dem der ich bin. Menschen können so grausam sein und dir dein ganzes Leben zerstören. Mein Leben zerstörten mir meine Eltern, lieber genannt Erzeuger und ich werden dein Leben zerstören. Beenden.»
Der Junge sah wie sich die Kugel in seine Brust bohrte und mit einem dumpfen Knall sich in der Umgebung bemerkbar machte. Man sagt ja immer, man sieht wie das Leben in Bildern in einem Film in sich vorüber zieht, aber nein, es ist ganz anders. Noah sah nur all die geliebten Menschen, die dicht gedrängelt auf einem Platz standen und ihm zuwinkten und auf einer Bühne spielte jemand mit einer Gitarre die letzten Akkorde. So sah also das Lebensende aus. Der Alte lächelte zufrieden und flüsterte leise vor sich hin: «Und der Herbstwind wird den letzten Teil der Arbeit erledigen. Danke guter alter Freund, danke du gnadenlose Herbstwind, der jedes Jahr aufs Neue Blätter von den Bäumen reißt und Leichen sanft damit zudeckt.»
Mondpelz gewann am 27.12.2015 den 43. Wettbewerb und erlangte 4 Punkte für den WolkenClan mit dieser Geschichte: - Schneewehe:
Ich mochte Schnee schon immer. Wenn die Welt mit Schnee bedeckt ist, sieht alles so friedlich aus, so still. Man merkt es dem Schnee gar nicht an, wie kalt er ist. Wenn man ihn ansieht, ist er wunderschön, funkelt in der Sonne, doch sobald man ihm näher kommt und ihn berührt, merk man, wie eiskalt er eigentlich ist. Ich erinnere mich noch daran, wie ich unzählige Male mit schmerzend gefrorenen Händen nach Hause kam, nur, weil ich ein bisschen mit dieser Schönheit der Natur spielen wollte. Gerade, als ich meine Gedanken so schweifen ließ, hörte ich das Klicken der Tür und ein paar schwere Schritte, die ins Wohnzimmer stampften. „Was machst du da?“, fragte eine Stimme harsch. Ich hörte, wie er seine Tasche auf die Couch fallen ließ. „Ich beobachte den Schnee…“, sagte ich langsam und drehte mich ebenso langsam um. Ich blickte in ein kantiges, jedoch wohlgeformtes Gesicht. Meine Augen wanderten von seinem Kinn auf zu seinen dunkelgrünen Augen und den braunen Haaren, die ihm wegen dem schon auf seinem Kopf geschmolzenen Schnee in die Stirn hingen. Man könnte sagen, er war ein sehr attraktiver Mann. Er blickte mich mit einem verwirrten, irgendwie angeekelten Blick an und schüttelte dann den Kopf. Er begann, seine Jacke auszuziehen, wodurch sein starker, gut trainierter Körper unter einem blauen Shirt zum Vorschein kam und er ging zurück in den Flur, vermutlich, um seine Jacke dort aufzuhängen. Mein Blick senkte sich. Ich konnte nicht sagen, dass ich glücklich war. Ich schaute zurück aus dem Fenster. Da es den ganzen Tag, eigentlich die ganze Woche schon über ziemlich windig war, lag der Schnee keineswegs flach auf dem großen Feld hinter unserem Haus, sondern hatte sich zu vielen Schneewehen angehäuft. Die Hügel bildeten eine unebene Fläche, der Schnee wirkte wie aufgestaut und ganz durcheinander, irgendwie falsch. Ich wäre am liebsten nach draußen gegangen und hätte ihn gerade geschoben, ihn so verteilt, dass er wieder eine ebene und geordnete Fläche ergibt, so, dass es wieder richtig ist. Doch das konnte ich nicht. Nicht nur, weil ich wieder mit schmerzenden Fingern dastehen würde, sondern auch, da der Wind ihn danach wieder so verwehen würde, dass ich am Ende umsonst in der Kälte gekämpft hätte. Ich musste mich also damit zu Recht finden, dass der Schnee nicht so wollte wie ich will. Vielleicht war er ja glücklich so. Ich konnte nicht sagen, dass ich glücklich war. Nach einiger Zeit kam er in den Raum zurück und setzte sich, mich keines Wort oder Blickes würdigend auf die Couch und holte sein Handy heraus, um darauf herumzutippen. Nach einiger Zeit drehte ich mich zu ihm um und sah ihn direkt an, doch er sah nicht hoch. Ich räusperte mich. Noch immer keine Reaktion. Draußen hörte ich den Wind wehen, ihn weiteren Schnee ansammeln. Ich stand auf und stellte mich vor ihn. Er sah immer noch ziemlich emotionslos auf sein Handy. Der Wind wehte stärker und trug mehr Schnee mit sich, türmte ihn höher. Ich beugte mich vor und legte meine Hände auf den Tisch, näherte mich ihm langsam. „Was ist denn?“, grummelte er genervt, total auf den Display seines Handys vertieft. Ich holte tief Luft und versuchte mich zu sammeln. Der Wind draußen wurde immer stärker, trug den Schnee immer weiter und weiter, ließ ihn nicht mehr los, wirbelte ihn umher und brachte ihn total durcheinander. Es wurde still und er blickte auf, in mein vor Trauer und Schmerz verzerrtes Gesicht. Ich konnte nicht mehr, ich konnte so nicht mehr weiter machen. Er sah im ersten Moment zwar gut aus, doch jetzt, da ich ihm in diesen Monaten immer näher kam, merke ich, wie sehr er mir wehtat. Er merkte es nicht einmal, er war wahrscheinlich sogar glücklich, so, wie es war. Durch ihn taten meine Glieder weh, ich war ganz durcheinander, irgendwie fehl am Platz. Ich hätte am liebsten alles gerade gerückt, dass wieder alles richtig ist, doch das konnte ich nicht. Nicht nur, weil die Trauer und der Schmerz dadurch noch größer geworden wären, sondern auch, weil ich ihn nicht verändern konnte. Am Ende ist er immer noch der, der er ist, sodass ich am Ende umsonst kämpfen würde. Er war wahrscheinlich sogar glücklich so. Doch ich musste mich nicht damit zurechtfinden. Ich blickte ihm starr in die Augen, versuchte selbstsicher zu wirken und öffnete meinen Mund.
Jetzt sind schon zwei Monate vergangen. Die Stürme sind vorbei, die Winde haben nachgelassen. Der Schnee liegt wieder glatt auf dem Boden, er wird von niemandem gestört, liegt friedlich da und die Welt wirkt wieder ruhig. Auch wenn ich die Schneewehen nicht beseitigen konnte, so habe ich sie doch überwunden.
Mondpelz & Morgengrauen gewannen am 27.05.2016 den 44. Wettbewerb zum Thema Mut und erlangten jeweils 4 Punkte für den WolkenClan und den DonnerClan mit folgenden Geschichten: - Mut ~Mondpelz:
Ich war nun schon seit einem halben Jahr in meiner neuen Klasse. Wir waren zwar schon länger in der neuen Stadt, allerdings wollte mich keine Schule so wirklich annehmen. Nach langer Suche fanden wir endlich eine, die mich annahm. Und ich wurde gleich in das Schulleben geschmissen. In der ersten Woche gleich eine Leistungskontrolle, obwohl ich den Stoff noch gar nicht hatte. Ja, mein „neues Leben“, wie meine Mutter es nannte, ging nicht wirklich gut los. Dazu kam, dass sich Alle in der Klasse schon kannten und ich nun sowas wie der Außenseiter war. Ich konnte einfach keinen Anschluss an die Klasse finden. So passierte es auch ziemlich schnell, dass die Anderen anfingen mich runter zu machen, zu ignorieren oder zu piesacken. Ich war einfach der Junge, der immer daneben stand, wenn andere redeten. Und ich konnte auch nicht wirklich was dafür. Ich sah nicht besonders gut aus, war ziemlich schmächtig gebaut, hatte nicht viel Kraft und auch keine besondere Persönlichkeit oder viel Charisma. Ich war einfach ich. Langweilig. Dazu kam, dass ich sowieso Niemanden kannte und so auch keine Bezugspersonen hatte. Ich fühlte mich hilflos und ausgeschlossen und wollte auch schon gar nicht mehr zur Schule gehen. Ich wollte einfach nur zurück in meine alte Stadt, zu meinen alten Freunden. Ich wollte einfach nur, dass alles wieder so wurde, wie es einmal war. Ich hatte die Schule so satt, dass ich begann, mich krank zu stellen. Es vergingen Tage und manchmal sogar Wochen, in denen ich die Schule nicht betrat, aus Angst, mich wieder so allein zu fühlen. Doch meine Mutter kaufte mir mein Schauspiel nicht allzu lange ab. Sie schickte mich ohne Wenn und Aber wieder zurück; und wenn ich nun so zurückblicke, bin ich sogar froh darüber. Denn dieser eine Tag, an dem sie mich zwang, zurück in die Schule zu gehen, war wohl der glücklichste meines Lebens. Zuerst befürchtete ich, der Tag würde wie jeder andere werden. Erst ignorieren sie mich, dann machen sie sich über mich lustig und dann- Doch so weit kam es nicht. Schon als ich mich an meinen Platz setzte, bemerkte ich, dass etwas anders war. Der Platz neben mir, der sonst immer leer war, war nun besetzt. Wir hatten noch einen neuen Schüler. Ich kümmerte mich erst mal nicht weiter um ihn und versuchte, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Ich hatte ziemlich viel verpasst und musste das alles wieder nachholen. Als die Stunde vorbei war, packte ich meine Sachen und verließ den Raum, um zu unserem nächsten Klassenzimmer zu laufen. Auf dem Weg wurde ich aufgehalten. Etwas zog an meiner Tasche und ließ mich abrupt anhalten. Ich erkannte die gehässigen Lachen sofort. Es war diese eine, besonders gehässige Art von Mitschülern, und sie hatten wohl erst jetzt bemerkt, dass ich wieder da war. „Na, hast du dich endlich genug versteckt?“, sagte einer und schubste mich unsanft. „Ich wette, der war gar nicht krank sondern hatte nur Angst vor uns!“, rief ein Anderer und der Rest begann zu lachen. Es waren ungefähr fünf Leute, die nun alle um mich einen Kreis gebildet hatten und anfingen, mich mit Kommentaren zu bewerfen. Ich bemerkte sofort, wie meine Beine wieder schwach wurden und ich einfach nur noch da raus wollte. Einfach nur noch weg und nie mehr wieder zurückkommen. „Hey! Lasst ihn in Ruhe!“, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir rufen. Alle, inklusive mir, drehten sich um. Ich erkannte den Jungen nicht. Das musste… der Neue sein. Die Anderen gaben amüsierte Laute von sich. Der Neue kam näher. „Ich meins ernst.“ „Ach ja? Sonst was?“ Der Neue trat nun komplett an uns heran und erst jetzt bemerkte ich, und wahrscheinlich auch die Anderen, wie groß er eigentlich war. „Sonst bekommt ihr es mit mir zu tun. Und die Schulleitung wird sich sicher auch darüber freuen.“ Sichtlich eingeschüchtert warfen sich die Typen einige Blicke zu, gaben sich dann ein Zeichen und zogen ab. Ich atmete auf. „Sorry dafür…“, murmelte der Neue. „Ich bin übrigens Ben.“ Er hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie zögernd. „David“, murmelte ich zurück. Wir lächelten uns zu. Das war der Tag, an dem mich der Mut eines völlig Fremden rettete und ihn zu meinem besten Freund machte.
- Letzter Schnee -? ~Morgengrauen:
Sie saß in ihrem Zimmer, ihr Messer in der Hand. Gebannt schaute sie auf den sauberen Schnitt an ihrem linken Unterarm. Sie legte das noch blutige Messer auf ihrem Bett ab und übte mit Daumen und Zeigefinger zu beiden Seiten der Wunde einen leichten Druck aus, so wurde der Blutfluss verstärkt. Das wusste sie. Sie machte das hier nicht zum ersten Mal. Nur wenn sie sich selbst weh tat, konnte sie echte Emotionen spüren, konnte sie spüren, dass es irgendwo da drinnen noch etwas anderes gab, als zerstörtes Selbstwertgefühl und Wut. Ein Geräusch hatte sie aufblicken lassen, vor ihrem Fenster war einer der dicken Eiszapfen abgebrochen und auf dem Asphalt der Straße zerschellt. Schon seit Wochen waren die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Sogar die Katze traute sich nicht mehr nach draußen. Es wäre so einfach dachte sie, sie könnte ein paar Millimeter tiefer schneiden, eventuell auch ein paar Schnitte mehr. Dann wäre es vorbei. Einfach so, aber irgendwie doch so schwierig. Sie war noch nie mutig genug gewesen, um diesen Schnitt wirklich zu tun. Mutig war sie sowieso nie gewesen. Sie ließ sich in der Schule heruntermachen und traute sich nie etwas gegen das Mobbing zu tun. Sie traute sich nicht, fremde Personen anzusprechen und sie hatte sich auch noch nie getraut, in eine Achterbahn zu steigen. Trotzdem kamen ihr all diese Dinge gegenüber der einen kleinen Handbewegung, die tatsächlich töten konnte, sehr winzig vor. Außerdem fand sie es falsch, ihr Leben so zu beenden. Trotz allem mochte sie ihr Zimmer, dass andere darin herumkriechen würden, um ihr Blut vom Boden zu scheuern wollte sie eigentlich nicht. Es genügte völlig, dass sie manchmal selbst Blutstropfen aufwischen musste. Sie stellte Musik an. Natürlich nicht laut, ihre Eltern würden sich sonst beschweren. In ihren Ohren vibrierten die Kopfhörer. Normalerweise beruhigten sie die Songs ihrer Lieblingsband immer und konnten sie irgendwie von ihren Selbstmordgedanken abbringen. Es gab immer Menschen, denen es noch schlechter ging. Aber heute setzte die gewohnte Wirkung nicht ein. Nach einiger Zeit zog sie sich die Stöpsel aus den Ohren, und feuerte sie samt dem Handy in die gegenüberliegenden Zimmerecke. Sie fragte sich, wem es auffallen würde, wenn sie plötzlich verschwinden würde. Draußen begann es zu schneien. Dicke weiße Flocken verdeckten ihr innerhalb kürzester Zeit die Sicht aus dem Fenster. Sie hatte Schnee immer gemocht. Aber sie hatte soeben beschlossen, dass sie ihn heute Nacht zum letzten Mal sehen würde. Sie verließ den Raum, zog sich eine der eigentlich viel zu dünnen Sommerjacken über und stieg in das noch etwas zu große Paar neue Gummistiefel. Schade dass sie jetzt niemals richtig passen würden. Als sie ihre Finger zum Türgriff bewegte, konnte sie sie zittern sehen. Wäre sie Chirurgin, wäre der Patient jetzt sicher Tod. Nachdem sie in die Kälte getreten war, ließ sie die Tür hinter sich einfach zufallen. Ein dumpfer Knall entließ sie in eine beinahe mystische Stille. Sie ging zielstrebig und zügig, gab sich selbst keine Gelegenheit einen Rückzieher zu machen, wie sie das schon so oft getan hatte. Diesmal hatte sie all den Mut, den sie bisher nie aufbringen konnte, zusammengekratzt und war sich sicher, dass sie es schaffen würde. Mit einem Mal stand sie am Ziel, ihr wurde klar, dass sie doch gerne mehr Zeit gehabt hätte, nicht viel mehr, aber ein kleines Bisschen. Zu dieser Uhrzeit war die sonst so belebte Brücke fast menschenleer. Unter ihr bewegte sich langsam, Meter für Meter der große Fluss in Richtung Ozean. Mit zwei kurzen Bewegungen war sie über der Absperrung. Unsportlich war sie noch nie gewesen. Sie hatte mit der Zeit viele Sportarten ausprobiert. Reiten und Jazz-Dance, aber auch Fußball und Karate. Um einige hatte sie jedoch immer einen großen Bogen gemacht. Um alles, was auch nur im Entferntesten mit Wasser zu tun hatte. Sie hatte niemals schwimmen gelernt. Vielleicht war das einer der Gründe, warum sie sich gerade für diesen Sprung entschieden hatte. Letztendlich konnte sie so ihre größte Angst, die vor Wasser, doch noch überwinden. Sehr mutig, wie sie fand. Ein anderer Grund war jedoch die klirrende Kälte. Noch war der Fluss nicht zugefroren, aber an seiner Oberfläche trieben bereits kleine und größere Eisschollen. Bei diesen Bedingungen wäre es sogar für einen geübten Schwimmer schwer, sich über Wasser zu halten. Ihr erster Sprungversuch scheiterte. sie zog ihren Fuß im letzten Moment zurück und krallte sich an dem metallenden Geländer fest. Der zweite gelang besser. Der freie Fall fühlte sich fast an wie Schwerelosigkeit. Aber die Härte des Aufpralls auf der Wasseroberfläche überraschte sie. Sie lächelte. Sie hatte es geschafft, vielleicht das Mutigste, was sie jemals getan hatte. Sie selbst und auch viele andere würden ab jetzt weniger Probleme haben. Die Kälte und der zunehmende Sauerstoffmangel nahmen ihr schnell ihre Besinnung und auch ihr Schmerzempfinden. Sie tauchte erneut ein, diesmal in ein schwarzes Nichts, einen Zustand ohne Zeitgefühl, und ohne Erinnerungsvermögen.
Weiß, das Erste woran sie sich erinnern konnte. Danach kam das regelmäßige Piepen. Im Takt ihres Herzens. Draußen vor dem Fenster schien die Sonne. Sie hing an verschiedenen Gerätschaften, die sie jedoch aufgrund ihrer Benommenheit nicht sofort identifizieren konnte. Sie versuchte den Kopf zu heben, welcher daraufhin jedoch schmerzhaft zu pochen begann. Erschöpft sank sie zurück, und ließ sich vom Schlaf übermannen. Als sie das nächste Mal erwachte stand ein Pfleger neben ihr. "Oh, du bist wach. Wie fühlst du dich?" "Ich weiß nicht genau." Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie enttäuscht war wieder hier zu sein. Es kam ihr undankbar vor. "Wie lange war ich weg?" "Nicht sehr lange, fünfzehn Stunden vielleicht." Sie hatte das Gefühl, dass das Leben sie ausgetrickst hatte. Einmal war sie mutig genug gewesen, und jetzt war sie wieder hier. "Was ist passiert? Wer hat sich da eingemischt?" Sie drehte sich auf den Rücken. "Vielleicht solltest du nachher mal mit unserer Psychologin sprechen. Ich weiß nicht wieso du das gemacht hast, aber es gab scheinbar jemanden, der mit deiner Entscheidung nicht einverstanden war." "Wer sollte dass schon sein?" Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass es wirklich jemanden geben konnte, der sie überhaupt wahrgenommen hatte, als sie gestern Abend von der Brücke gesprungen war. "Ein Junge ist dir hinterher gesprungen, in etwa so alt wie du. Er liegt auf der Intensivstation, anders als du, ist er noch nicht aufgewacht." Sie bekam ein schlechtes Gewissen, sie hatte niemanden mit hineinziehen wollen. "Aber das wird er doch, oder? Also, aufwachen meine ich." "Ja, wahrscheinlich schon, wenn du willst kann ich dich nachher zu ihm bringen." Sie nickte kurz und drehte sich dann von ihm weg. Sie musste das, was sie gehört hatte erst noch verarbeiten. Wieso hatte dieser Junge sein Leben riskiert, wusste er nicht, dass sie ihres nicht mehr haben wollte? Musste er wirklich genau in diesem Moment an der Brücke vorbeilaufen? Sie hätte sich doch einfach die Pulsadern aufschneiden sollen, da wäre wahrscheinlich niemand dazwischen geplatzt.
Sie stand vor einer Glasscheibe und blickte in eines der Zimmer auf der Intensivstation. Zwischendurch waren ihre Eltern dagewesen, sehr peinliches Gespräch. Irgendein Arzt hatte ihr erklärt, wie viel Glück sie doch gehabt hatte, und dass alles viel schlimmer hätte ausgehen können. Sie hatte nur mit einem Ohr zugehört. Sie kannte den Jungen vom Sehen. Er ging auf dieselbe Schule wie sie, in ihren Jahrgang. Vielleicht war es auch der Jahrgang darüber. Sie erkannte sein Gesicht, aber seinen Namen wusste sie nicht. Plötzlich schämte sie sich sehr. Dieser Junge hatte sein Leben riskiert, um ihr eine neue Chance zu geben, sie beschloss im Gegenzug, dem Leben eine neue Chance zu geben. Sie hatte über Mut nachgedacht, hatte gedacht, dass ihr Versuch sich umzubringen, mutig gewesen wäre. Aber das war er nicht. Sie war unglaublich feige und hatte vor dem Leben davonlaufen wollen. Mut war nicht das, was sie gezeigt hatte, als sie gesprungen war um sich selbst auszulöschen. Mut war das, was er zeigte, als er ihr hinterher gesprungen war um sie zu retten, obwohl er sie nicht kannte und obwohl es so kalt war. Jay's Wing gewann am 10.07.2016 den 45. Wettbewerb zum Thema Einbruch und erlangte 4 Punkte für den SchattenClan mit folgender Geschichte: - Verschwunden an Mittsommer:
Ich sah mich noch ein letztes Mal verstohlen um, bevor ich mich in den schmalen Spalt zwischen den beiden Backsteinhäusern quetschte. Der raue Stein schrammte an meinem Gesicht und meinen Händen vorbei und zerkratze mein ledernes Wams. Auf der anderen Seite sah ich an mir herunter um den Schaden zu begutachten, aber das Oberteil war vorher schon so abgenutzt gewesen, dass ich kaum erkennen konnte, welche Kratzer neu und welche alt waren. Egal, das Aussehen meiner Kleidung kümmerte mich wenig, viel wichtiger war die Funktion. Es gab nur ein kleines Rechteck Platz hier für zum Stehen, denn ich befand am höher gelegenen Flussufer. Dort, wo man eine Art Steinbrücke über den Fluss gebaut hatte, um das Ufer zu vergrößern und mehr Raum für noch mehr Häuser zu haben. Der Platzmangel im Stadtzentrum hatte das notwendig werden lassen. Deshalb standen die Behausungen hier auch so eng beieinander und ich hatte eben kaum Platz, weil direkt hinter mir die Steinbrücke endete und ein Schritt weiter nach hinten mich etwa 3 Meter in die Tiefe und dann in den eiskalten Fluss fallen ließe. Nein, auf ein Bad hatte ich gerade überhaupt keine Lust. Ich war nicht umsonst den ganzen Tag nach einer günstigen Gelegenheit suchend durch die Stadt geschlichen, und hatte mich auch nicht aus Spaß fast selbst zu einem Teigfladen zerdrückt. Außerdem wollte ich gerade genau in die andere Richtung: Nämlich nach oben. Und dafür waren die Häuser an dieser Flussseite nahezu perfekt geeignet. Um nämlich auf irgendeine Weise noch mehr Platz zu nutzen als überhaupt vorhanden war, hatte man die oberen Zimmer ein Stück über den Fluss hinausragend gebaut und sie dann mit schrägen Holzbalken an der unteren Hauswand abgestützt. Und diese Balken eigneten sich perfekt um daran nach oben zu klettern. Ich streckte beide Hände aus und packte einen der dicken, quadratischen Balken, dann sammelte ich mich einen kurzen Moment und schlang dann erst das linke und dann das rechte Bein um den Balken. Nun konnte ich mich Stück für Stück sowohl mit den Armen hochziehen, als auch mit den Beinen hochschieben. Als ich so hoch gekommen war wie es mit dieser Methode möglich war, Streckte ich den rechten Arm nach oben aus, um den Fenstersims zu erreichen. Ich musste mich noch ein ganzen Stück strecken, bis meine Fingerspitzen endlich die Holzkante ertasteten. So gut es ging hielt ich mich mit der einen Hand daran fest und löste vorsichtig auch die andere Hand vom Balken, um sie neben der ersten zu platzieren. Dabei presste ich die Beine noch stärker zusammen, um bloß nicht den Halt zu verlieren und abzustürzen, denn der Halt durch meine Finger war gerade mehr als fragwürdig. Ich spannte die Hände an und zog mich ganz langsam in Richtung Sims nach oben. Ganz behutsam lockerte ich die Beine wieder etwas und schob mich etwas weiter. Es vergingen fast fünf Minuten, bis ich endlich weit genug oben war, um meine Hände ganz auf den Sims legen zu können. Ich sammelte kurz meine Kräfte – und meinen Mut – und löste die Beine von dem Balken, sodass ich, mich nur mit den Händen festhaltend, an der Hauswand hing. Bevor mich meine Arme zu müde wurden, zog ich mich mit aller Kraft nach oben zum Fenster hin, streckte dann schnell eine Hand aus und packt den Querbalken, der über dem Fenster angebracht war. Jetzt war es einfach, das letzte Stück zu überwinden und auf den Fenstersims zu klettern. Dort hockte ich einen Augenblick und schaute über den Fluss zu den eng beieinander stehenden Holz- und Steinhäusern dieser unsagbar hässlichen, dreckigen Stadt. Das einzig Schöne war wohl das Orange der Abendsonne, das sich im Wasser des Flusses spiegelte und dem monotonen Grau wenigstens einen kleinen Farbhauch verlieh. Aber ich war nicht hier, um die Landschaft zu bewundern, sondern, um meinen Beruf auszuüben. Ich drehte mich wieder zum Fenster um und sah hindurch. Warum ich mir genau dieses Haus für meinen heutigen Beutezug ausgesucht hatte? Ganz einfach. Das Mittsommernachtsfest war in vollem Gange und die dortige Versorgung in Form von Bier und Wein wurde manchen Menschen schnell zu viel. Genau wie dem Besitzer dieser Behausung. Ich war eben zufällig vorbeigekommen als der werte Herr ganz offensichtlich betrunken zu seinem Haus gewankt war. Ich hatte dann noch kurz gewartet, ob ich irgendwelche anderen Stimmen vernehme, die auf noch weitere Bewohner schließen ließen. Aber außer dem Poltern der Stufen als der Mann seine Treppe wohl mehr hochgefallen als -gegangen war, hatte ich nichts weiter hören können. Die Gelegenheit war einfach zu günstig um sie ungenutzt verstreichen lassen zu können. Schlafende Hausbesitzer waren mir am liebsten, da ich mir dann keine Sorgen darüber machen musste, ob sie gleich in ihr Heim zurückkehren würden. Und Betrunkene hatten meist einen besonders tiefen Schlaf. Tatsächlich, ich konnte den Mann durch das Fenster hindurch mitten auf seinem Bett liegen sehen, die Kleidung noch an und eine Flasche in der Hand haltend, aber ganz offensichtlich tief und fest schlafend. Perfekt. Ich holte meinen breiten Metallhaken mit der abgeflachten Kante aus einer meiner Taschen hervor und schob ihn in die Mitte des zweigeteilten Fensters. Mit einem Ruck hatte ich es auf gebrochen und öffnete nun die eine Hälfte, durch die ich nun endlich in das Haus selbst schlüpfen konnte. Der schwerste Teil war auf jeden Fall schon einmal geschafft. Der Mann schlief auch nach einer kurzen Überprüfung meinerseits und so konnte ich mich ganz in Ruhe dem Zimmer und vor Allem seinen Kostbarkeiten widmen. Neben dem Bett auf einem kleinen Tisch stand ein glänzender Becher. Ich nahm ihn in die Hand und entschied schnell, dass es sich lohnte, ihn mitzunehmen. Gut, ein kleiner Anfang. Direkt neben dem Mann auf dem Bett lag eine kleiner Lederbeutel. Ein Klimpern deutete auf Münzen als Inhalt hin, also wurde auch er eingesteckt. Weiter hinten im Zimmer stand ein größerer Tisch. Viele Gegenstände befanden sich darauf. Hauptsächlich wertloser Krimskrams, aber eine Teekanne mit passender Tasse und und Untertasse erregte meine Aufmerksamkeit. Sie hatten die Farbe von Kupfer, aber ob sie wirklich aus Kupfer waren, konnte ich jetzt nicht feststellen. Und selbst wenn nicht: Irgendeinem Trottel könnte ich sie bestimmt als solches andrehen. Die Kanne war natürlich viel zu groß, aber Tasse und Untertasse verschwanden ebenfalls in einer meiner Taschen. Das offensichtliche hatte ich eingesammelt, fehlten nur noch die Schränke und ich sollte mich beeilen. Es war einfach zu unsicher, lange am gleichen Ort zu sein. Ich wandte mich schon einem Schrank zu als plötzlich ein Grunzen hinter mir ertönte und ich herumfuhr, die Hand schon an meinem rechten Oberschenkel, wo ich meinen Dolch befestigt hatte. Ich wollte den Mann auf keinen Fall töten, das letzte was ich brauchte, war mehr Aufmerksamkeit als nötig. Aber wenn der Mann plötzlich aufstehen und Alarm schlagen oder sogar auf mich losgehen würde – Betrunkene waren einfach schwer einzuschätzen. Doch er drehte sich nur auf die andere Seite und schlummerte friedlich weiter. Ich grinste leicht und wandte mich wieder dem Schrank zu. Ich durchwühlte ihn rasch. Eine Taschenuhr und ein voller Parfümflakon genügten meinen Ansprüchen und wurden ebenfalls eingepackt. In einer Kommode fand ich schließlich eine weitere Geldbörse. Das war nun aber auch wirklich genug. Ich war bereit, wieder zu gehen. Aber nicht den Weg, den ich gekommen war, das wäre viel zu auffällig gewesen. Außerdem war ich mir nicht ganz sicher, ob ich es überhaupt schaffen würde, den Stützbalken von oben erneut zu erreichen. Nein, ich würde durch das Fenster dieses Zimmers entkommen, dass zur Straße hin zeigte. Ich öffnete es und war schon halb hindurchgeklettert als ich mich noch einmal umdrehte. „Süße Träume, mein Freund“, flüsterte ich grinsend und wandte mich dann wieder nach draußen. Direkt vor dem Fenster verlief ein Balken über die Straße direkt zum anderen Haus. Eigentlich sollte er die Häuser in Form halten und verhindern, dass sie schief wurden und dann neu gebaut werden mussten. Aber für mich waren sie die perfekte Möglichkeit zu entkommen. Das Haus auf der anderen Straßenseite hatte nämlich einen Dachteil, der tiefer war als die restlichen Dächer und diesen Teil konnte ich von dem Balken aus gut erreichen. Natürlich hatte ich mir das alles vorher schon genau so überlegt. Ich richtete mich ganz langsam auf dem Balken auf und blieb kurz stehen, bis ich mein Gewicht richtig verlagert hatte. Dann schob ich mich seitwärts vorsichtig Stück für Stück näher zum gegenüberliegenden Haus. Auf der Pflastersteinstraße unter mir liefen Menschen vorbei, aber sie sahen nicht nach oben und ich konnte vollkommen unentdeckt hinübergelangen. Vom Balken sprang ich auf den niedrigeren Dachteil. Von dort konnte ich nun auf das höhere, schräge Hausdach daneben klettern und so über die Dächer immer weiterkommen, sodass ich schließlich ganz weit weg von dem Haus und seinem nun ärmeren Besitzer sein würde. Wahrscheinlich würde ich naher auch noch zu dem Marktplatz und dem dort stattfindenden Mittsommernachtsfest gehen. Vielleicht würde ich mir einen Becher guten Weins kaufen und mich unter die Menge mischen. Betrunkene und fröhliche Menschen waren nun mal so furchtbar unaufmerksam und es kommt vor, dass man ab und zu seine Geldbörse verliert...
|
| | | Gesponserte Inhalte
| Thema: Re: Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) | |
| |
| | | | Ruhmeshalle (Geschichtenwettbewerbe) | |
|
| Befugnisse in diesem Forum | Sie können in diesem Forum nicht antworten
| |
| |
| |
|